Sana Blaubuch
20 S TA R K E MOM E N T E L A B O R wird von den Rückmeldungen aus dem Labor beeinflusst—sei es bei der Diagnose, der Wahl des Behandlungspfads, der Medikation, der The- rapiekontrolle oder demZeitpunkt der Entlassung. » Maidhofs Fachgebiet ist die klinische Mikro- biologie, also der Nachweis von Erregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen in Körperflüssigkeiten. Wenn etwa ein Patient nach einer Operation plötz- lich Fieber bekommt und der Verdacht auf Sep- sis geklärt werden muss, ist die Expertise des Mikrobiologielabors gefragt. Kein leichtes Unter- fangen, denn Blutvergiftung ist eine gefährliche Infektion, die von einem ganzen Spektrum ver- schiedener Bakterien, aber auch von Pilzen ver- ursacht werden kann. Um den möglichen «Täter » aufzuspüren, legt das Labor Blutkulturen in einem automatischen Bebrüter an, der Alarm schlägt, sobald Krankheitserreger wachsen. Unterm Mikroskop erkennt das geschulte Auge dann, welche Art von Erreger die Infektion verursacht hat. Damit er auch wirksam bekämpft werden kann, testet das Labor im zweiten Schritt die Empfindlichkeit der Bakterien gegenüber Anti biotika. Erst mit diesen Informationen kann der behandelnde Arzt über die geeignete Therapie entscheiden. Doch nicht alle Infektionserreger lassen sich problemlos in Nährlösungen anzüchten. Viele Was Blutgruppen verraten können—und was nicht Gruppenbild mit Blut In Japan ist die Frage nach der Blutgruppe so normal wie hierzulande die nach dem Sternzei- chen. Kein Wunder, dass jeder Japaner seine Blutgruppe kennt, schließlich gilt sie als prägend für die Persönlichkeit eines Menschen. Wissen- schaftlich ist diese Theorie genauso wenig haltbar wie die aus den USA stammende Idee einer speziellen Diät für die unterschiedlichen Blutgruppen. Studien deuten allerdings darauf hin, dass der Bluttyp eine Rolle bei der Anfällig- keit für Krankheiten spielen könnte. Menschen mit der Blutgruppe 0 etwa stecken Malaria- Erkrankungen besser weg als Träger anderer Blutgruppen. Wer hin- gegen die Blutgruppe A, B oder AB besitzt, ist besser gegen die Pest gerüstet. Noch ist keine Blutgruppe eindeutig als Risiko faktor für bestimmte Krankheiten erkannt. Gut möglich aber, dass sich im Lauf der Evolution bestimmte Blutgruppen in ver- schiedenen Welt regionen als Vorteil erwiesen haben und weitervererbt wurden. So zeigt die weltweite Verteilung der Blut gruppen auch deutliche Unterschiede: In Deutschland, wie fast überall in Europa, überwiegt mit 43 Prozent die Blut- gruppe A, gefolgt mit 41 Prozent von der Gruppe 0. Die Blut gruppen B und AB sind mit elf und fünf Prozent deutlich seltener. Dagegen kommt die Blutgruppe 0 im gesamten polynesi- schen Raum mit 70 Prozent sehr häufig vor, ebenso in Afrika und Amerika. In China, Japan und Tibet ist die Verbreitung der Blutgruppe 0 mit 15 bis 35 Prozent weltweit am geringsten, dort ist B die häufigste Blutgruppe. fig . d In der Mikrobiologie dominieren Handarbeit und das richtige Gespür dafür, welche Mikroorganismen in den Nährböden wachsen. fig . e Sepsis-Diagnose: Im Blutkulturautomaten wer- den Proben auf den Befall mit Bakterien untersucht. fig . Blutkonserven bestehen nicht aus Vollblut, sondern sind Konzentrate roter Blutzellen. Blutgruppe 0 ist bei Transfusionen universell einsetzbar.
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