Sana Blaubuch
10 K O O P E R I E R E N R E I S E I N S H E R Z größten Triumphe sollte die Herzmedizin erst ab den 1950er-Jahren feiern. Die Gefahren, die dem Herzen durch einen ungesunden Lebensstil drohen, sind heute hinläng- lich bekannt: Rauchen, Übergewicht, Bewegungs- mangel, zu viel Alkohol und Stress. Die moderne Herzmedizin ist auch deshalb so erfolgreich, weil die Kenntnis der Risikofaktoren für Herzkrankheiten oft hilft, sie zu lindern oder zu vermeiden. Dieses Wissen lag nach dem ZweitenWeltkrieg noch imDämmerschlaf. Die Gesellschaft genoss das Wirtschaftswunder und qualmte, schlemmte und schluckte nach Herzenslust. Für ihre Herz- gesundheit aber war das überhaupt nicht lustig. Allein von 1952 bis 1958 verdoppelte sich die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkt. Parallel zu der hochschnellenden Herztodrate arbeitete die Herzmedizin fieberhaft an neuen Methoden und Verfahren zur Therapie von Herz- krankheiten. Anfang der 1950er-Jahre setzte sich die Herzkatheteruntersuchung endgültig durch, die der deutsche Arzt Werner Forßmann bereits 1929 erfunden hatte. 1952 meldete Denis G. Mel- rose die erste Herz-Lungen-Maschine zumPatent an. 1958 implantierte der schwedische Herzchirurg Åke Senning den ersten Herzschrittmacher. Der noch junge Patient, der an einer lebensbedrohlichen Herzblockade litt, starb erst imAlter von 86 Jahren. 1961 implantierten die beiden Amerikaner Albert fig.: Innovative Impulse: Wenn das Herz aus dem Takt gerät, helfen implan- tierbare Herzschrittmacher oder Defibrillatoren. Dr. Olaf Göing ist seit Mai 2000 Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II mit Schwerpunkt Kardiologie des Sana Klinikums in Berlin- Lichtenberg und zudem seit 2013 Sprecher der Sana Fachgruppe Herzmedizin. «Die Herzmedizin hat sich enorm entwickelt. Umso wichtiger sind die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Ärzten . Bei Sana gibt es dazu die Fachgruppe Herzmedizin . Hier agieren wir in Netzwerkstrukturen über Klinikgrenzen hinweg. Wir tauschen uns über unsere Erfahrungen und Methoden aus und legen Verfahrensweisen fest. Durch diese Vernetzung optimie- ren wir unsere Arbeit und schaf- fen die bestmögliche Versorgung für unsere Patienten. »
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