Rummelsberg

Experten diskutieren neue Therapiemöglichkeiten.

5. Schlaganfallsymposium im Krankenhaus Rummelsberg

Am Mittwoch, den 06.04.2011 fand im Krankenhaus Rummelsberg das 5. Schlaganfallsymposium statt. Viele Fachärzte der Region informierten sich über den Stand der Forschung, neueste Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten.

Er kommt plötzlich, unerwartet und kann schlimme Folgen haben. Der Schlaganfall ist heute die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Tumorerkrankungen. Das Schlaganfall-Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter deutlich an. Etwa 300 von 100.000 Menschen im Alter zwischen 55 und 65 Jahren erleiden in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall. Zunehmendes Alter, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen sind nur einige der Risikofaktoren für einen Schlaganfall. In den Vorträgen der Experten wurde unter anderem das Vorhofflimmern und mögliche Alternativen zur Einnahme des blutverdünnenden Mittels Marcumar thematisiert. Das Vorhofflimmern ist eine vorübergehende Herzrhythmusstörung und verursacht jeden fünften Schlaganfall.

Das Medikament Marcumar, vielen bekannt als riskanter Lebensretter nach Schlaganfall oder Thrombose, wurde in den 20er Jahren in Amerika durch einen Zufall entdeckt und zunächst als Rattengift verwendet. Dr. Jan Sommer, Oberarzt der Rummelsberger Schlaganfallstation berichtete über Wirkungen des Mittels, das insbesondere beim Vorhofflimmern, einer Herzrythmusstörung mit hohem Schlagfallrisiko, Embolien vorbeugen kann. Doch jede Wirkung hat auch Ihr Risiko. So könnten zwar 4 von 5 Schlaganfälle vermieden werden, bei einem von 100 Patienten käme es jedoch zu gefährlichen Blutungen. Die Hoffnungen der Mediziner richten sich nun auf neue gerinnungshemmende Mittel, die ein geringeres Blutungsrisiko bei besserer Wirksamkeit hätten. Diese stünden kurz vor der Zulassung.

Fortschritte gibt es aber auch in der Behandlung des Vorhofflimmerns selbst: Frau Dr. Kuly, Herzrhythmusspezialistin der Kardiologischen Universitätsklinik Erlangen, mit der das Krankenhaus Rummelsberg eine enge Kooperation verbindet, berichtete über neue Herzkatheterbehandlungen. In Frühstadien gelinge es Vorhofflimmern erfolgreich zu unterbinden.

Privatdozent Dr. Walter thematisierte schließlich Cholesterin und Diabetes als Risikofaktoren. Die Diabetesprogramme der Bundesregierung setzten viel zu spät an, berichtete der Stoffwechselexperte aus dem Klinikum Nürnberg. Studien zeigten, was wir eigentlich immer wussten: Bewegung, Sport, ausgeglichene Ernährung und die konsquente Behandlung eines Diabetes bereits im frühesten Stadium sind die wirklich effektiv vorbeugenden Maßnahmen: „Wer jeden Tag eine Stunde läuft reduziert sein Schlaganfallrisiko um fast 50%!“.

Im Rahmen der rundum gelungenen und gut von Hausärzten und anderen Medizinern besuchten Veranstaltung zog Dr. Winterholler, Chefarzt der Neurologischen Klinik des jüngst vom Sana Konzern erfolgreich übernommenen Rummelsberger Krankenhauses ein positives Resümée der Arbeit der letzten Jahre: Dem Rummelsberger Schlaganfallteam sei es gelungen im bayernweiten Qualitätsvergleich (QS Schlaganfall) in allen Parametern Behandlungsergebnisse zu erzielen, die über dem Landesdurchschnitt lägen. Dies sei vor allem auch dem erfolgreichen und konsequenten Einsatz der Therapeuten und Pflegekräfte der Stroke Unit zu verdanken, meinte der Neurologe.

Ein Wunsch des Chefarztes wurde zum Schluss deutlich: “Die schnellere Einweisung der Patienten beim Auftreten erster Schlaganfallzeichen wie Sprachstörung, Sehstörung, Schwindel oder Lähmungen ist wichtig für die weitere Prognose.




Kontakt und Nachfragen:
Krankenhaus Rummelsberg – Frau Julia Alder
Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck
Tel: 09128 50 3331
<link>alder.julia@rummelsberger.net