Der 13. Februar 2023 hat alles im Leben von Familie Schellack verändert. Von jetzt auf gleich ist nichts mehr im Alltag wie es war. Denn an jenem Montag versagt plötzlich das Herz des Familienvaters. Mit Blaulicht bringen Rettungskräfte den Peitzer in ein Cottbuser Krankenhaus. Diagnose: Herzinfarkt.
„Alle drei Herzkranzgefäße waren verschlossen und mussten mit Stents versorgt werden. Aber das Muskelgewebe war zum Teil schon abgestorben“, erzählt Matthias Schellack. „Sein Zustand verschlechterte sich Tag für Tag. Am 6. März bekam ich den Anruf von der Intensivstation, dass er ins Sana- Herzzentrum Cottbus verlegt werden muss“, erinnert sich Ehefrau Nadine Schellack.
Im Sana-Herzzentrum Cottbus werden Intensivmediziner Dr. Bertram Huber und sein Team für die nächsten Wochen zu Lebenswächtern für den Peitzer – Tag und Nacht, rund um die Uhr. Bis heute kann sich Dr. Bertram Huber gut daran erinnern, in welchem schlechten Zustand der Patient Anfang März 2023 in die Spezialklinik kam: „Zum einen war seine Herzleistung durch den Herzinfarkt so schlecht geworden, dass der Rest der Organe nicht mehr richtig durchblutet werden konnte. Zum anderen hatte er eine schwere Infektion.“ Der Chefarzt der interdisziplinären Intensivmedizin und sein Team schließen Matthias Schellack bei seiner Einlieferung an eine ECMO an. Für die nächste Zeit übernimmt dieses ausgefeilte Unterstützungssystem die Arbeit von Herz und Lunge, um den Körper zu entlasten. Parallel behandelte das Team der Intensivmedizin die Infektion des damals 45-Jährigen.
Ob der Kampf gewonnen werden kann, ist lange ungewiss. „Die Zeit war schwierig, vor allem für mich selbst. Und den Kindern gegenüber positiv zu bleiben, auch wenn ich teilweise ganz schön mutlos war“, blickt Nadine Schellack zurück und dann huscht ein Lächeln über ihr Gesicht: „Aber mir wurde hier auch immer wieder Mut gemacht, die Schulter gestreichelt, mal in den Arm genommen. Dieser Körperkontakt - das war ein Mutgeben: Kopf hoch, das wird!“ Dr. Bertram Huber und sein Team sind in diesen schweren Wochen nicht nur für Matthias Schellack da. Sie sind auch eine enorme Stütze für Nadine Schellack und die beiden Söhne.
Das Durchhalten zahlt sich aus. „Auf einmal kam beim Durchbewegen des Arms ein Gegendruck. Das war so unbeschreiblich schön“, erinnert sich Nadine Schellack an das erste bewusste Lebenszeichen ihres Mannes. Matthias Schellack erholt sich so weit, dass er schließlich aus dem Herzzentrum entlassen werden kann. Bis heute hat Dr. Bertram Huber seine Vision für Matthias Schellack im Kopf: „Wenn ich ihn anguckt habe, dann habe ich ihn immer auf dem Fahrrad sitzen gesehen. Das war mein Ziel! Das war meine Motivation, um mich da voll reinzuhängen mit meinem medizinischen Wissen und meinen Fähigkeiten“, erklärt der Intensivmediziner und betont: „Er ist uns einfach ans Herz gewachsen und die Familie auch.“