Cham, 23. September 2016. Eine der häufigsten Sportverletzungen ist der Kreuzbandriss. Kein Wunder, denn bei den meisten Sportarten werden die Knie stark belastet. Oft reicht eine schnelle Drehung und schon ist es passiert. Wie aber behandelt der Arzt eine solche Verletzung? Muss jeder Kreuzbandriss operiert werden? Fragen, mit denen sich Dr. Rüdiger Ruppert, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin sowie Operateur und Belegarzt der Sana-Klinik in Roding, auseinandersetzt.
Wodurch können Schäden am Kreuzband entstehen?
Dr. Ruppert: Kreuzbandrisse entstehen vor allem durch Skiunfälle oder durch andere Sportarten wie das Fußballspiel – gerade jetzt zum Liga-Start.
Wie sieht eine konservative Behandlung aus?
Ruppert: Konservative Ansätze umfassen eine komplexe Therapie, vom Tragen spezieller Schienen bis hin zu intensivem Aufbautraining für die Muskulatur, die das Kniegelenk stabilisiert. Das kann durch Krankengymnastik geschehen, aber vor allem auch durch viel Eigentraining.
In welchen Fällen ist eine Operation unumgänglich?
Ruppert: Eine Operation ist unumgänglich für alle Patienten, die unter einer objektiven und subjektiven Instabilität des Kniegelenks leiden. Die also trotz Muskelaufbautraining kein stabiles Kniegelenk aufweisen. Zudem empfiehlt man die Operation allen Patienten, die wieder konkurrenzfähig Sport treiben wollen. Dies sollte allerdings immer individuell im Rahmen einer intensiven Beratung über die Operationsmethode und vor allem über den Zeitpunkt mit dem Patienten besprochen werden. Bei der Operation wird eine Kreuzbandersatzplastik durchgeführt. Das heißt, es wird eine Sehne an einer anderen Stelle des Körpers entnommen und anstatt des Kreuzbandes eingesetzt. Wichtig ist dabei die gut koordinierte und engmaschige Nachbehandlung, gerade auch unter der Kontrolle des Operateurs selbst.