Vor zehn Jahren änderte sich das Leben von Christine Herkner auf einen Schlag. Ohne Vorwarnung erlitt sie einen Herzinfarkt. Danach nahm ihre Herzleistung immer weiter ab. Der Lebensmotor drohte gänzlich zu versagen. „Es war ein heißer Sommertag. Mir war schon den ganzen Tag ein bisschen komisch, aber dabei dachte ich mir nichts. Ich bin noch mit meinem Sohn in den Garten gefahren und dann ging es los. Ich bekam schlimme Schmerzen und Krämpfe. Zu dem Zeitpunkt dachte ich immer noch, dass das schon wieder vergehen würde“, erinnert sich Christine Herkner. Glücklicherweise reagierte Sohn Martin Herkner besonnen und rief den Notarzt. Damit rettete er seiner Mutter das Leben.

Patienten und ihre Geschichte
Das Herz in der Handtasche
„Bis zu diesem Tag hatte ich mich immer gesund gefühlt“, erzählt Christine Herkner. Doch dann kamen die Diagnosen Schlag auf Schlag: Verengung der Herzkranzgefäße, Diabetes mellitus, Schlaganfall, Herzschwäche. „Trotz guter Versorgung ging es mir immer schlechter“, erinnert sich die Hoyerswerdaerin. Es folgten unzählige Klinikaufenthalte. Christine Herkner bekam Stents zum Offenhalten der Herzkrankgefäße. Aufgrund der geringeren Herzleistung wurde ihr ein Defibrillator implantiert. Er sollte ihre neue Lebensversicherung werden. Doch keine dieser Maßnahmen brachte eine Verbesserung. Aufgrund der ausgeprägten Herzschwäche infolge des Herzinfarktes gab es vermeintlich nur eine Rettung für sie: eine Herztransplantation. Aber die Verfügbarkeit von Spenderorganen ist gering und Christine Herkner hatte keine Zeit mehr, um zu warten.
Eine Alternative zu einer Herztransplantation sind Kunstherzen. Fachleute sprechen von ventrikulären Herzunterstützungssystemen, die häufig in der linken Herzkammer als linkventrikuläre Unterstützungssysteme, kurz LVAD, implantiert werden. Christine Herkner bekam von Prof. Dr. Dirk Fritzsche, Chefarzt der Herzchirurgie und Ärztlicher Direktor am Sana- Herzzentrum Cottbus, und seinem Team aus erfahrenen Kardiotechnikern ein LAVD der damals aktuellen Generation. Das war 2017. „Wir waren damals mit den Ergebnissen äußerst zufrieden“, erinnert sich der Herzchirurg. „Der Körper hat das Kunstherz sehr gut angenommen. Der Zustand der Patientin besserte sich zusehends. Schon einige Woche nach der Implantation konnte Christine Herker gemeinsam mit den Physiotherapeutinnen erste Gehversuche unternehmen.“ Seitdem sorgt die künstliche Pumpe dafür, den Körperkreislauf aufrechtzuerhalten.
Heute ist Christine Herkner immer noch zufrieden und dankbar für jeden Tag, den sie mit ihrer Familie erlebt. Alle drei Monate ist sie bei den Spezialisten aus dem Sana-Herzzentrum Cottbus zu Kontrollbesuchen zu Gast. „Herki“, wie sie das Team liebevoll nennt, gehört im Sana- Herzzentrum Cottbus inzwischen schon zur Familie und gibt dem interdisziplinären Team aus Herzchirurgen, Kardiologen und Kardiotechnikern das gute Gefühl, dass sich auch in Ausnahmesituationen gute und erfolgreiche Behandlungswege finden lassen, die den Patienten wieder einen relativ normalen Alltag ermöglichen.