Templin

Mit „Demenz-Lotsen+“ gegen das Vergessen: Sana Krankenhaus Templin stellt sich der wachsenden Herausforderung

Besondere Aufmerksamkeit für Menschen mit Demenz

Templin, 11. Oktober 2017 – Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, nimmt zu. In der Bundesrepublik leiden etwa 1,5 Millionen Betroffene an einem krankhaften Gedächtnisverlust. Pro Jahr kommen rund 250.000 Neuerkrankungen hinzu. Bis zum Jahr 2025 werden etwa 2,5 Millionen Menschen an Demenz leiden. Die Statistiken zeigen einen Trend auf, der in unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu einer immer größeren Herausforderung wird – auch für Krankenhäuser, die Betroffene versorgen und behandeln. Das Sana Krankenhaus Templin stellt sich dieser Herausforderung. Im Rahmen des Programms „Demenz-Lotse+“ wurden daher in jedem Haus derSana Kliniken AG Pflegekräfte speziell geschult, um gezielt im Umgang mit dementen Patienten eingesetzt zu werden.

„Für Menschen mit Demenz stellen Krankenhausaufenthalte oftmals eine besonders große Herausforderung dar. Denn sie verlassen ihre vertraute Umgebung, kommen mit fremden Menschen in Berührung und werden mit ungewohnten Tagesabläufen konfrontiert. Der Krankenhausaufenthalt, bedingt durch die fremde Umgebung, das Fehlen von Bezugspersonen oder die allgemeine Reizüberflutung, kann sich für Menschen mit Demenz schnell zu einer Krisensituation entwickeln“, sagt Pflegedirektorin Cathrin Stransky.

Zunehmende Desorientierung, Unruhe, Aggression oder Angst sind die Folge, was beispielsweise dazu führt, dass Essen und die Einnahme von Medikamenten abgelehnt oder medizinische Untersuchungen gar verweigert werden. Diese Situationen stellen für Angehörige sowie Pflegekräfte und Ärzte eine Ausnahmesituation dar.

„Rund fünf Prozent unserer jährlich 5.000 stationären Patienten leiden an Demenz. Darauf haben wir reagiert und schulen unsere Gesundheits- und Krankenpfleger im Umgang mit Menschen mit Demenz. Die ‚Demenz-Lotsen+‘ sensibilisieren dann wiederum ihre Kolleginnen und Kollegen, damit der Beziehungsaufbau zwischen Patienten und Pflegepersonal erleichtert, den Betroffenen Sicherheit vermittelt sowie die Durchführung notwendiger Pflegemaßnahmen ermöglicht wird“, sagt Klinikdirektor John Jander . Das Schulungsprogramm bietet Hilfestellung, geeignete Maßnahmen für den Umgang und die Arbeit mit demenziell erkrankten Patienten zu entwickeln und anzuwenden. Auf dem Lehrplan stehen beispielsweise Lerneinheiten für Weglauftendenz, herausforderndes Verhalten oder Unterstützung bei verschiedenen Aktivitäten des täglichen Lebens.

Derzeit sind rund 100 „Demenz Lotsen+“ im Sana Konzern weitergebildet worden.Ziel des Projekts ist es, dass die „Demenz-Lotsen+“ im ersten Schritt als Multiplikatoren viele Mitarbeiter auf den Stationen im Umgang mit kognitiv eingeschränkten Patienten schulen und zukünftig die Nachhaltigkeit sichern. „Denn unsere Erfahrung hat gezeigt, wenn gut ausgebildetes Pflegepersonal sich um die besondere Versorgungssituation demenziell erkrankter Menschen, in Zusammenarbeit mit den Angehörigen sorgen, können Ängste und Unsicherheitenbeim Patienten reduziert werden. Dies führt unter anderem zu weniger Stürzen ode rzu einer reduzierten Weglauftendenz während des Klinikaufenthalts. Somit werden die Voraussetzungen für eine individuelle, an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen ausgerichteten Pflege verbessert“, so Pflegedirektorin Cathrin Stransky.

Kerstin Kröning
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