Radevormwald

Bei schweren Symptomen sollten die Menschen nicht zuhause bleiben, sondern einen Arzt aufsuchen.

Arztbesuche nicht aufschieben

Dr. Volker Brockhaus (links) und Dr. Reinhold Hikl fordern auf, bei schweren Symptomen einen Arzt aufzusuchen. (Foto: Bernd Siegmund)

Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie ist eine nie dagewesene Herausforderung für alle. Die Krankenhäuser bereiten sich seit Wochen unter Hochdruck auf schwer kranke Covid-19-Patientinnen und -Patienten vor, haben unter anderem ihre Intensivbetten und Beatmungsplätze erhöht sowie nicht zwingend notwendige Behandlungen und Operationen aufgeschoben. Diese Vorbereitungen der Kliniken auf eine große Anzahl von intensivmedizinisch zu betreuenden Menschen mit schweren Krankheitsverläufen haben zum Ziel, jedem und jeder Erkrankten die bestmögliche Versorgung zuteil werden zu lassen. „Aber trotz der Pandemie darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es selbstverständlich auch weiterhin die klassischen Notfälle mit ernsten gesundheitlichen Problemen gibt, für die die Krankenhäuser auch weiterhin Kapazitäten bereithalten“, sagt Dr. Reinhold Hikl, Ärztlicher Direktor am Sana Krankenhaus Radevormwald. „Denn Schlaganfall oder Herzinfarkt machen auch vor Corona nicht halt. Bitte nehmen Sie Ihre Krankheitssymptome auch weiterhin ernst und begeben sich in ärztliche Versorgung.“

Angesichts der Corona-Krise scheuen sich derzeit offenbar viele Menschen mit ernsten Gesundheitsproblemen, den Notarzt zu rufen oder anderweitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele Krankenhäuser, in denen Schlaganfall-Betroffene versorgt werden, verzeichnen seit einigen Wochen einen teils deutlichen Rückgang dieser Patientengruppe. Es ist davon auszugehen, dass viele Patientinnen und Patienten mit leichten Schlaganfällen oder Herzinfarkten aus Angst vor einer Infizierung mit dem Coronavirus lieber bewusst zu Hause bleiben, anstatt sich medizinisch versorgen zu lassen. „Dabei trägt vor allem die als Covid-19-Risikogruppe bezeichnete Altersklasse der Über-70-Jährigen auch das Hauptrisiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte“, sagt Dr. Volker Brockhaus, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Sana Krankenhaus Radevormwald. „Eine unverzügliche Behandlung von Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt ist aber unbedingt notwendig, da nicht selten schwere bleibende Folgen wie Lähmungen, Schluck- und Sprachstörungen, Herzmuskelschwäche oder -rhythmusstörungen und nicht zuletzt auch der Tod drohen können.“ Symptome wie zum Beispiel neu aufgetretene Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, plötzlicher Brustschmerz oder Luftnot müssten deshalb auch während der Corona-Pandemie immer ärztlich abgeklärt werden. Das Risiko, sich mit dem neuen Virus im Krankenhaus anzustecken, ist gegenüber den körperlichen Einbußen, die eine verzögerte Diagnose und Behandlung von Herz- oder Hirnschlag nach sich ziehen, gering. „Zudem ist bei der Notfallversorgung in medizinischen Einrichtungen hierzulande die Trennung von Covid-19-Erkrankten und anderen Patientinnen und Patienten sowie die Einhaltung der allerhöchsten Hygienestandards sichergestellt. Und dafür sorgen wir auch am Sana Krankenhaus Radevormwald.“ Da gerade in Radevormwald der Altersdurchschnitt verhältnismäßig hoch ist, appellieren Dr. Hikl und Dr. Brockhaus gemeinsam an die Bevölkerung: „Wenn Sie Symptome an sich bemerken, bleiben Sie bitte nicht zuhause, sondern begeben Sie sich in medizinische Obhut. Bitte ermuntern Sie auch Menschen aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, bei entsprechenden Symptomen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.“

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