Die Sana Kliniken Düsseldorf mit ihren Krankenhäusern in Gerresheim und Benrath werden bald unter neuer Leitung sein. Wie der Generalbevollmächtigte der Sana Kliniken AG, Hans-Joachim Ehrhardt, zurzeit noch in Personalunion auch Geschäftsführer in Düsseldorf, mitteilte, wurde „ein Fachmann verpflichtet, der vor allem auch große Erfahrung in der Geschäftsführung von privat geführten Krankenhäusern hat“. Zuletzt leitete der 38-jährige Diplomkaufmann zwei Krankenhäuser in Niedersachsen. Er wird ab August als Haupt-Geschäftsführer sowohl für die Düsseldorfer Sana-Kliniken als auch für das Duisburger Klinikum zuständig sein. Darüber hinaus wird Sana für Düsseldorf als Geschäftsführerin eine promovierte Medizinerin verpflichten, die zurzeit noch als Verwaltungsdirektorin einer privat geführten Klinik tätig ist. Ehrhardt: „Weil der Vertrag mit ihr noch nicht unterzeichnet ist, kann ich sie namentlich noch nicht vorstellen, sie muss sich erst aus einem noch laufenden Arbeitsverhältnis lösen. Ich gehe aber davon aus, dass wir das sehr kurzfristig nachholen werden“. Bereits am 2. Mai wird allerdings ein neuer Kaufmännischer Direktor seine Tätigkeit in Düsseldorf aufnehmen. Der 38-jährige Berliner Till Schneider, der diese neu eingerichtete Stelle übernimmt, ist Diplom-Betriebswirt und war ebenfalls viele Jahre bei privaten Trägern tätig. „Damit haben wir jetzt für Düsseldorf im Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich ein starkes Team, das die vor uns liegenden Aufgaben erfolgreich bewältigen wird. Außerdem werden die Drei sehr sachkundige Ansprechpartner auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein“, betont Ehrhardt.
Auch im Bereich der Chefarzt-Nachfolge ist eine erste Verpflichtung gelungen. Ehrhardt: „Hier konnten wir in der vergangenen Woche den ersten Durchbruch erzielen und mit Privatdozent Dr. Thomas Zöpf, einen der deutschlandweit profiliertesten Gastroenterologen, der seine Tätigkeit in Düsseldorf am 01. Juli aufnehmen wird, als adäquate Nachfolge für Prof. Königshausen verpflichten“. Der Generalbevollmächtigte geht außerdem davon aus, „dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Vertragsunterzeichnungen kommen wird“. Man sei auf einem sehr guten Weg. Aber auch hier könne man nicht voreilig Namen nennen, da die gefundenen Kapazitäten nicht so einfach zu verpflichten seien. Schließlich habe man für Düsseldorf sehr hohe Ansprüche, betonte Ehrhardt.
Einen baldigen „Durchbruch“ erwartet Ehrhardt auch für den Neubau des Krankenhauses in Gerresheim. Hier habe man das Investitionsvolumen von 45 Millionen um ein Drittel auf bis zu 60 Millionen Euro aufgestockt. Dafür werde ein komplett neuer Funktionstrakt erreichtet – mit Notaufnahme, Operations- und Intensivbereich, Funktionsdiagnostik und alles was dazu gehö-re. Das Bettenhaus werde kernsaniert und für die Patienten modern eingerichtet. Für den Betten-Bereich sei die Planung von ursprünglich 220 bis 240 auf jetzt 280 Betten erhöht worden.
Zurzeit seien zwei Architekturbüros im Wettbewerb – ausgesprochene Klinik-Spezialisten, berichtete Ehrhardt. Sie seien momentan bei der Detailplanung, so dass voraussichtlich im Mai eine Entscheidung getroffen werden könne. Sana rechne damit, dass der Neubau 2011/2012 plangemäß in Betrieb ge-nommen werden könne.
Beim Neubau des Küchenbereichs sei man jedoch zu neuen Überlegungen gekommen. Der Neubau für diesen Bereich, der mit seiner vorbildlichen Cook-and-Chill-Küche in die Sana-Catering Services GmbH eingegliedert werde, soll voraussicht-lich in einem Gewerbegebiet erfolgen. Der Betrieb der Küche verursache notgedrungen mit seinen An- und Auslieferungen Tag und Nacht wie schon bisher auch weiterhin für Unruhe und Lärm, der sowohl die Patienten als auch die Besucher störe. Von einem neuen Standort könnten dann auch weitere Kran-kenhäuser – natürlich auch die Einrichtungen der Sana in NRW – mitversorgt werden – so Ehrhardt.
Auch für das Sana Krankenhaus Benrath und für die Senioren-zentren kündigte Ehrhardt Investitionen an. „In Benrath werden wir, vielleicht mit Unterstützung des Freundeskreises, noch im laufenden Jahr einen Linksherzkatheter-Messplatz installieren und zudem den Neubau des Seniorenzentrums Gallberg auf dem Krankenhausgelände in Gerresheim anstoßen“, so der Generalbevollmächtigte.
In Informationsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte Ehrhardt am Dienstag, 22. April 2008, der Belegschaft deutlich gemacht, dass es keinen Anlass zur Sorge um den Arbeitsplatz gebe. Zum einen seien die Mitarbeiter vertraglich für fünf Jahre vor Kündigungen geschützt, zum anderen machten die sowohl die personellen Veränderungen und Neu-Verpflichtungen als auch die Investitionen deutlich, „dass wir unser gutes und qualifiziertes Personal dringend benötigen.“ Ehrhardt erwartet von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber auch Flexibilität, wenn sie ihrer Qualifikation entsprechend effektiver eingesetzt werden sollten. Außerdem wies der Generalbevollmächtigte darauf hin, dass auch ein Wechsel zu ande-ren Sana-Gesellschaften, die Spezialaufgaben – beispielsweise IT-Technik – erfüllten, keine finanziellen Nachteile, dafür aber berufliche Vorteile bringen würden.
Wichtig für Sana sei – so betonte Ehrhardt –, „dass wir den Weg aus den roten Zahlen konsequent fortsetzen“. Dies sei durch mehr Patienten, durch den attraktiven Neubau in Gerresheim, durch Qualitätsverbesserung und Verbesserung der medizinischen Angebote – vor allem im stationären Bereich – durchaus möglich. Dazu würden sicher auch die neuen Chef-ärzte durch ihr Leistungsspektrum beitragen. Ehrhardt: „Außer-dem trennen wir uns noch konsequenter von einer fachabteilungsorienterten medizinischen Struktur, und wenden uns deutlicher patientenorientierten Zentren zu , bei denen der Patient im Mittelpunkt steht.“
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Clemens Jüttner
(Referent des Generalbevollmächtigten)
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