Sana Blaubuch

O P S TA R K E MOM E N T E 27 O P G E R R E S H E I M Alles im grünen Bereich In den Operationssälen des Krankenhauses arbeiten unterschiedliche Berufsgruppen zusammen. Über viele Stunden hinweg auf engstem Raum und bei höchster Konzentration. Einblicke in einen Mikrokosmos mit eigenen Regeln und Ritualen. fig . a Mundschutz, Haube, Kasak—Anett Bergmanns tägliche Arbeitskleidung. Wenn Anett Bergmann morgens um kurz vor sie- ben Uhr die Tür zumOperationstrakt aufschließt, beginnt für sie ein Arbeitstag, in dem nichts dem Zufall überlassen bleiben darf. Noch sind die sieben Operationssäle imSana Krankenhaus Gerresheim leer, doch in den nächsten Stunden dreht sich dort alles um die größtmögliche Sicherheit der Patienten auf den OP-Tischen. Bergmann ist als stellvertretende OP-Leitung und operationstechni- sche Assistentin, kurz OTA, dafür verantwortlich, dass für jede anstehende Operation die richtigen Instrumente, Geräte und Materialien bereitliegen. Sie und ihr Team sorgen auch für die Auffüllung der Vorratsschränke im OP-Bereich, bestellen Hüft- und Knieprothesen, Nahtfäden, Tupfer oder Platten für die Versorgung von Knochenbrüchen. Die meiste Zeit des Tages aber steht Bergmann direkt neben dem Operateur am OP-Tisch und assistiert ihm bei den Eingriffen. Volle Aufmerksamkeit voraus «Wir OTAs müssen nicht nur jeden Handgriff der jeweiligen Operationen kennen, sondern im Kopf auch immer schon einen Schritt weiter sein», erklärt Bergmann. «Bevor der Operateur nach der Pinzette fragt, muss ich sie schon in der Hand haben. » Vorausschauendes Handeln ist imOP-Betrieb Voraussetzung dafür, dass keine unnötige Hektik entsteht und sich jeder voll auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Als Erstes amMorgen schaut sich Bergmann am Computer den am Vortag be- reits festgelegten Tagesplan an. Wurden Operati- onen über Nacht abgesagt, weil die Patienten krank geworden sind? Stehen besondere Anforderungen an, etwa spezielle Implantate für Patienten mit Nickelallergie? Um 7.35 Uhr trifft sich das OP- Pflegeteam zur Frühbesprechung. Danach absol- vieren die Azubis gemeinsammit ihren Betreuern den Saalcheck: Lichter einschalten, Gerätefunk- tionen prüfen. Kontrollieren, ob im OP alles am richtigen Fleck ist. 22 Operationen stehen heute auf dem Plan—von der Kniespiegelung über Hüftprothesen, Kaiserschnitte, Brustdrüsenent- fernungen, Lungenspülungen, Bypass am Bein fig . b Teamarbeit auf engem Raum: Die Atmosphäre im OP ist ruhig und konzentriert.

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