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Oliver Wedler

Klappe. Action.

Herz-OP mit 42. Der Weg dahin war für Oliver Wedler alles andere als einfach. Lange hat sich der junge Mann aus Pirna auf den herzchirurgischen Eingriff vorbereitet – und sich ganz bewusst für das Sana-Herzzentrum Cottbus entschieden. Aus guten Gründen.

Rund 140 Kilometer liegen zwischen Pirna und Cottbus. Zwei Stunden Autofahrt. Der Weg zu anderen Herzkliniken wäre für Oliver Wedler deutlich kürzer gewesen. Aber der 42-Jährige wollte sich unbedingt im Cottbuser Herzzentrum operieren lassen. „Ich habe geschaut, welche Möglichkeiten es in meiner Umgebung gibt, und bin aufgrund der vielen positiven Bewertungen auf das Sana-Herzzentrum Cottbus gestoßen. Ich habe mir im Internet ein Video angeschaut, in dem die Klinik vorgestellt wurde, und bin dann auch darauf aufmerksam geworden, dass sie mehrmals durch das F.A.Z.-Institut ausgezeichnet wurde. Da habe ich mir gesagt: Das klingt alles gut, da frage ich mal an.“ Dann geht alles recht schnell. Innerhalb kürzester Zeit bekommt der Pirnaer einen Termin für eine Untersuchung im Herzkatheterlabor, bei der die Cottbuser Experten die Herzkranzgefäße, die Herzkammern und vor allem die Herzklappen unter Röntgensicht gründlich unter die Lupe nehmen. „Schon bei der Untersuchung habe ich mich wohl und gutaufgehoben gefühlt“, sagt Oliver Wedler. Seine Entscheidung nach diesem ersten positiven Eindruck stand fest: Cottbus ist der richtige Ort für den Eingriff.

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Vom Leistungssport zur lebenswichtigen Operation

Dass er eine neue Aortenklappe – also einen Ersatz der größten und bedeutendsten aller Herzklappen - benötigt, wusste Oliver Wedler schon seit vielen Jahren. Bei der Musterung für den Wehrdienst wurden auffällige Geräusche am Herzen festgestellt. Ein Facharzt diagnostizierte danach einen angeborenen Herzklappenfehler: Die Aortenklappe, die zwischen der Hauptschlagader und der linken Herzklappe sitzt und den Rückfluss des sauerstoffreichen Blutes ins Herz verhindern soll, schließt nicht richtig. Über lange Zeit ist der Pirnaer unter kardiologischer Kontrolle, lässt seinen Lebensmotors regelmäßig überwachen. Nach dem Herzcheck 2024 steht fest: Die Leistung hat signifikant nachgelassen. Zeit für den Aortenklappenersatz, ehe die Leistungsfähigkeit weiter abnimmt und sich sein Allgemeinzustand verschlechtert. Die stetigen Kontrolluntersuchungen sind lebenswichtig für den aktiven 42-Jährigen. Er macht viel Sport, trainiert regelmäßig. Noch wenige Tage vor seinem Eingriff im Cottbuser Herzzentrum ist er über 100 Kilometer auf Rügen in die Pedale getreten. Ein letztes Mal aktiv sein vor dem geplanten Eingriff.

Ein guter Freund bringt Oliver Wedler schließlich Ende März 2025 ins Cottbuser Herzzentrum. Mit der Reisetasche unter dem Arm und einem mulmigen Gefühl im Bauch betritt er das Foyer der Klinik und wird mit einem Lächeln am Empfang begrüßt. Die Aufnahme in der Spezialklinik ist hochstrukturiert, um lange Wartezeiten möglichst zu vermeiden. Bei der Vielzahl der Patienten, die hier behandelt werden, eine logistische Herausforderung.

