Essverhalten bei Adipositas

Lebenslange Nachsorge

Richtiges Essverhalten nach einer adipositaschirurgischen Operation

Da eine bariatrische Operation einen nachhaltigen Eingriff in das Verdauungssystem darstellt, wird eine lebenslange Nachsorge dringend empfohlen. Den genauen Nachsorgeplan und einen Nachsorgepass erhalten die Patienten nach der Operation von ihrem Adipositaszentrum. Insbesondere das Essverhalten ist ein wichtiger Bestandteil der lebenslangen Nachsorge, weiß Dr. Michael Dykta, Leiter des Adipositaszentrums und Oberarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Sana Klinikums Hof.

Drei-Phasen-Umstellung im Essverhalten nach der Operation

Die notwendige Umstellung der Kost für die ersten sechs Wochen nach der Operation gliedert sich in drei Blöcke à zwei Wochen:

  1. Zunächst einmal kommt die Flüssigkeitsphase,
  2. die Breiphase
  3. und in einem dritten Schritt die Weiche Kost

Diese Drei-Phasen-Umstellung wird bereits vor der Operation in Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Ernährungsberatung und den Adipositas-Patienten besprochen.

Empfehlungen für das richtige Essverhalten

Um Beschwerden nach einem bariatrischen Eingriff zu vermeiden, gibt Dr. Dykta einige nützliche Empfehlungen zum Essverhalten: „Zunächst einmal ist es wichtig, dass Patienten nach einem bariatrischen Eingriff fünf bis sechs Mahlzeiten am Tag einnehmen. Davon sind drei Haupt- und zwei bis drei Zwischenmahlzeiten. Wichtig ist, vor allem kleine Portionsgrößen einzunehmen, langsam zu essen, kleine Bissen vorzunehmen und gut zu kauen. Es ist enorm wichtig, dass man bewusst isst und auf sein Sättigungsgefühl achtet“, erklärt Dr. Dykta. Essen und Trinken sollten möglichst einen Abstand von 30 Minuten trennen. Darüber hinaus sollten kohlensäurehaltige Getränke vermieden sowie täglich Vitamin- und Mineralstoffpräparate und gegebenenfalls Eiweißpräparate eingenommen werden.

Beurteilung des Essverhalten und der Gewichtsentwicklung

„Natürlich gehört es nach einem bariatrischen Eingriff auch dazu, das Essverhalten zu beurteilen und die Beweglichkeit und Gewichtsentwicklung der Adipositas-Patienten zu kontrollieren. Je nach durchgeführtem Eingriff ist eine Gewichtsreduktion des Übergewichts von 50 bis 90 Prozent zu erwarten. Der Messzeitpunkt hierfür ist fünf Jahre nach der Operation. Dabei ist die Geschwindigkeit der Gewichtsreduktion weniger entscheidend als die Nachhaltigkeit. Deshalb wird in der Nachsorge regelmäßig zu ausgewogener Ernährung (gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Ernährungsberatung) und Sport motiviert. Denn auch das sind weiterhin wichtige Bestandteile der Therapie“, so Dr. Dykta.

Die Nachsorge bei der postoperativen Adipositaschirurgie umfasst eine ganze Reihe wichtiger Bestandteile wie etwa auch die psychotherapeutische Behandlung oder regelmäßige Laboruntersuchungen. Ist das Gewicht nach ein bis zwei Jahren stabilisiert, sollte bei Bedarf beziehungsweise einer starken Hautlappenbildung die Vorstellung beim plastischen Chirurgen erfolgen.

Kontakt

Dr. Michael Dykta

Dr. Michael Dykta

Leiter des Adipositaszentrums und Oberarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Sana Klinikum Hof

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