Sana Blaubuch

40 K O N Z E N T R I E R E N UWE W I E G A N D / C H R I S T O P H A LT M A N N / H U B E R T T O P P / T H O R S T E N D I L L Klinikum Duisburg an und erspart den Patienten damit den meist langen Weg zum Experten. Viele Erkrankte, die zu der Beratung kommen, leiden unter Vorhofflimmern—der häufigsten Herzrhyth- musstörung, von der in Deutschland etwa eine Million Menschen betroffen sind. Im Gegensatz zum Kammerflimmern ist diese Erkrankung nicht akut lebensbedrohlich, doch die Patienten haben, neben quälender Atemnot und Schwindelanfällen, oft ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Wenn die Behandlungmit Medikamenten keine Besserung mehr bringt, klärt Wiegand anhand der Krankengeschichte, der Begleiterkrankungen, der EKG-Befunde und anderer diagnostischer Ergeb- nisse, ob im nächsten Schritt ein Termin für eine elektrophysiologische Untersuchung sinnvoll ist. Bei diesem Katheterverfahren misst der Arzt EKG-Ableitungen direkt aus demHerzen und spürt damit die Entstehungsorte der elektrischen Fehlim- pulse millimetergenau auf. In den meisten Fällen schaltet er sie anschließend auch gleich aus. Wie- gand ist der behandelnde Spezialist für diese Ka- theterablation, deshalb kann er die Patienten in der Rhythmussprechstunde darüber detailliert informie- ren. «Die Patienten schätzen sehr, dass derjenige, der die Behandlung später durchführt, im Vorfeld auch der Beratungspartner ist. So entsteht ein per- sönliches Vertrauensverhältnis, das gerade für Herzpatienten sehr wichtig ist», so Dr. Christoph Altmann, Chefarzt der Kardiologie imSana Klinikum Duisburg, der die Patienten für dieRhythmussprech- stunde anhand der Diagnosen imVorfeld auswählt. Störquelle außer Gefecht Vorhofflimmern ist nur eine von vielen Herzrhythmus- störungen, die mit der Katheterablation behandelt werden können. Das Verfahren wird vor allem bei Tachykardien eingesetzt, das sind Rhythmusstörun- gen, bei denen das Herz zu schnell schlägt. Dazu gehören etwa Vorhofflattern, Rhythmusstörungen, die vomAV-Knoten ausgehen, aber auch solche, die in der Herzkammer entstehen. Ursprünglich ist die elektrophysiologische Untersuchung, kurz EPU, vor allem ein Diagnose­ verfahren, bei dem der Arzt die Leitungszeiten im Herzen misst und das Herz mit elektrischen Im- pulsen stimuliert, um der Rhythmusstörung auf die Spur zu kommen. Heute ist die EPU fast im- mer auch mit der Ablation, also der Verödung der Störquelle durch Hochfrequenzstrom oder Kälte, verbunden. Mit einer etwa vier bis acht Millimeter kleinen Katheterspitze setzt der Kardiologe Punkt für Punkt jenes Herzgewebe außer Gefecht, das die Fehlleitungen in der Herzelektrik verursacht. «Durch die Vernarbung schaffen wir quasi eine Isolierungsschicht, die keine Impulse mehr durch- lässt », erklärt Wiegand. Die Behandlung im Katheterlabor dauert in der Regel ein bis zwei Stunden und ist für den Patienten völlig schmerzlos. Sehr gute Erfolgsraten «Die Katheterablation hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte gemacht. Umso wichtiger ist es, dass ein ausgewiesener Experte diesen Eingriff macht. Das gibt auch unseren Patienten das nötige Gefühl der Sicherheit », sagt Dr. Hubert Topp, Chefarzt der Kardiologie am Sana Klinikum «Die Patienten schätzen sehr, dass derjenige, der die Behandlung später durchführt, im Vorfeld auch der Beratungspartner ist. » Dr. Christoph Altmann Chefarzt der Medizinischen Klinik I Sana Klinikum Duisburg

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2Njg=