Templin

Sana Krankenhaus Templin entwickelt mit der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) die Geburtshilfe regional weiter

Der Fachkräftemangel vor allem im ländlichen Raum stellt auch das Sana Krankenhaus Templin vor große Herausforderungen. „Wir bemühen uns seit Jahren, eine bedarfsgerechte geburtshilfliche Versorgung auch bei rückläufigen Geburtenzahlen aufrecht zu erhalten“, berichtet Krankenhausdirektor Florian Schulz.

Neben den regulären Stellenanzeigen und dem Ärztepool aus der Region und dem Sana-Netzwerk werden auch Personalvermittlungsdienste in Anspruch genommen. „Leider spüren wir auch in Templin den Trend, dass es immer schwieriger wird, Mediziner für den außerstädtischen Raum zu begeistern. Gerade junge Menschen suchen nach Festanstellungen in großen Zentren und weniger in kleinen Krankenhäuser auf dem Land. Das betrifft alle Dienstarten in Medizin, Pflege und Funktionsdienst wie den Hebammen“, so Schulz.

Gemäß Versorgungsauftrag des Landes Brandenburg können in der Geburtsklinik (Versorgungsstufe 4) Schwangerschaften ohne erwartbare Komplikationen und Schwangerschaft über der 36. Schwangerschaftswoche betreut werden. Mit dem Dietrich Bonhoeffer Klinikum Neubrandenburg als Perinatalzentrum Level 2 besteht eine umfangreiche Kooperation zur Versorgung von Risikoschwangerschaften und Frühgeborenen, die auch einen neonatologischen Verlegungsdienst zwischen den Häusern gewährleistet.

„Ziel ist es, für mögliche Einschränkungen im Templiner Kreißsaal ein regionales Konzept unter Einbindung anderer Krankenhäuser und aller an der Versorgung Beteiligter zu entwickeln, um allen Müttern in Templin und Umgebung eine sichere Geburt sowie eine lückenlose Vor- und Nachsorge zu ermöglichen“, konkretisiert Christian Quack, Geschäftsführer der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH.

Wichtigster Partner wird dabei die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) mit Sitz in Eberswalde werden. „Durch unsere Versorgungsaufträge im Barnim und in der Uckermark ist es uns ein wichtiges Anliegen, den werdenden Eltern gemeinsam mit Sana eine bedarfsgerechte, sichere geburtshilfliche Versorgung ohne Einschränkungen zu ermöglichen“, so GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi Miroslau. Gemeinsam werden Gespräche mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg geführt.

Bereits bisher kam es zu partiellen Abmeldungen des Kreißsaals, da nicht immer externe Hebammen über Vermittlungsagenturen für alle Dienste gewonnen werden konnten. Um den werdenden Eltern und einweisenden Frauenärztinnen und –ärzten eine bessere Planung zu bieten, konzentrierte sich die Personaleinsatzplanung auf eine stabile Geburtshilfe an den Wochentagen. „Dies gelang nur unter dem herausragenden Einsatz von Hebamme Paula Jahnke und des scheidenden Chefarztes Dr. Frank Schure“ bedankt sich Direktor Florian Schulz.

Durch die personelle Situation können ab sofort keine gynäkologischen und geburtshilflichen Patientinnen mehr aufgenommen und versorgt werden. Schwangere und Patientinnen mit gynäkologischen Beschwerden werden gebeten, die umliegenden Kliniken mit einer Frauenklinik aufzusuchen.