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Regionale Kooperation in der Schlaganfallbehandlung

»Mit stetigem Blick über den Tellerrand«

Dr. Alexander Reinshagen

Dr. Torsten Hantel

Eine kooperativ abgestimmte Versorgung von Patienten mit Gefäßerkrankungen des Gehirns erhöht die Chance auf Überleben und Heilung. Das neu gegründete Neurovaskuläre Netzwerk sichert den Menschen in der Region einen Zugang zur gesamten Palette moderner Behandlungsmethoden, langjähriger Versorgungserfahrung und neuester Medizintechnik.

Derzeit erleiden in Deutschland circa 270.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Diese Erkrankung wird durch den Verschluss von Blutgefäßen einerseits und durch Gehirnblutungen verschiedenster Ursache andererseits ausgelöst. Experten gehen davon aus, dass die Zahl bis zum Jahr 2035 um ein Drittel zunehmen wird. Die Erkrankung ist die dritthäufigste Todesursache und eine der häufigsten Ursachen für dauerhafte Invalidität. Auf der anderen Seite entwickeln sich auch die Möglichkeiten der Akutbehandlung rasant und verbessern die Genesungs- und Überlebenschancen. Um möglichst viele Menschen an dieser Entwicklung teilhaben zu lassen, wird eine Bündelung der Ressourcen immer bedeutsamer – der Schlaganfall ist eine der Erkrankungen, deren Ausgang stark von schnellen Entscheidungswegen und vom Zugang zu medizinisch-technischem Knowhow abhängt. "Das Stichwort der Schlaganfallbehandlung heißt: Zeit ist Gehirn", erklärt Dr. Alexander Reinshagen, Chefarzt der Klinik für Neurologie an den Sana Kliniken Leipziger Land. Er betont: "Je früher der Schlaganfall diagnostiziert – da sprechen wir von Minuten - und das wirksamste Therapieverfahren eingeleitet wird, desto besser ist die Aussicht, dass der Betroffene überlebt und körperliche, sensorische und geistige Behinderungen vermieden werden."

Stark gefährdete Patienten im Fokus
Um diese schnellen Entscheidungswege sicherzustellen, unterliegt die Akutbehandlung eines Schlaganfalls einem standardisierten Versorgungsschema, das mit dem Eintreffen des Rettungsdienstes einsetzt. Eine zentrale Rolle kommt den Schlaganfallspezialstationen, den sogenannten Stroke Units, zu. Sie sind mit modernster Medizintechnik ausgestattet. Zudem stehen spezialisierte Fachärzte und Pflegekräfte bereit, schnellstmöglich die wirksamsten Behandlungswege einzuleiten. Die inzwischen sogar europäisch zertifizierte sogenannte Überregionale Stroke Unit der Sana Kliniken Leipziger Land bietet alle notwendigen Therapiemethoden von der medikamentösen Akuttherapie bis zu Katheterverfahren an. Sie stellt in der Schlaganfalltherapie bereits ein »Mutterschiff« dar. Dazu kooperieren die Bornaer Ärzte bereits seit Jahren mit anderen Häusern. "Von der Möglichkeit, sich mit weiteren Experten zu beraten und besonders schwierige Fälle zu den Kollegen der Uniklinik Leipzig einerseits, an andere Häuser, z. B. bei Engpässen, andererseits zu verlegen, profitieren schwerstkranke Patienten. Diese ist besonders für Patienten mit komplizierten Hirnblutungen wichtig“, betont Dr. Reinshagen, der auch Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist.“ In dem neu gegründeten Neurovaskulären Netzwerk könne das zukünftig noch schneller und gezielter organisiert werden. Der Zusammenschluss sei insofern eine logische Konsequenz einer langjährigen guten Kooperation in der Region, ergänzt Dr. Torsten Hantel, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, der mit seinem Team für die notfallmäßige Katheterbehandlung, die mechanische Thrombektomie rund um die Uhr in Borna bereit steht. 

Gemeinsam die Qualität der regionalen Schlaganfallversorgung stärken
Erklärtes Ziel des Zusammenschlusses ist die Kooperation zum Wohl der Patienten mit Gefäßerkrankungen des Gehirns in der Region. Die beteiligten Kliniken arbeiten seit Jahren eng zusammen, möchten aber noch schnellere Entscheidungswege für den Notfall in ihren Alltag übernehmen; Kapazitäten und medizintechnisches Knowhow gegenseitig zur Verfügung zu stellen und Versorgungstandards für die Region weiterentwickeln. Mit Blick auf die Patientenversorgung der kommenden Jahre ergänzt Dr. Hantel noch einen weiteren Aspekt: "Die Ausbildung der nächsten Ärztegeneration stellt aufgrund der rasanten technischen Entwicklung höchste Anforderungen, die nur noch mit gemeinsamen Standards, fachlichem Austausch und einem stetigen Blick über den Tellerrand erfolgreich zu meistern sind." In einem nächsten Schritt strebt das Neurovaskuläre Netzwerk, das offen ist für weitere Partner, eine Zertifizierung zur Sicherung der Qualität der hier erbrachten Leistungen an. 

Die Sana Kliniken Leipziger Land
In Borna und Zwenkau angesiedelt finden Menschen aus der Region eine hochwertige medizinische Akutversorgung und geriatrisch fachärztliche Behandlung. Derzeit verfügen die Kliniken über 500 Betten. In zwölf Fachkliniken und mehreren Instituten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wegen, einer langjährigen Erfahrung, modernster Medizintechnik und einer Fächervielfalt, die der eines Schwerpunktversorgers gleichkommt. In den Kompetenzzentren arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten fächerübergreifend zusammen, um die gesundheitliche Gesamtsituation jedes Patienten zu erfassen und den bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsplan aufzustellen. Darüber hinaus bietet das Geriatriezentrum Zwenkau älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen eine auf ihre Lebenssituation zugeschnittene komplexe medizinische Versorgung.

Pressekontakt

Sana Kliniken Leipziger Land
Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen
Tel:       +49 34 33 21 10 75
Mail:     janet.schuetze@sana.de