Sana Blaubuch

Wohnungs- und Hausputz Cool bleiben Im Haushalt ist die chemische Keule gegen Keime nicht nur unnötig, sondern auch schädlich. Antibakterielle oder desinfizierende Wasch- und Reinigungsmittel enthalten Giftstoffe, die Allergien auslösen können. Einige Desinfektionsmittel können sogar Resisten- zen gegen Antibiotika hervorrufen und gelten möglicherweise als krebserregend. Außerdem töten diese Mittel neben den krankheitserregenden Keimen auch Bakterien ab, die dem Menschen nützlich sind. Über- triebene Hygiene unterdrückt überdies wichtige Lerneffekte für das Immunsystem und schwächt damit die körpereigene Abwehr. Für den hygienischen Hausputz reichen warmes Wasser und Reiniger wie Essig oder Neutralseife völlig aus. Auch die Wäsche wird mit normalem Wasch- pulver bei 30 bis 40 Grad sauber und nahezu keimfrei. In den eigenen vier Wänden ist eine Desinfektion nur notwendig, wenn sie der behandelnde Arzt wegen spezieller Gegebenheiten empfiehlt. 38 K O N T R O L L I E R E N R E I N I G U N G S S Y S T E M «Patientenzimmer können und sollen nicht nach Hausfrauenart gereinigt werden, sondern nach streng standardisierten Abläufen gemäß den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushy- giene», erläutert Enrico Fehlhaber, Objektleiter Sana DGS pro.service, einemTochterunternehmen der Sana Kliniken AG, das unter anderem für die Krankenhausreinigung zuständig ist. So ist bei Hysyst genau festgelegt, in welcher Reihenfolge das Patientenzimmer gereinigt wer- den muss: erst der Raum und die Möbel, dann das Bad und zum Schluss die Böden. Dabei wer- den alle Stellen, die mit einem Button gekenn- zeichnet sind, täglich reinigend desinfiziert. Au- ßerdem benutzt die Reinigungskraft unterschied- liche Wischtücher für die verschiedenen Zimmer- bereiche: ein blaues Mikrofasertuch für das Zimmerinventar, ein gelbes für das Bad und ein rotes ausschließlich für die Toilette. Nach jedem Tücherwechsel ist Händedesinfektion Pflicht. Überdies gewährleistet ein spezielles Faltsystem, dass jeder Arbeitsschritt mit einer unbenutzten Tuchseite erfolgt. Und selbstverständlich reinigen die Reinigungskräfte jedes Patientenzimmer mit frischen Tüchern und Wischbezügen. Im Dienst der Hygiene «Diese Maßnahmen minimieren das Risiko der Infektionsübertragung, indem sie die Infektionskette wirksam unterbrechen», so Frank Lehnigk, Regio- nalleiter Sana DGS pro.service. Mit regelmäßigen Begehungen und stichprobenartigenAbklatschtests kontrollieren die Leiter der Reinigungsteams, ob wirklich gründlich gearbeitet wurde. Und sollte manchem Patienten auffallen, dass weder die Tische, noch die Badarmaturen oder der Boden nach dem Wischen poliert werden—auch diese vermeintliche Nachlässigkeit geschieht imDienst der Hygiene. Damit das Desinfektionsmittel wirkt, muss es nämlich eine Zeit lang einwirken und darf nicht einfach weggewienert werden. Um solchen Miss- verständnissen vorzubeugen, erhält jeder neue Patient eine Faltbroschüre, die über das Hysyst- Reinigungssystem informiert. Darin erfahren sie auch, was es mit den Buttons in ihrem Zimmer, der Banderole amNachtisch und den wasserlös- lichen Siegeln im Waschbecken auf sich hat: Es handelt sich um sichtbare Zeichen dafür, dass der Reinigungsdienst alle Hygieneregeln gewis- senhaft befolgt. fig. 1: Putzen nach Farben: Blaue Tücher für das Zimmerinventar, gelbe für das Bad und rote für das WC. fig. 2: Der Ablaufplan am Putzwagen gibt die ein- zelnen Reinigungsschritte exakt vor. fig. 3: Das Mikrofasertuch lässt sich so falten, dass immer mit einer unbenutz- ten Fläche gereinigt wird. Frank Lehnigk Regionalleiter Sana DGS pro.service

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