Das Sana-Herzzentrum Cottbus beweist wieder einmal mehr: Hier sind die Herzen der Menschen in den besten Händen, denn ein Herz kann man doch reparieren. Dank der interdisziplinären Teamarbeit und dem ständigen Wunsch nach medizinischer Exzellenz ist dem Heart-Team, so heißt die ärztliche Arbeitsgruppe über alle Fachdisziplinen hinweg im Cottbuser Herzzentrum um die Leitende Oberärztin der Kardiologie Dr. Kristin Rochor und den Oberarzt der Herzchirurgie Dr. Volker Herwig, nun eine besondere Ehre zu Teil geworden.
Einzigartiger Spitzenplatz
Das Sana-Herzzentrum Cottbus ist als einziges Krankenhaus zwischen Nürnberg, Jena, Leipzig und Berlin als Mitralklappenzentrum von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert worden. Mehr als 550 Mal hat das Team aus Kardiologen, Herzchirurgen, Kardioanästhesisten und OP-Pflege eine Mitralklappe inzwischen bereits interventionell versorgt. Und das mit so guten Ergebnissen, dass die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie das Sana-Herzzentrum Cottbus jetzt als Mitralklappen-Zentrum zertifiziert hat.
Zertifizierungsbericht mit großem Lob
„Die interdisziplinäre Komponente, insbesondere die Selektion der Patienten, die Dokumentation der Heart Team Sitzungen, sowie die Durchführung der Eingriffe erscheint vollumfänglich gemäß der Empfehlung der Fachgesellschaft umgesetzt. Die optimale technische Ausstattung des Hybridlabors sowie die räumliche Nähe der Eingriffsräume zu den Intensivstationen sind gegeben. Es gibt im Hause eine Vergleichsweise hohe Zahl befähigter Mitarbeiter mit interventionellen Echokenntnissen. Die interne Qualitätssicherung und Analyse der Interventionsergebnisse ist sehr gut umgesetzt, die präsentierte Krankenhausmortalität des Zentrums ist vergleichsweise niedrig.“
Zertifizierungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
MitraClip oft als letzte Rettung
Eine undichte Herzklappe, die nicht richtig schließt, führt dazu, dass ein Teil des durchgepumpten Blutes wieder zurückfließt. Wenn das passiert, leiden die Patienten unter Luftnot und Wassereinlagerungen und auch Herzrhythmusstörungen können eine Folge sein. Unbehandelt kann eine solche Klappeninsuffizienz das Herz und andere Organe dauerhaft schädigen. Bis vor wenigen Jahren konnte die Mitralklappe ausschließlich mit einem chirurgischen Eingriff versorgt werden. Heute prüft das Heart-Team gemeinsam, ob Patienten, für die eine Operation der Herzklappe zu riskant wäre, für das noch verhältnismäßig junge MitraClip-Verfahren geeignet sind. Wenn ja, dann kommt ein 12 Millimeter kleiner Metallclip zum Einsatz, der von der Leistenvene zum Herzen geführt und an der undichten Herzklappe befestigt wird. Die Klammer verbindet die beiden Segel der Mitralklappe so, dass diese wieder richtig schließt.
Interventioneller Klappenersatz vs. chirurgische Versorgung
Bis vor wenigen Jahren konnte die Mitralklappe ausschließlich mit einem chirurgischen Eingriff versorgt werden. Und auch heute werden Mitralklappenerkrankungen vorrangig durch die Herzchirurgen versorgt. Dabei nutzt das Herzzentrum sowohl das minimalinvasive Verfahren mit einem kleinen Zugang am seitlichen Brustkorb, als auch den Eingriff am offenen Thorax. „Bei diesen Eingriffen müssen wir das Herz für einige Zeit stilllegen und den Kreislauf über die Herz-Lungen-Maschine führen. Gerade bei hochbetagten Patienten oder bei Menschen mit stark geschwächtem Herzen birgt die Operation ein erhöhtes Risiko in sich“, erklärt Oberarzt Dr. Volker Herwig. Er hat sich als Herzchirurg auf die interventionelle Therapie von Klappenerkrankungen spezialisiert und arbeitet im Team der Kardiologie eng mit der Leitenden Oberärztin Dr. Kristin Rochor zusammen.
Da das interventionelle Verfahren schonend bei schlagendem Herzen erfolgt, ist es für manche Patienten die letzte Hoffnung. „Die MitraClip-Patienten sind handverlesen“, erläutert die erfahrene Kardiologin Dr. Kristin Rochor. „Die kleine Metallklammer bringt den Erkrankten Lebensqualität zurück. Sie können ihren Alltag wieder bewältigen, wieder Treppen steigen, ohne außer Atem zu geraten.“