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Andreas Terne

Herz aus dem Takt - Mit Hightech gegen Herzrhythmusstörungen

Im Laufe des Lebens leidet jeder Dritte an Herzrhythmusstörungen. Wenn Medikamente nicht mehr helfen, dann rückt das Fachwissen der Cottbuser Herzspezialisten in den Fokus. Seit dem Jahr 2012 werden hier Herzrhythmusstörungen auf höchstem Niveau behandelt.

Das Elektrophysiologie-Labor (EP-Labor) ist das Reich von Oberarzt Andreas Terne. Die Abkürzung EPU steht für Elektrophysiologische Untersuchung – das Spezialgebiet des Kardiologen, der seit dem Jahr 2009 in der Cottbuser Klinik tätig ist. „Vor 15 Jahren haben wir Patienten mit Herzrhythmusstörungen noch an andere Kliniken verwiesen“, erinnert sich der Herz-Experte. Andreas Terne bildete sich weiter, lernte von Spezialisten wie seinem Mentor Dr. Boris Keweloh und ist heute selbst eine Koryphäe auf diesem besonderen Fachgebiet.

Die Elektrophysiologie ergänzt das kardiologische Leistungsspektrum des Herzzentrums um eine wichtige Komponente. Denn mit dem demographischen Wandel und dem Älterwerden der Bevölkerung steigt auch die Zahl der Patienten mit Herzrhythmusstörungen, allen voran mit Vorhofflimmern. Im EP-Labor können die Ursachen, die ein Herz aus dem Takt bringen, nicht nur präzise diagnostiziert und sichtbar gemacht, sondern oft auch direkt behandelt werden. Das funktioniert minimalinvasiv dank hochmoderner Technik.

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Ablation in Cottbus: Wärme, Kälte und höchste Präzision

Über einen Zugang in der Leiste wird ein dünner Elektrokatheter durch die Vene bis zum Herzen geführt. Der Katheter liefert schematische Bilder und weitere Daten, mit deren Hilfe das Team im EP-Labor jede Art von Herzrhythmusstörung auf einem 3D Mapping sichtbar machen und diagnostizieren kann. Wenn die Ursache für die fehlgeleitenden Impulse, die das Herz aus dem Takt bringen, erkannt ist, wird das Areal mit großer Hitze oder extremer Kälte verödet, um die Fehlleitungen zu unterbrechen. Experten sprechen von Ablationen. In Cottbus hat Andreas Terne das Verfahren inzwischen so verfeinert, dass sogar Kälte- und Wärme-Quellen während einer Prozedur nacheinander zum Einsatz kommen, um beste Behandlungsergebnisse zu erzielen. Die Patienten sind während der Prozedur in der Regel nur lokal betäubt oder erhalten eine geringe Narkose und können oft schon einen Tag nach der Behandlung die Klinik verlassen.

Andreas Terne schätzt den schnellen Erfolg dieses Verfahrens: „Die Patienten kommen mit Herzrasen, Luftnot und anderen Symptomen zu uns. Wir können den Menschen helfen und ihre Herzrhythmusstörungen erleichtern.“

Inzwischen ist die Klinik als Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie für den Teilbereich invasive Elektrophysiologie durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. Für die Zukunft der Elektrophysiologie ist das entscheid, denn die Cottbuser Spezialklinik ist damit Ausbildungsstätte und Talentschmiede für zukünftige Elektrophysiologen aus der gesamten Bundesrepublik. Jedes Jahr werden hier mehr als 500 Patienten mit Herzrhythmusstörungen behandelt.