Medizinische SchwerpunkteBegleiterkrankungen
Die häufigste Begleiterkrankung der Adipositas ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2). Diese kommt so häufig bei Adipositas vor, dass man von der Zwillingsepidemie spricht und ein Wort aus Diabetes und Obesity (engl.: Adipositas) dafür gebildet hat: Diabesity.
Weitere Begleiterkrankungen der Adipositas sind Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung (hohes Cholesterin und/oder Triglyceride), Schlafapnoesyndrom (nächtliche Atemaussetzer während des Schlafens), hohe Harnsäurewerte oder Gicht sowie bei Frauen Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit.
Weniger bekannt ist, dass Adipositas mit einer Vielzahl von Krebserkrankungen ebenfalls in Verbindung gebracht wird: Jede Fettzelle produziert Östrogen (ein Hormon, das auch in den weiblichen Eierstöcken produziert wird) und zwar bei Männern und Frauen unabhängig von den Geschlechtsorganen. Hierfür gibt es in den Fettzellen ein spezielles Enzym, die sogenannte Fettzell-Aromatase. Hierdurch entsteht bei beiden Geschlechtern ein erhöhter Östrogenspiegel. Dies kann bei Frauen ein Grund sein für den postmenopausalen Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs.
Begleiterkrankungen der Adipositas werden nach dem Edmonton Adipositas Staging Score (EOSS) eingeteilt, der bei der Schwere der Grunderkrankungen die Begleiterkrankungen mitberücksichtigt.