Sana Blaubuch
Zahlen und Fakten Wie viel kostet eine Operation? Operationen werden seit 2003 nach dem DRG-Klassifikations system vergütet, das heißt nach diagnose bezogenen Fallgruppen. Die genannten Kosten sind Durchschnittswerte in Euro, die je nach Bundesland variieren. Sie geben auch nur eine ungefähre Größenord- nung an, weil die tatsächlichen OP- Kosten für jeden Einzelfall nach tatsächli- chem Aufwand ermittelt werden. Im «Katalog für die Fallpauschalen» kann jeder Patient online selbst nachsehen, welche Kosten ein Krankenhaus für die Operation erstattet bekommt. Jeder Pilot arbeitet vor dem Start und der Landung eine Check liste ab, um sicher- zustellen, dass alle Einstellungen korrekt sind und nichts vergessen wurde. Solche Sicherheits- kontrollen sind auch bei chirurgischen Eingriffen im Kranken- haus inzwischen weitestgehend Stan- dard. Die Surgical Safety Checklist der Weltgesundheits behörde besteht aus drei Teilen: Beim Sign in ist der Patient noch wach. Um Verwechslungen auszuschließen, wird er nach seinen Daten, der bevorstehenden Operation und der betroffenen Körperseite befragt. Direkt vor dem Eingriff folgt das Time out. Dabei werden die Patientendaten und weitere kritische Punkte nochmals überprüft, und das Team stellt sich mit Namen und Funktion gegenseitig vor. Das beugt Kommu- nikationsproblemen und Missverständnissen während des Eingriffs vor—eine der Haupt ursachen für Zwischen- fälle im OP. Beim Sign out unmittelbar nach der Operation werden Abweichungen im OP-Verlauf festgehalten ist, wohin der Absauger gehört, wo die Gefäß- klemme ist und die eingespannte Gefäßnaht. » Kurz vor Ende des Eingriffs erfolgt eine erneu- te Kontrollemithilfe des «Team-Time-out-Bogens» zusammen mit demOperateur und OP-Personal. Dann informiert der Springer den Reinigungsdienst. Und wenn der Patient ausgeschleust und in den taghellen, freundlichen Aufwachraum gebracht wird, ist der Operationssaal schnell wieder klinisch rein hergerichtet für die nächste OP. Klingt ein bisschen nach Fließbandbetrieb, ist es aber nicht. An kaumeinemanderenOrt imKran- kenhaus wird dem Patienten so viel geballte me- dizinische und pflegerische Aufmerksamkeit gezollt wie imOperationssaal—auchwenn er davon nicht das Geringstemerkt. So soll es ja auch sein, meint die operationstechnische Assistentin: «Ich habe noch nie erlebt, dass Patienten während der OP aufgewacht sind. Dafür aber umso öfter, dass sie aus der Narkose erwachen und als Erstes fragen, wann sie denn endlich drankommen.» Checkliste Sicherheit—doppelt und dreifach fig . Abfragen und abhaken: Die Checkliste umfasst 25 Punkte, die für den sicheren Verlauf eines Eingriffs wichtig sind. 30 S TA R K E MOM E N T E O P Chirurgische Sicherheits-Checkliste Vor der Narkose Datum Vor der Hautinzision Vor Verlassen des OP Patient bestätigt: - Identität - Köperseite - Prozedur - Einverständnis „Sign in“ „Time out“ „Sign out“ Körperseite markiert Anästhesie Check komplett Pulsoxymeter arbeitet AlleTeammitglieder haben sich mit Namen undAufgabe vorgestellt Chirurg,Anästhesist und OP-Pflege bestätigen verbal: - Patientenidentität - Körperseite - Prozedur Prüfen kritischer Punkte: Chirurgie: kritische/unerwartete OP-Schritte, OP-Zeit, Blutverlust? Anästhesie: Patientenspezifische Bedenken/Probleme? Pflege: Sterilität gewährleistet? Ausrüstung vorhanden/einsatzbereit? Antibiotikaprophylaxe < 60 Minuten: Ja nicht erforderlich Relevantes Bildmaterial vorhanden? Ja nicht erforderlich Lagerung überprüft OP-Pflege bestätigt verbal mit demTeam: die dokumentierte Prozedur Vollständigkeit von Instrumenten, Nadeln undTüchern Bezeichnung des Präparats, einschließlich Patientennamen ob Probleme mit derAusrüstung bestehen Chirurg,Anästhesist und OP-Pflege prüfen die Eckpunkte des postoperativen Patienten-Managements Operateur (Unterschrift) Anästhesist (Unterschrift) Hat der Patient: eine bekannteAllergie? Nein Ja ein Beatmungsproblem? Nein Ja Ausrüstung/Expertise ein Risiko für Blutverlust > 500 ml? Nein Ja venöse Zugänge/Infusion Lungen- transplantation (mit Beatmung) ca. 101.100 Herztrans- plantation ohne Kompli- kationen ca. 52.000 Versteifung von Wirbeln an der Wirbelsäule ca. 15.000 Einsetzen eines Herz schrittmachers ca. 5200 Normale Geburt (ohne Komplikationen) ca. 1900 und wird die Vollstän- digkeit des OP- Materials bestätigt, damit kein Bauchtuch, keine Schere und kein Tupfer im Patienten vergessen wird und später für mögliche Komplikationen sorgt.
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