Sana Blaubuch

WO L F G A N G H E MM E R / N I C O L A S D O L L K O N Z E N T R I E R E N 15 Eigentlich wusste Dirk Larsen seit seinem 18. Lebensjahr, dass sein Herz nicht ganz in Ordnung ist. Damals wurde ein leichter Aortenklappende- fekt festgestellt—Ursache unbekannt. Doch der sportliche Unternehmer aus Hamburg fühlte sich jahrelang fit—bis er mit 46 Jahren plötzlich einen Augeninfarkt erlitt. Dieser akute Verschluss einer Augenarterie führt zur plötzlichen Sehverschlech- terung, Ursache ist meistens eine Herz-Kreislauf- Erkrankung. Bei Larsen diagnostizierten die Ärzte eine schwere Verkalkung der Aortenklappe, ein operativer Eingriff war unumgänglich. «Bei der Implantation einer künstlichen Herz- klappe hätte ich lebenslang Blutgerinnungshem- mer nehmen müssen, diese Abhängigkeit wollte ich auf keinen Fall », erzählt Larsen. Aber auch eine biologische Klappe aus tierischem Gewebe war für ihn keine gute Alternative, weil solche Implantate bei relativ jungen Menschen nur be- grenzt haltbar sind. Herzklappentausch statt Klappenersatz Die rettende Lösung fand Larsen bei Prof. Dr. Wolfgang Hemmer, Leitender Arzt Spezielle Herz- klappenchirurgie in der Sana Herzchirurgie Stutt- gart. Er ist weltweit einer der wenigen langjährig erfahrenen Spezialisten für die Ross-Operation, die in Deutschland nur wenige Herzzentren anbie- ten. Bei diesem komplexen Eingriff, benannt nach seinem Erfinder Donald Ross, spendet sich der Patient den Ersatz für die defekte Aortenklappe quasi selbst. «Für sonst gesunde Patienten im jungen und mittlerenAlter ist diese Operation der besteWeg», erklärt Hemmer. «Weil wir keinen Fremdkörper implantieren, brauchen sie keine Blutgerinnungs- B I O L O G I S C H E L Ö S U N G E N F Ü R H E R Z K L A P P E N Klappe, die erste: Haute Couture fürs Herz Mit raffinierten Operationstechniken reparieren Stuttgarter Herz- spezialisten defekte Aortenklappen ohne körperfremde Implantate. mittel, und die transplantierte körpereigene Klap- pe funktioniert sehr zuverlässig und dauerhaft. » Im Prinzip geht es bei der Ross-Prozedur um einen Klappentausch: Der Herzchirurg entfernt die defekte Aortenklappe und ersetzt sie durch die anatomisch fast identische Pulmonalklappe des Patienten. An deren Stelle wird eine pulmo- nale Spenderklappe eingesetzt—ein sogenann- ter Homograft, der aus explantierten Herzen gewonnen wird. Der Clou des «Ventiltauschs»: Die anfälligere Spenderklappe leistet ihre Dienste immechanisch weniger belastenden Niederdruck- system des rechten Herzens und ist somit sehr haltbar. Die «geswitchte» eigene Lungenklappe wiederum hält dem hohen Blutdruck des linken Herzens problemlos stand und passt sich der «Für sonst gesunde Patienten im jungen und mittleren Alter ist die Ross- Operation der beste Weg. » Prof. Dr. Wolfgang Hemmer Leitender Arzt Spezielle Herzklappenchirurgie Sana Herzchirurgie Stuttgart

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