Zwischen Begrüßung und Basismessungen: Die pflegerische Aufnahme

Der erste Weg führt den Pirnaer zur administrativen Aufnahme, bei der zunächst alle relevanten Patientendaten ins Kliniksystem aufgenommen werden. Anastasia Lehmann überreicht Oliver Wedler wichtige Dokumente wie Aufklärungsbogen und Behandlungsvertrag und verabschiedet ihn mit einem warmherzigen „Alles Gute für Sie.“ Eigentlich arbeitet sie im Sozialdienst der Klinik und kümmert sich um die Betreuung nach dem Krankenhausaufenthalt – doch an diesem Tag springt sie in der Aufnahme ein. Im Herzzentrum packt eben jeder dort an, wo er gebraucht wird.

Bereits wenige Minuten später wird Oliver Wedler von der nächsten Mitarbeiterin im Wartebereich abgeholt. „Hallo. Ich bin Schwester Yvonne und nehme Sie mit zur pflegerischen Aufnahme“, begrüßt sie ihn mit Handschlag. Im Aufnahmezimmer gibt es einen ersten Check: Größe? Gewicht? Eventuelle Einschränkungen oder Vorerkrankungen? Patientenverfügung? Wie ist die Situation zu Hause – Singlehaushalt oder Familie? Akribisch notiert die Mitarbeiterin alle Informationen in der Akte. Dann misst sie Blutdruck, Körpertemperatur, schreibt ein Elektrokardiogramm und nimmt Blut ab.  Bis zu 30 Patienten nehmen Yvonne Runge und ihre Kolleginnen täglich im Herzzentrum auf. Jeder wird lächelnd empfangen und freundlich begleitet. „Viele Patienten haben ganz schön Angst. Ich versuche, sie ihnen zu nehmen und rede viel mit ihnen. Ich möchte, dass sich die Patienten bei uns wohlfühlen und wissen, dass sie hier gut aufgehoben sind“, sagt Yvonne Runge. Nach rund 30 Minuten ist die pflegerische Aufnahme für Oliver Wedler abgeschlossen. Bevor es für ihn weiter zur ärztlichen Aufnahme geht, drückt ihm die Pflegekraft fest die Hand und wünscht alles Gute.

Schon öffnet sich die Tür zum Untersuchungszimmer. Elena Filenberg übernimmt die ärztliche Aufnahme ins Herzzentrum. Die erfahrene Fachärztin für Innere Medizin nimmt sich Zeit, untersucht Oliver Wedler gründlich unter anderem mit einem speziellen Herzultraschall, erfragt wichtige medizinische Details, zeigt an einem Modell, wie die neue künstliche Klappe aussieht. Eile ist hier fehl am Platz. Eine Herz-OP ist auch Kopf-Sache, weiß Elena Filenberg, und deswegen bleibt auch in diesem Gespräch Raum, um die Fragen des 42-jährigen Pirnaers ausführlich zu beantworten. 

Perfektion im OP: Ein neuer Lebensmotor entsteht

Nach dem kleinen Aufnahme-Marathon begleitet Elena Filenberg Oliver Wendler auf die Station 2. Die herzchirurgische Abteilung wird in den kommenden sieben Tagen sein Kurzzeit-Domizil. Stationsleiterin Petra Handke und ihr Team begrüßen den Neuankömmling herzlich und helfen beim Bezug des Zimmers. Den Blick durch die bodentiefen Fenster hinaus ins Grüne wird Oliver Wedler in den kommenden Tagen noch ausgiebig genießen können. Jetzt heißt es erst einmal auspacken, ankommen und kurz ausruhen. Wenig später kommt Prof. Dr. Andreas Koster, Chefanästhesist des Herzzentrums, vorbei, um mit dem Patienten die einzelnen Schritte der Narkose und das Schmerzmanagement zu besprechen. Und auch Herzchirurgin Farzaneh Seifi Zinab nimmt sich noch einmal Zeit, um mit dem 42-Jährigen in Ruhe den Aufklärungsbogen zur Operation durchzugehen. Sie erklärt ausführlich, wie genau der Eingriff ablaufen wird, was vor und nach der Operation in der Klinik passiert und wie es nach dem Aufenthalt in Cottbus weitergeht. Dann heißt es abwarten. Stundenzählen bis zur Operation am nächsten Morgen. „So ein Grundrauschen an Aufregung ist schon da. Aber jetzt ist noch alles relativ entspannt. Ich habe mich mit der Sache auseinandergesetzt und bin mir im Klaren darüber, dass das sein muss. Das ist überlebenswichtig“, erklärt Oliver Wedler.

