Sana Blaubuch
J a n K r o l c z y k A u f s t r e b e n 21 7:45 Uhr Blutungskontrolle und erste klinische Beurteilung durch Unfallchirurgen, Anästhesisten legen venöse Zugänge und stabilisieren Vitalpara- meter, Ultraschall durch Viszeralchirurgen. 8:05 Uhr Schockraumteam wertet Untersuchung aus, Patient wird weiter stabilisiert, erweiterte Diagnostik, Brüche werden temporär geschient. 7:55 Uhr Entscheidung Notoperation— ja oder nein. Wenn nicht, wird Diagnose fort- gesetzt: klinische Untersuchung, Blutgas- analyse, Magensonde, Ganzkörper-CT. 8:15 Uhr Vorbereitung des Patienten für Transport in den Operationssaal, Schockraumteam organisiert Intensivbett und dokumentiert den Notfall. 8:35 Uhr Patient wird an das Operationsteam übergeben, erste operative Versorgung der schwersten Verletzungen. das Ärzteteam, ob der Patient operiert werden muss oder auf die Intensivstation kommt. Für lange Diskussionen allerdings bleibt keine Zeit, so Krolczyk: «Der Leiter des Schockraumteams muss die Meinung aller beteiligten Ärzte rasch bündeln und dabei von allen unterstützt werden. Das funktioniert, wenn jeder jederzeit anstrebt, sein Bestes zu geben. » Wie hoch die Versorgungsqualität tatsächlich ist, lässt sich in Remscheid übrigens schwarz auf weiß belegen. Als Traumazentrum ist die Klinik verpflichtet, den gesamten Behandlungsablauf jedes Schwerverletzten von der Einlieferung bis zur Entlassung detailliert zu dokumentieren und in ein bundesweites Traumaregister einzupflegen. Diese Daten werden zentral ausgewertet und den Klinken mehrmals im Jahr zur Verfügung ge- stellt—zum Zweck der Qualitätskontrolle, auch im Vergleich mit anderen Häusern. Den braucht das Remscheider Traumazentrum nicht zu scheu- en, meint Krolczyk: «Durch die straffe Organisa- tion unserer Schwerverletztenversorgung haben wir in unserer Region nachweislich dazu beige- tragen, die Überlebensrate der Unfallopfer zu steigern, dauerhafte Verletzungsfolgen zu verrin- gern und den Patienten eine schnellere Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen. » Peter S., der sich neben dem Milzriss auch eine Rippenseri- enfraktur, eine Dünndarmverletzung und ein schweres Schleudertrauma zugezogen hatte, wurde nach gut acht Wochen aus der Klinik ent- lassen—bei gutem Allgemeinzustand und ohne wesentliche gesundheitliche Unfallfolgen. fig.: Von der Diagnose bis zur OP vergeht keine halbe Stunde. «Durch eine gute Organisation wird die Überlebensrate der Unfallopfer erhöht. » Dr. med. Jan Krolczyk, M. Sc. Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Sana-Klinikum Remscheid
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