Sana Blaubuch
A n d r e a s M . H a l d e r A u f s t r e b e n 27 Warum haben Sie sich für die Implantation des künstlichen Kniegelenks entschieden? Schon das normale Gehen und erst recht das Klettern war im Laufe der Zeit für mich immer schmerzhafter geworden und nur noch mit Me- dikamenten zu ertragen. Irgendwann konnte ich nicht mehr Rad fahren, und das Knie schmerzte schon nach wenigen Gehminuten. Als ich beim Beratungsgespräch in Sommerfeld erfahren habe, dass ich auch mit demGelenkersatz wieder sport- lich aktiv sein kann, habe ich der Operation sofort zugestimmt. Wie ist es Ihnen nach der Knieoperation gegangen? Die erste Zeit war richtig harte Arbeit. Ich bin re- gelmäßig zur Physiotherapie gegangen und jeden Tag gelaufen—das erste Vierteljahr wie empfohlen K ü n s t l i c h e s K n i e f u n k t i o n i e r t s e i t ü b e r z e h n J a h r e n Bergauf mit Implantat Als junge Frau zog sich Hannelore Hentschel eine Knieverletzung zu, die unversorgt blieb: der Beginn einer schleichenden Arthrose, die ihr jahrzehntelang zusetzte. Bis sie in Sommerfeld operiert wurde. mit Krücken. Das ist wichtig, um ein sauberes Gangbild zu entwickeln. Nach sechs Monaten bin ich zum ersten Mal wieder einen Klettersteig gegangen und nach einem Jahr habe ich die En- doprothese überhaupt nicht mehr gespürt. Gab es bis heute irgendwelche Komplikationen? Bis jetzt noch nicht. Ich habe seit mehr als zehn Jahren keinerlei Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen, auch nicht beim Bergwandern. Arth- roseschmerzen sind wirklich schlimm—und man sollte mit der Implantation eines Kunstgelenks nicht allzu lange warten, weil durch den Entlas- tungsgang oft auch noch das andere Kniegelenk verschleißt. Das konnte ich zumGlück vermeiden. Das künstliche Kniegelenk ist das Beste, was ich je bekommen habe. fig.: Ihre Wanderfreunde waren überrascht, dass sie bereits ein hal- bes Jahr nach der Operation wieder einen Klettersteig schaffte. O-beinige Starkicker gibt es in jeder Fußballepoche. Kein Zufall, haben Wissenschaftler festgestellt. TOOOOOOOOOOOOOOR! Wer Fußball spielt, bekommt O-Beine, sagt nicht nur der Volksmund, sondern auch eine Studie der Universität Gent. Die Sportmedizi- ner haben festgestellt, dass diese Achsenfehl- stellung der Beine bei Fußballern zehnmal häufiger vorkommt als bei Nicht-Kickern. Ursache für die Veränderung ist eine asymmetrische Krafteinwirkung auf die Kniegelenke. Beim Passen und Schießen trainieren Fußballer vor allem die Muskeln auf der Innenseite des Beins. Bei Überbelastung werden sie kräftiger und kürzer als bei Nicht- Spielern und ziehen die Beine in die typische Sichelform. Für das Kniegelenk ist die Fehlstellung eine Dauerbelastung, die schon in jungen Jahren zu Arthrose oder Meniskusverschleiß führen kann—vergleich- bar mit der falschen Spureinstellung beim Auto, die zu einem verstärkten einseitigen Reifenabrieb führt. Als Vorsorgemaß- nahme empfehlen Sportmediziner Fußballern schon im Jugendalter regelmäßi- ge Übungen, bei denen die inneren Oberschen- kelmuskeln gedehnt und ihre äußeren Gegen- spieler gestärkt werden. Im Kleinkindalter sind krumme Beine übrigens normal, sie sorgen beim Laufenlernen für einen breiteren Stand. Je gehsicherer die Kinder werden, desto mehr nehmen die Beine dann eine X-Haltung ein. Spätestens in der Pubertät pendelt sich im Normalfall eine gerade Beinstellung ein. fig.: Wem gehören diese Beine? Ob Gerd Müller, Paul Breitner, Pierre Littbarski oder Kevin-Prince Boateng, die Liste der o-beinigen Starkicker ist lang. resp.: Pierre Littbarski
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