Templin

Innovative Medizin auf dem Land: Templin startet Projekt „HerzCheck“

Das Projekt „HerzCheck“ ermöglicht die Früherkennung der Herzinsuffizienz mithilfe mobiler Magnetresonanztomografie (MRT) auch in ländlichen Regionen. Es wurde am 1. Juli 2021 gemeinsam mit Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Sana Krankenhaus Templin offiziell gestartet.

„Die Uckermark und insbesondere der Mittelbereich Templin stehen symbolisch für die ländlichen Regionen Deutschlands und auch für die Gesundheitsversorgung in dünn besiedelten Landstrichen mit einer alternden Bevölkerungsstruktur“, so Direktor Florian Schulz in seiner Begrüßung.

Rund 2,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht oft eine frühzeitige Erkennung und Therapie dieser gefährlichen Volkskrankheit, ist auf dem Land aber meist nicht verfügbar.

Mit dem Projekt ‚HerzCheck‘ werden MRT-Untersuchungen des Herzens jetzt auch in ländlichen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns möglich gemacht: Mithilfe mobiler MRT-Einheiten und telemedizinischer Befundung durch Ärzt*innen des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB). Die mobilen MRT-Einheiten können an regionalen Kliniken oder ambulanten Einrichtungen wie Ärztehäusern aufgestellt werden. Der erste mobile Standort des Projektes „HerzCheck“ befindet sich am Sana Krankenhaus in Templin. Geschultes medizintechnisches Personal führt die MRT-Untersuchung sicher und zuverlässig durch.

„Mit einem stationären und ambulanten kardiologischen Leistungsangebot hier am Standort unter einem Dach, einer ausgeprägten Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzt*innen, insbesondere dem lokalem Arztnetz „Gesund in Templin e.V.“ und einer bestehenden Infrastruktur für einen mobilen MRT, der hier in Kooperation mit der Sana Gesundheitszentrum GmbH und der medneo GmbH seit Januar 2021 betrieben wird, konnten wir als Sana Krankenhaus Templin schnell die Zusage geben, Partner bei diesem innovativen Projekt zu werden“, ergänzte Florian Schulz.

Die Untersuchungsdaten werden unter Beachtung aller Datenschutz-Vorgaben online an das DHZB übermittelt und dort durch ein geschultes Fachärzteteam ausgewertet. Die Patient*innen werden je nach Schweregrad des Befundes in unterschiedliche Behandlungsgruppen zur wohnortnahen Prävention und Therapie bei Haus- oder Fachärzt*innen eingeteilt.

Unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Befundes legen die behandelnden Ärzt*innen vor Ort die notwendigen weiteren ambulanten oder stationären Maßnahmen der Therapie fest. Ein Jahr nach der Erstuntersuchung wird der gesundheitliche Zustand aller Patient*innen mit auffälligem Befund erneut untersucht und der Therapieerfolg wissenschaftlich evaluiert. Auch eine Teilgruppe mit unauffälligem Befund wird als Stichprobe erneut untersucht.

Ziel ist es, eine Herzinsuffizienz bei Patient*innen mit Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und so die Prognose und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Zudem können hohe Folgekosten einer erst spät diagnostizierten Herzinsuffizienz, beispielsweise durch häufige Krankenhausaufenthalte, deutlich gesenkt oder sogar vermieden werden. 

Mit der Möglichkeit moderner medizinischer Versorgung will HerzCheck auch einen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Regionen als Raum zum Leben und Arbeiten leisten. Das Projekt unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit über sieben Millionen Euro gefördert.

Konsortialpartner sind die AOK Nordost, die Gesundheitskasse, die Firma medneo als Betreiberin der mobilen MRT-Systeme und der IT-Technologie, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universitätsklinik Köln sowie das Universitätsklinikum Heidelberg.

Mit den modernen Mitteln ambulanter Diagnostik und mit Hilfe der Telemedizin können wir Herzinsuffizienz-Patient*innen auch in ländlichen Regionen ein optimales Diagnose- und Therapieangebot machen.

Medienkontakt

André Puchta
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH
Regionalleiter Unternehmenskommunikation
Pressesprecher
andre.puchta@sana-bb.de