Sana Blaubuch

« Die beste Vorbeugung gegen Herzin- farkt ist, dass der Patient gesund lebt. Ein täglicher Spaziergang von einer halben Stunde rettet bereits Leben. » Prof. Dr. Hartmut Hanke Facharzt für Innere Medizin, Chefarzt Innere Klinik II, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin H A R T M U T H A N K E K OMM U N I Z I E R E N 47 K A R L - O L G A - K R A N K E N H A U S S T U T T G A R T Das gesamte Gefäßsystem Hartmut Hanke hat die letzten 25 Jahre Kardiologie nicht nur begleitet, sondern auch wissenschaftlich geprägt. Und zwar von A bis Z. Bereits in der elften Klasse war für Hartmut Hanke klar: «Ich will Kardiologe werden.» Als Leistungs- sportler faszinierte ihn das Wissen rund um Herz und Kreislauf. Und es ließ ihn nie mehr los. Nur einmal, es war im praktischen Jahr seines Medi- zinstudiums, zog es ihn in dieOrthopädie.Aber die Attraktivität der Herzmedizinwar schließlich stärker. «Die interventionelle Kardiologie ist bis heutemein Ding.»Hankewar immer mit ganzemHerzen dabei. Sei es bei den ersten Tierexperimenten rund um die Erforschung der Restenose, dann die Laser- angioplastie, bei der es um das Weglasern von Engstellen in den Koronargefäßen geht, bis hin zu den Excimer-Lasern in der modernenGefäßmedizin. Vor allem aber hat Hanke die dynamische Entwicklung der interventionellen Kardiologie als Wissenschaft miterlebt. Wobei, wie er zugibt, immer ein Problem blieb, egal ob Anfang der 1980er-Jahre mit demAufdehnen von Engstellen durch die Ballondilatation oder ob zehn Jahre später durch das Weglasern und die intravasale Bestrahlung: 40 bis 50 Prozent der Gefäße ver- engten sich anfangs wieder. «Erst die Stents brachten die Revolution», betont Hanke. Die Res­ tenoserate ging auf acht bis zwölf Prozent zurück. «Heute haben wir eine 90-Prozent-Langzeitsicher- heit für den Patienten. » Und schon stehen die nächsten Innovationen bereit. «Der nächste Sprung sind die auflösbaren Stents.Auch dieAkuttherapien beim Herzinfarkt werden sich verbessern. » Und die Zukunft im Karl-Olga-Krankenhaus? «Wir betreiben hier nicht nur Kardiologie und An- giologie, sondern Gefäßmedizin allgemein. Die Gefäßchirurgie ist ganz eng mit der Kardiologie verknüpft. Das garantiert eine interdisziplinäre Behandlung der Patienten auf gemeinsamer Sta- tionmit gemeinsamen Besprechungen und Visiten. » Hinzu kommt der Einsatz des neuen Excimer- Lasers, der nicht nur Schrittmachersonden entfernt, die verwachsen sind. Eine Technologie, die übri- gens jetzt auch bei Gefäßverengungen am Bein wieder zum Einsatz kommt. Kritisch steht Hanke hingegen dem Einsatz moderner herzmedizinischer Technologien für Gesunde gegenüber, nur um sie präventiv zu begleiten. » Es ist nicht sinnvoll, dass bei jedem über 40-Jährigen als Screening etwa ein Koronar- CT durchgeführt wird. Da muss ein Krankheitsfall dahinterstehen, sonst ist der kostenintensive Einsatz der Ressourcen nicht zu rechtfertigen. » Die Gefahr einer Zweiklassenmedizin, so Hanke, sei ihm einfach zu groß. Karl-Olga-Krankenhaus Hackstraße 61 70190 Stuttgart Telefon 0711 2639-0 www.karl-olga-krankenhaus.de

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