Nach ein paar Stunden Schlaf kommt am nächsten Morgen der Moment, den der Pirnaer seit Jahren im Hinterkopf hat. Im Patientenbett wird er in den OP-Bereich gefahren. Im Einleitungsraum bereiten Prof. Dr. Andreas Koster und seine Kolleginnen und Kollegen die Narkose vor, wenig später liegt Oliver Wedler in einem tiefen Schlaf. Im Operationssaal beginnen Oberarzt Dr. Oliver Grimmig, Facharzt für Herzchirurgie, und die beiden Assistenten Dr. Tomasz Stankowski und Dhafer Al-Zubairi routiniert mit dem Eingriff. In Sekundenschnelle wird der obere Teil des Brustbeins durchtrennt und der Weg zum Herzen freigelegt. Mediziner sprechen bei der Art des Eingriffs von Aortenklappenersatz mit partieller Sternotomie. Der Vorteil für Patienten: Sie können sich in der Regel nach der Operation schneller erholen und haben weniger Schmerzen als bei einer kompletten Öffnung des Brustkorbes. Mit geübten Handgriffen schließen die Mediziner die Herz-Lungen-Maschine an. Das rollende Wunderwerk der Technik wird für die kommenden Minuten die Herz-Kreislauf-Funktion übernehmen und dafür sorgen, dass der Patient weiterhin mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Mit höchster Präzision trennen die Spezialisten die defekte Herzklappe heraus. Jeder Schnitt sitzt. Jede Bewegung ist tausendfach geübt. Perfektion auf Spitzenniveau. Fast genauso schnell wird der Klappenersatz implantiert. Der künstliche Lebensverlängerer hat etwa den Durchmesser einer Ein-Euro-Münze und wird dafür sorgen, dass das Herz von Oliver Wedler wieder tadellos funktioniert.

Erste Schritte schon am Tag nach der OP

Rund 90 Minuten nachdem er Patientenbett gegen OP-Liege gestaucht hat, ist der Eingriff Geschichte und der Pirnaer auf dem Weg zur Intensivstation, wo seine Vitalparameter in den kommenden Stunden lückenlos von dem versierten Team um Chefarzt Dr. Bertram Huber und Stationsleiterin Ilona Sieche überwacht werden. Schon am nächsten Tag geht es zurück auf Station 2. Hier kann sich Oliver Wedler dank der fürsorglichen und professionellen Betreuung durch die Pflegeprofis weiter erholen. „Bei der Verlegung von der ITS auf die normale Station war alles noch ein bisschen schwer. Aber einen Tag später ging es dann schon wieder bergauf“, sagt der 42-Jährige drei Tage nach dem lebensverändernden Eingriff und ist froh, dass er die Operation so gut überstanden hat. Mit ein wenig Starthilfe von Physiotherapeutin Birgit Seeber-Heinrich und ihrem Team gelangen schon am Tag nach der Operation die ersten Schritte und bereits drei Tage später war Oliver Wedler wieder komplett selbstständig unterwegs. „Es geht mir gut. Die Steigerung ist enorm.“

Inzwischen hat Oliver Wedler auch die anschließende Reha-Maßnahme gemeistert und freut sich, dass er wieder wandern und Radfahren kann. Ohne Leistungseinschränkungen. Ohne Ziehen in der Brust. Mit starkem Herzen.