Sana Blaubuch

H A U S T E C H N I K S TA R K E MOM E N T E 33 H A U S T E C H N I K S E N D L I N G Im Untergrund Die Lebensadern des Krankenhauses pulsieren im Verborgenen. Sie versorgen das Gebäude mit Wärme, Kälte, Strom, Luft—und Sicherheit. Eine Entdeckungstour durch die komplexe und sensible Welt der Haustechnik. Lautlos gleitet der Aufzug ins zweite Untergeschoss. Patienten werden sich nie dorthin verirren, auch Pflegepersonal oder Ärzte nicht, ohne Zugangsbe- rechtigung geht hier gar nichts. Christoph Böcker öffnet die Aufzugtür mit einem digitalen Schlüssel. «Der ist so programmiert, dass ausschließlich das technisch geschulte Personal Zutritt zum Versor- gungsbereich hat », erklärt der Projektleiter vom Sana Immobilien Service. «Viel zu gefährlich, wenn sich Unbefugte hier einschleichen könnten und absichtlich oder versehentlich etwas anrichten. » Das umschreibt treffend die Sonderstellung der Gebäudetechnik eines Krankenhauses—an ihr hängen im Ernstfall Menschenleben. Mobile Störmeldungen Das Herzstück der Haustechnik des Sana Ge- sundheitscampus München verbirgt sich in ei- nem unscheinbaren, beigen Schaltschrank mit Display. Darin steckt die Zentrale der gesamten Gebäudeautomation, alle Anlagen des Klinikneu- baus steuern, messen und regulieren sich per- manent selbst. Abweichungen vom Normalwert gehen als Störmeldung sofort auf die Computer oder Handys der Haustechniker, nachts oder am Wochenende wacht die Rufbereitschaft über die Anlagen. «Die Haustechnik muss rund um die Uhr funktionieren, 8760 Stunden im Jahr. Und vieles darf noch nicht einmal eine Sekunde lang ausfallen», so Böcker. Die OP-Lampe, der Absauger, die Klimaan- lage und die Atemüberwachung während einer Operation zum Beispiel. Oder die Kontrollgeräte auf der Intensivstation. Was aber würde mit die- sen überlebenswichtigen Geräten bei einem Kurzschluss passieren, oder einemStromausfall? Böcker öffnet die Türe der Stromversorgungs- zentrale. Über einer langen Reihe von stählernen Standschränken surrt an der Decke die Klima- anlage. Es ist kalt hier, und ein eigenartiger Geruch nach Elektrizität hängt in der Luft. Dicke orange- farbene Kabel laufen gebündelt an der Wand entlang. Sie können bis zu 90 Minuten einem Feuer standhalten, ohne ihre Funktion zu verlie- ren, und führen in einen separaten Raum. «Zwei voneinander unabhängige Stromkreise sind für Krankenhäuser Vorschrift », klärt Böcker auf. «Ers­ tens die Allgemeinversorgung für weniger sensi- ble Bereiche und zweitens der unterbrechungs- freie Strom für die Operationsräume, die Inten- sivstation und die Lüftungsanlagen. » Dieses Sicherheitsstromnetz schaltet bei Spannungsschwankungen auf Batteriebetrieb um und hält die unentbehrlichen Geräte und Anlagen am Laufen. Und für den Fall eines totalen Strom- ausfalls springt im Nebenraum sofort das Not- fig . a Brandschutzklappen schotten die Lüftungsanla- gen automatisch gegen Feuer und Rauch ab. fig . b Durch baumdicke Schächte strömt aufbe­ reitete Frischluft in die Räume des Gebäudes.

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