Weihnachten im Herzzentrum – das wünscht sich wohl kaum einer. Dennoch müssen manche Patienten die Feiertage genau dort verbringen. „Das wichtigste ist, dass kein Patient sich allein fühlt“, erzählt Pflegedirektorin Manuela Lehmann, die in diesem Jahr gemeinsam mit Dr. Sören Just, Leitender Oberarzt Herzchirurgie, bereits am frühen Morgen des Heiligabends auf den Stationen unterwegs ist, um allen Patienten, die Weihnachten in der Cottbuser Herzklinik verbringen müssen, und den Mitarbeitern, die rund um die Uhr mit fachlicher Kompetenz und viel menschlicher Wärme auch an den Feiertagen für die Patienten da sind, eine kleine Weihnachtsüberraschung zu übergeben.
Den Heiligabend unter dem eigenen Weihnachtsbaum zu verbringen ist den 32 Patienten, wie auch Roy Sillmann nicht vergönnt. „Die Ärzte und Schwestern geben sich hier wirklich viel Mühe“, sagt der 49-Jährige aus Brandenburg. „Niemand wünscht sich, die Weihnachtstage im Krankenbett zu verbringen“. Doch Roy Sillmann hat keine Wahl: Als Notfall mit einem Rettungshubschrauber ins Cottbuser Herzzentrum eingeliefert, musste ihm ein Bypass eingesetzt werden. Bereits sechs Tage nach der Herzoperation geht es ihm schon wieder richtig gut, wie er selbst im Gespräch mit dem Leitenden Oberarzt lachend berichtet. Wenn die Genesung weiter so gut verläuft, wird der Getriebemonteur im neuen Jahr erst einmal für drei Wochen zur Kur in das Reha-Zentrum Teltow gehen. Er hofft danach, körperlich wieder völlig fit seine Arbeit aufnehmen zu können.
Weihnachten ist für alle Beteiligten eine Herausforderung, denn der Heilige Abend ist auch oder gerade in einem Herzzentrum ein besonderer Tag. Auf der Intensivstation und auf den Stationen muss der normale Arbeitsablauf durch das Ärzte- und Pflegeteam jederzeit gewährleistet sein. Alle versuchen, Weihnachten für die Patienten und ihren Besuchern zu einem schönen Fest zu machen. „Natürlich würde jeder am liebsten Weihnachten zu Hause feiern“, so Petra Handke, Stationsleiterin der Station 2. „Aber die Patienten sind so dankbar, dass wir auch Heiligabend und an den Weihnachtstagen für sie da sind. Das entschädigt für alles“. Auch sie bekommt wie alle anderen 47 Mitarbeiter, die Heiligabend arbeiten müssen, ein Präsent im Namen der Klinikleitung überreicht.