Brustzentrum Königs Wusterhausen - Klinikum Dahme-Spreewald

Medizinische Schwerpunkte

Kein Brustkrebs ist wie der andere, aber Brustkrebs ist eine Erkrankung des gesamten Körpers. Eine ganzheitliche Therapie umfasst in unserem Brustzentrum alle notwendigen Maßnahmen von der Diagnosik bis zur Begleitung nach einer Operation, die nach modernstem und aktuellstem Standard erfolgt. Dazu gehört das Konzept der brusterhaltenden Behandlung mit minimal-invasiven Verfahren. Die individuelle Behandlung wird ergänzt um Immun-, Antikörper- und knochenstabilisierende Therapien sowie eine begleitende Therapie mit einer Psychoonkologin und eventuell einer ambulanten Chemotherapie.

Hier finden Sie Informationen zu einzelnen Aspekten:

Radiologische Diagnostik

In Zusammenarbeit mit der Radiologie-Praxis (www.radiologie-kw.de) und dem Team des Mammographie-Screenings erfolgt eine differenzierte Abklärungsdiagnostik, die ggf. Knochenszintigraphie, CT und MRT-Untersuchungen einschließt. Diese Abklärungsdiagnostik ist Grundlage für die weitere individuelle Therapieplanung, die im Rahmen der Tumorkonferenz erstellt wird. An dieser ist zudem die Praxis für Pathologie (www.pathologie-kw.de) beteiligt, so dass dem Team im Achenbach-Krankenhaus bei Beginn der Behandlung bereits alle Einzelheiten bekannt sind. Immer wieder können bereits in dieser Phase nicht tastbare Veränderungen der Brust ambulant entfernt werden, eine offene Operation ist dann nicht erforderlich.

Wächterlymphknoten: Sentinel-Lymphknoten

Im Team mit der Radiologie-Praxis werden Wächterlymphknoten im Rahmen der Untersuchungen markiert und später operativ entfernt. Dieses schonende Verfahren vermeidet häufig die komplette Entfernung der Lymphknoten aus der Achselhöhle, sodass das Risiko eines Lymphödems (dicker Arm) deutlich reduziert wird.

Plastische Rekonstruktion mit Eigengewebe oder Implantaten

Wann immer möglich, streben wir eine brusterhaltende Therapie an. Wenn es der Tumor nicht erlaubt, werden Rekonstruktion (Wiederaufbau) der Brust mit Eigengewebe oder Implantaten in der gleichen oder in einer zweiten Operation durchgeführt. In besonderen Fällen werden spezialisierte plastische Chirurgen mit einbezogen.

Vor, während und nach der Operation gewährleistet das Institut für Pathologie Königs Wusterhausen mit Laboren für Zytologie und Histologie eine schnelle und kompetente Befundung der Operationspräparate. Dort werden immunhistologische Untersuchungen am Präparat durchgeführt, sodass eine vollumfängliche histologische Diagnostik gewährleistet ist. Auf der Grundlage der Befunde sind zudem tumoradaptierte onkoplastische Operationsverfahren und plastische Rekonstruktionen möglich. Bei Bedarf werden genetische Untersuchungen veranlasst.

Chemotherapie

Unsere Patientinnen erhalten - sofern notwendig - eine Chemotherapie in unserem Ambulanten Zentrum für Chemotherapie im Achenbach-Krankenhaus, wo sie auch operiert werden bzw. wurden. So sind der Ort und die Ansprechpartner bereits vertraut. Sie kommen in festgelegten Abständen in unsere freundlich gestalteten Räume, wo sie individuell behandelt werden. Ansprechpartnerinnen im Ambulanten Zentrum für Chemotherapie sind Gabi Rohland, Mireille Bredow und Beate Leichsenring. Sie sind Montag bis Freitag tagsüber erreichbar,
Telefon: 03375 288-430.

Ziel der Chemo- und Antikörpertherapie ist, den Teilungszyklus der Krebszellen zu beeinflussen bzw. zum Stillstand zu bringen. Das ist möglich, weil die Teilungsgeschwindigkeit der Zellen bei Krebs sehr hoch ist. Damit werden auch sehr kleine Tumorzellverbände (Metastasen) erreicht. Gesunde Zellen beeinflusst die Chemotherapie weniger stark, sie wirkt aber auf den ganzen Körper (systemisch).
Die Medikamente werden als Infusionen, Spritzen oder Tabletten gegeben. Ergänzende Medikamente reduzieren so weit wie möglich Nebenwirkungen.

Da Chemotherapie auf den gesamten Körper wirkt, hat sie häufig unangenehme Begleiterscheinungen. Dazu gehören Appetitlosigkeit, Übelkeit, Verdauungsstörungen, Veränderungen der Blutwerte und weitere Symptome wie Konzentrationsstörungen und Erschöpfung (Fatique/CRF). 
Am bekanntesten und für andere sichtbar sind Haarausfall und Veränderungen des Hautbildes. Viele Nebenwirkungen sind mit Begleitmaßnahmen (Supportivtherapien) reduzierbar. Hilfsmittel wie Perücken sind auf Rezept erhältlich. Zusätzlich können unsere Patientinnen  im Achenbach-Krankenhaus am Kosmetikseminar Look good feel better für Krebspatientinnen mit DKMS Life teilnehmen.

Ambulante Systemtherapie

Chemotherapie, endokrine Therapie, Antikörpertherapie,
Medikamente zur Knochengesundheit

Alle Formen der Systemtherapie, wozu vor allem Chemotherapie, Hormon- und Antikörpertherapie gehören, erfolgen in unserem Brustzentrum individuell nach ausführlicher Beratung in der interdisziplinären Tumorkonferenz. Dabei werden unsere Patientinnen von ihren behandelnden niedergelassenen Gynäkologen begleitet.

Darüber hinaus erhalten unsere Patientinnen – sofern erforderlich – erweiterte konservative Therapien, darunter Medikamente für ihre Knochengesundheit.

Psychoonkologische Betreuung

Eine Krebserkrankung ist eine große Herausforderung für die Patientin, ihre Familie und ihr soziales Umfeld. Unsere Psychoonkologin ist für alle Patientinnen da.

Sie nimmt sich Zeit für Gespräche und Informationen und unterstützt bei der Krankheitsverarbeitung. Sie kann Frauen helfen, über ihr durch den Brustkrebs verändertes Leben zu sprechen und auch, ihre psychische Stabilität wieder zu erlangen. Angehörige können an den Beratungsgesprächen teilnehmen. Die Gespräche können auch nach der Entlassung weitergeführt werden. Ebenso vermittelt sie Kontakte zu Beratungsstellen, zu Selbsthilfe- und Sportgruppen. Auf Wunsch erhalten unsere Patientinnen Informationsbroschüren zu verschiedenen Fragestellungen.