Sie haben sehr viel geschafft. Sie sind aus dem Teufelskreis der Fettleibigkeit entkommen und haben viele Pfunde verloren. Doch was vor vielleicht einem Jahr zu viel an Pfunden war, ist nun ein zuviel an Haut. Die Lebensqualität ist deutlich besser, aber eben noch nicht wirklich gut.
Was ist zu tun?
- Eine Untersuchung beim Plastischen Chirurgen
- Die Erstellung eines Therapieplanes
- Eine Klärung der Kostenübernahme
- Sorgfältige Vorbereitung vor der Operation
Zunächst sollten Sie sich bei einem Plastischen Chirurgen vorstellen, um zu klären, ob, in welcher Form, in welcher Technik, zu welchem Zeitpunkt und mit welchem zu erwartenden Resultat die Hautüberschüsse, im Sinne einer Straffungsoperation, entfernt werden können. An dieser Stelle können alle Fragen zur Narbenbildung, zum Heilungsprozess, zum stationären Aufenthalt und auch zu möglichen Komplikationen gestellt werden. Diese Untersuchung ist auch sehr wichtig, um zu klären, ob zusätzliche Operationsschritte zur Straffung erforderlich sind. In einigen Fällen zeigt sich ein zusätzlicher Bauchdeckenbruch der verschlossen werden sollte. Ebenso kann sich eine komplette Erschlaffung der weiblichen Brust durch den Volumenverlust zeigen, der zusätzlich zu einer Bruststraffung die Einlage eines Implantates erforderlich macht. Bei Männern entwickelt sich während einer Fettleibigkeit häufig Brustdrüsengewebe, das in jedem Fall ebenfalls entfernt werden sollte. Stehen mehrere Straffungsoperationen an, sollte unter Berücksichtigung von medizinischen Faktoren und dem Wunsch des Patienten, die Reihenfolge festgelegt werden.
Steht nun der Therapieplan, muss die Kostenfrage geklärt werden. Beim Vorliegen einer medizinischen Indikation, können Patienten einen Kostenübernahmeantrag an die Krankenkasse stellen, der durch ein Attest vom Plastischen Chirurgen begleitet und unterstützt wird. Wenn möglich, sollten weitere ärztliche Atteste vom Hausarzt, Hautarzt, Gynäkologen und/oder vom Orthopäden erstellt werden, um die Dringlichkeit einer Operation zu verstärken.
Ist die Kostenfrage geklärt und ein Operationstermin festgelegt, sollte einiges zur Vorbereitung berücksichtigt werden. Bei einer Oberarm-, Oberschenkel-, Bauch- und /oder Gesäßstraffung ist vor der Operation das Ausmessen der entsprechenden Region erforderlich, um nach der Operation passende Kompressionswäsche zur Verfügung zu haben. Diese sollte über mehrere Wochen Tag und Nacht getragen werden.
Besonders bei bariatrisch operierten Patienten ist es sehr wichtig, dass auf eine ausgewogene Ernährung geachtet wird und zum Beispiel Zusätze wie Vitamin B12 und Eisenpräparate entsprechend der allgemeinen Empfehlungen nach einer bariatrischen Operation, eingenommen werden. Ziel dieser Therapie ist es, Mangelerscheinungen, besonders unter einer körperlichen Stresssituation wie einer Operation, zu vermeiden.
In jedem Fall ist zu empfehlen, sich an eine Selbsthilfegruppe in der Nähe zu wenden. Dort erhält man viele nützliche Tipps sowie moralische und praktische Unterstützung, die man je nach Lust und Laune, zu einem späteren Zeitpunkt an andere weitergeben kann, die noch alles vor sich haben.