Cottbus

Ärzteteam im Sana-Herzzentrum Cottbus implantierte erfolgreich biologische Aortenklappen am schlagenden Herzen bei Hochrisikopatienten

Cottbus, Neue Wege direkt ins Herz - Aortenklappenersatz ohne Operation

Die Multifunktionseinheit für Hybridverfahren des Sana-Herzzentrums, eine 1,6 Millionen Euro teure Investition in modernste Medizintechnik, hat mit vier kathetergestützte Aortenklappenimplantationen am schlagenden Herzen bei über 85jährigen Hochrisikopatienten die erste Bewährungsprobe bestanden.

Ein Ärzteteam, bestehend aus einem Kardiologen, einem Herzchirurgen und einem Anästhesisten, haben den hochbetagten Patienten eine große, konventionelle Operation mit Öffnung des Brustbeines und den Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine, die den Kreislauf sehr stark belastet, erspart.

Bei diesem medizinischen Eingriff werden die biologischen Aortenklappen mittels Kathetertechnologie entweder über die Leistenarterie oder direkt über die Herzspitze implantiert. Die kathetergestützte Klappenimplantation, die im Sana-Herzzentrum Cottbus zum ersten Mal angewendet wurde, kann auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden und dauert zirka anderthalb Stunden.

Mit Blick auf die stetig alternde Bevölkerung gibt es eine zunehmende Zahl von Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose (Verkalkung und Verengung der Aortenklappe), einer der am häufigsten erworbenen Herzklappenfehler zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr. Experten schätzen, dass zirka 30 Prozent dieser Patienten dringend eine neue Herzklappe benötigen, diese aber bisher nicht erhalten können, da das Operationsrisiko für einen konventionellen herzchirurgischen Eingriff aufgrund des hohen Alters und schwerer, nicht herzbedingter Begleiterkrankungen zu hoch wäre.

Das Sana-Herzzentrum Cottbus erweiterte mit der Inbetriebnahme der Multifunktionseinheit für Hybridverfahren nicht nur das medizinische Leistungsspektrum bei der Patientenversorgung, es eröffnen sich für die Hochrisikopatienten neue Möglichkeiten bei der Diagnostik und Therapie ihrer Herzerkrankungen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologen und Herzchirurgen bietet die minimal-invasive Klappenimplantation eine völlig neue Therapieoption. Bereits jetzt sind im Operationsplan der Multifunktionseinheit für Hybridverfahren zehn weitere Patienten für diesen schonenden Klappenersatz aufgenommen.

Hintergrund: Im Jahr 2002 hat der französische Professor Alain Cribier die erste erfolgreiche Implantation einer kathetergestützten Aortenklappenprothese an einem Patienten durchgeführt. Seit dem wurden weltweit zirka 5000 Patienten mit diesem kathetergestützten Verfahren behandelt, wobei Deutschland im Ländervergleich führend ist.

Ihr Pressekontakt

Irene Göbel
Sana-Herzzentrum Cottbus
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