Sana Blaubuch
K a r m e n Z a b e l 2 0 3 1 51 Karmen Zabel Erzieherin Sana Klinikum Hameln-Pyrmont Saint-Maur-Platz 1 31785 Hameln Telefon 05151 97-0 www.sana-hm.de Eines wollte ich schon immer: Mit Kindern arbeiten. Also absolvierte ich zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin. Nach einer ersten Berufsetappe in einem Kindererholungsheim ging ich als Erzieherin in die Türkei und lernte dort die Sprache. Vier Jahre später half mir diese Zweisprachigkeit bei einer Bewerbung in Deutschland: Ich bekam dann die Stelle hier im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont. In der Folge gingen wieder einige Jahre ins Land, bevor unser Leiter für Öffentlichkeitsarbeit die Idee hatte, Kinderradio für junge Patienten ins Leben zu rufen. Wir wollen gehört werden Eines vorneweg: Ohne unser Lokalradio « radio- aktiv » wäre dies nicht zu realisieren gewesen. Das gilt bis heute. Unser Sendeschema ist klar: Alle vier bis fünf Wochen, immer samstags, ge- hen wir auf Sendung. Mit einer eigenen drei- bis sechsminütigen Reportage. Produziert von den Klira-Kids, allesamt junge Patienten, die auf unserer Station sind. Seit Anfang 2010 sind wir «on air ». In der Sendung «Lollipop». Unsere Themen sind vielfältig—von der Blinddarmoperation bis zum Umzug der Kinderklinik letztes Jahr. Immer wieder kommen natürlich neue Radioreporter dazu. Kinder und Jugendliche, die in die Klinik aufgenommen werden. Nicht jeder, den ich anspreche, möchte allerdings sofort mitmachen. Aber wer einmal Feuer gefangen hat, bleibt dabei. Für die Kinder und Jugendlichen ist das Kin- derklinik-Radio eine wichtige Stütze. Sie finden Ablenkung von ihrer Krankheit, bauen Ängste ab und verarbeiten unter Umständen negative Erleb- nisse, die sie im Krankenhaus gemacht haben. Ihr Eifer und Engagement reißen mich wirklich mit. Und einige chronische Patienten sind längst Dau- erredakteure bei uns. Alle lernen schnell von- und miteinander. Ich hatte amAnfang natürlich auch keine Ra- dioerfahrung. Doch unser Lokalradio hat mich geduldig fortgebildet und mir technische und re- daktionelle Hilfestellung gegeben. Und wir werden als Redaktionsteam immer besser. Was wir auch an den Hörerreaktionen merken. Die Eltern sind stolz auf ihre Jungjournalisten, und die Profikolle- gen klopfen uns jetzt öfters auf die Schultern. Ich glaube, dass meine Arbeit zu einem bes- seren Klinikaufenthalt kranker Kinder und Jugend- licher beiträgt. Das ist doch das Wichtigste: Wenn schon gezwungenermaßen hier, dann auch mög- lichst wenig eintönig. Radio machen ist so unmit- telbar und direkt. Klare Fragen stellen, eindeutige Antworten bekommen. Das gefällt den Kids. S p e z i a l g e b i e t: K i n d e r - u n d J u g e n d p ä d a g o g i k Das Leben hören Karmen Zabel produziert Radiosendungen mit jungen Patienten. Die 43-jährige Erzieherin weiß, wie man kranke Kinder motiviert, als Reporter mitzumachen. Dadurch lenkt sie auch von Ängsten ab.
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