Sana Blaubuch

30 V O R B E U G E N D E S I N F E K T I O N splittern verbergen und werden bei der Sterilisa- tion dann nicht abgetötet. » Präzisionsarbeit beim Packen DieArbeit an den Packtischen erfordert hohe Ge- wissenhaftigkeit und Materialkenntnis. Mehrere Zehntausend Instrumente müssen die Mitarbeiter kennen—vom Millimeter kleinen Gefäßklemm- chen bis hin zu wuchtigen Bolzenschneidern für die Wirbelsäulenchirurgie. Wenn die Instrumente geprüft, gepflegt und wieder zusammengesetzt sind, werden sie gemäß einer Packliste in die Siebe sortiert. Das EDV-System gibt exakt vor, wie die Instrumenten-Sets zusammengestellt sein müssen. Jedes einzelne Instrument ist mit Artikelnummer, Bezeichnung, Anzahl und Foto gelistet. Die fertig gepackten Siebe wandern in Container, die verplombt und etikettiert werden. Gemeinsammit Einzelinstrumenten in spezieller Papier-Folien-Verpackung und Instrumenten-Sets in Weichverpackungen werden diese dann dem Sterilisationsprozess zugeführt. Anschließend startet die Sterilisation mittels Vakuum-Dampf- Verfahren. Dabei wird abwechselnd Luft aus den Containern gezogen und Dampf eingeleitet, so lange, bis überall Dampf an den Medizinprodukten vorhanden ist. Dann beginnt die Sterilisation der Instrumente mit heißem Dampf bei 134 Grad. Nach insgesamt ein bis eineinhalb Stunden ist der Prozess abgeschlossen und alle Mikroor- ganismen sind abgetötet, auch die besonders widerstandsfähigen Bakteriensporen. Lückenlose Dokumentation Auf der Entladeseite der Sterilisatoren überprüft die Schichtleitung schließlich noch, ob die Plomben der Container intakt sind und die Kurven und Daten des ausgedruckten Protokolls einen korrekten Sterilisationsprozess anzeigen. Erst dann darf die Sterilgut-Charge freigegeben werden. Jeder einzelne Aufbereitungsdurchgang ist von Anfang bis Ende im EDV-System dokumentiert, ebenso die regelmäßige Kontrolle und Validierung der Geräte durch externe Sachverständige. «Wenn ein Patient uns nach Jahren vorwerfen sollte, mit nicht sterilen Instrumenten operiert worden zu sein, dann können wir schwarz auf weiß das Gegenteil beweisen », betont Fröhlich-Rapp. Und was wäre, wenn die Zentralsterilisation einmal komplett ausfallen sollte? «Für solche Fälle haben wir einen Havarieplan, sprich Verträge mit anderen Kliniken, die nach gleichen Standards wie wir arbeiten und die Aufbereitung der Instrumente inklusive Dokumentation übernehmen können. » Damit ist gesichert, dass die Zentralsterilisa- tion nicht zur Achillesferse der Klinikhygiene wird. Und dass alle Patienten zu jeder Zeit mit Instru- menten behandelt werden, die absolut keimfrei sind—also 99,9999 Prozent. «Wir können genau nachverfolgen, welches Instrument in welcher Maschine gereinigt wurde, inklusive Datum, Uhrzeit und Reinigungsprogramm. » fig. 4: Per Scanner wird im EDV-System genau erfasst, welche Instrumente wann und wo sterilisiert werden. fig. 5: Bei der Sterilisation strömt heißer Dampf durch die Filter im Containerdeckel. fig. 6: Die Dampfsterilisation ist ein sicheres Verfahren, um das Sterilgut keimfrei zu machen. Heike Fröhlich-Rapp Regionalleiterin Sana Sterilgut Service GmbH

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