Sana Blaubuch
UWE W I E G A N D / C H R I S T O P H A LT M A N N / H U B E R T T O P P / T H O R S T E N D I L L K O N Z E N T R I E R E N 41 «Die Katheterablation hat rasante Fortschritte gemacht. Umso wichtiger ist es, dass ein ausgewiesener Experte diesen Eingriff macht. » Dr. Hubert Topp Chefarzt der Kardiologie Sana Klinikum Hameln-Pyrmont Pulsierende Vielfalt Das Pulsmessen ist eines der ältesten diagnostischen Verfah- ren und spielt bis heute eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen. Dabei beurteilt der Mediziner neben Pulsfrequenz und Pulsrhythmus auch die Art des Pulsschlags , etwa ob er «weich», «schwach» oder «schwirrend» ist. Wichtig zu wissen: Der Puls « tickt » keineswegs so einheitlich wie ein Uhrwerk. Bei Säuglingen ist er fast doppelt so hoch wie bei Erwachse- nen, bei Männern langsamer als bei Frauen, und Ausdauer- sportler liegen mit 32 bis 45 Schlägen pro Minuten deutlich unter dem Durchschnittswert von etwa 70 Schlägen pro Minute. Manche Menschen haben genetisch bedingt eine höhere oder niedrigere Pulsfrequenz als normal, krank sind sie deshalb aber nicht. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Pulsmessung übrigens bis heute das wichtigste Diagnose- werkzeug für Krankhei- ten aller Art. Ein erfahrener Therapeut unterscheidet bis zu 32 Pulsqualitäten und zieht daraus medizini- sche Rückschlüsse. Hameln-Pyrmont, das bei der EPU ebenfalls auf die Expertise des Rhythmologen Wiegand setzt. Am erfolgreichsten ist die Katheterablation bei AV-Knotentachykardien, zusätzlichen Leitungs- bahnen des Herzens und bei Vorhofflattern. Sehr gute Erfolge werden auch beim anfallsweisen Vorhofflimmern erzielt. Diese Rhythmusstörung wird durch Extraschläge aus den Lungenvenen ausgelöst. Bei derAblation werden diese Blutgefäße elektrisch vom linken Vorhof abisoliert. Die Extra- schläge aus der Tiefe der Lungenvene erreichen den Vorhof dann nicht mehr und können kein Vor- hofflimmernmehr auslösen. DieseArt vonAblation ist mittlerweile der häufigste Eingriff des Rhythmo- logen. Auch Herzflattern kann sehr wirksam mit der EPU behandelt werden. Diese Herzrhythmus- störung entsteht durch eine kreisende Störerregung im rechten Vorhof. Bei der Ablation wird der stö- rende Erregungskreis durchtrennt, und der Pati- ent ist von seinem Herzflattern befreit. Etwas schwieriger sind die Verhältnisse bei anhaltendem Vorhofflimmern. Hier müssen ne- ben den Lungenvenen auch Teile des rechten und linken Vorhofs gezielt verödet werden. Dafür ist manchmal ein zweiter Eingriff nötig. «Unterm Strich liegen die Erfolgsraten der Katheterablation je nach behandelter Herzrhyth- musstörung zwischen 70 und 99 Prozent », so Wiegand. «Und das ist das Besondere dieses Eingriffs— ich kann Herzrhythmusstörungen damit immer öfter nicht nur lindern, sondern wirklich heilen. »
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