Sana Blaubuch

Prof. Dr. med. Andreas M. Halder Chefarzt der Klinik für operative Orthopädie Sana Kliniken Sommerfeld 26 A u f s t r e b e n A n d r e a s M . H a l d e r Dem Operateur fordert die Implantation einer Teilendoprothese allerdings ein hohes Maß an Können und Präzision ab. Zum einen muss das Implantat wegen der kleineren Verankerungsfläche imKnochen besonders sorgfältig befestigt werden. Zum anderen muss der Teilersatz exakt ins Gelenk eingepasst werden, damit es mit dem komplexen Spiel des intakten Kapselbandapparats harmoniert. Das Kniegelenk ist wegen seiner komplexen Anatomie und seines komplizierten Roll-Gleit- mechanismus übrigens viel schwieriger nachzuahmen als das Hüftgelenk. Deshalb muss während der Operation streng darauf geachtet werden, dass sowohl die Stabilität des Gelenks als auch die Streck- und Beugefähigkeit bestmöglich gewährleistet sind. «Wir legen höchsten Wert darauf, dass mit dem Abschluss der Operation wirklich die optimale Funktionalität des Kniegelenks erreicht ist. Das kann danach weder durch Heilungsprozesse noch durch Übung aufgeholt werden», erklärt Halder. Um das beste Implantationsergebnis zu erreichen, wird die Implantati- on der Knieendoprothesen inzwischen immer öfter durch ein Computerna- vigationssystem unterstützt. Der elektronische Assistent stimmt die Pati- entendaten während der Operation ständig mit der Planung des Operateurs ab, steuert den Ansatzwinkel der chirurgischen Instrumente und bestimmt die ideale Position des Implantats. Damit können auch kleinsteAbweichungen der Prothesenausrichtung vermieden werden. Dennoch bleibt die Erfahrung des Operateurs entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Implantation. Die Ärzte im Klinikum Sommerfeld implantieren täglich mehrere Knieendoprothesen, sie beherrschen Stan- dardeingriffe ebenso wie schwierige Fälle und wissen, wie sie bei Kompli- kationen zu handeln haben. Fast 3.000 Patienten pro Jahr werden damit nicht nur die Schmerzen genommen, sondern jene Mobilität zurückgegeben, die vor Passivität und Krankheiten bewahrt, so Halder: «Menschen, die sich viel bewegen, haben weniger Herzinfarkte, Thrombosen oder Stoff- wechselerkrankungen. Deshalb erhöht der künstliche Kniegelenkersatz nicht nur die Lebensqualität der Patienten, sondern auch ihre Lebenser- wartung. » So funktioniert das Knie Die Gangschaltung der Fortbewegung Das Knie ist das größte Gelenk des menschli- chen Körpers. Es verbindet den Ober- schenkelknochen und das Schienbein und ermöglicht das Stehen, Aufrichten und Gehen. Die Bewegung im Knie- gelenk ist keine reine Scharnierbewegung, sondern eine Roll- Gleitbewegung des Oberschenkels auf dem Unterschenkel, deren Gelenkflächen genau ineinanderpassen. An den Rändern fungieren der innere und äußere Meniskus als Stoß- dämpfer. In die Sehne der Oberschenkelmus- kulatur ist die Knie- scheibe eingebettet, die bei jeder Bewegung des Kniegelenks nach oben oder unten gleitet und das Gelenk wie ein Panzer schützt. Die Kniescheibe leitet die Kräfte der vorderen Oberschenkelmuskula- tur über das Kniegelenk auf das Schienbein um. Sehne und Kniescheibe laufen dabei über den Kniescheibengleiter wie eine Art Treibriemen. Inneres Seitenband Äußeres Seitenband Gelenkknorpel Oberschenkelknochen Außenmeniskus Schienbein Wadenbein Kreuzbänder Innenmeniskus

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