Sana Blaubuch

«Wichtig ist festzustellen, seit wann sich die Erreger im Blut des Patienten befinden. Vor der Aufnahme oder während seines Aufenthaltes im Krankenhaus? Das ist die entscheidende Frage.» 42 K OMM U N I Z I E R E N J Ü R G E N M AY FA C H K R A N K E N P F L E G E R F Ü R H Y G I E N E , C H A M Mittendrin statt nur dabei Erst mit knapp 35 Jahren entschied sich Jürgen May für den Pflege­ beruf. Heute spielt er im Krankenhausmanagement im bayerischen Cham eine nicht mehr wegzudenkende Hauptrolle. « In der Stellenbeschreibung habe ich zwar ge- lesen, auf was es ankommt. Aber gewusst habe ich damals nicht genau, was auf mich zukommt. » So beschreibt Jürgen May, heute Fachkranken- pfleger für Hygiene im bayerischen Cham, seinen Einstieg in das komplexe Berufsfeld vor knapp zehn Jahren. Gereizt habe ihn vor allem das breite Berufsspektrum, mit allen Mitarbeitern, Patienten und auf allen Stationen gleichermaßen zu tun zu haben. Mit langem Atem hat er in der Folge die Hygiene «von unten nach oben» aufgebaut. « Immer wichtiger » sei das Thema dann geworden, vor allem ab 2009, als die ersten Hygieneskandale in deutschen Krankenhäusern in den Schlagzeilen auftauchten. Gleichzeitig sei dasArbeitsaufkom- men immens gestiegen. Vor allem hinsichtlich der zeitaufwendigen Pflichtschulungen, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind. Zwischenzeitlich ist «der May» eine Instanz im Krankenhaus. Er tritt immer dann auf den Plan, wenn es «hygienisch relevant » wird. Schon am Morgen werden die Befunde der Patienten ge- prüft und bewertet. Falls notwendig, wird sofort an die entsprechende Abteilung ein Feedback gegeben. Das geht bis zu konkreten Isolations- maßnahmen bei bestimmten Erregern. Kommt es zu einer Häufung der Bakterien, gilt es «sofort und ohne Wenn undAber » einzugreifen. Zusam- men mit den Hygienebeauftragten tritt May dann unmissverständlich in Aktion. In den nächsten Jahren, so May, werde sich die Situation mit den multiresistenten Bakterien nicht grundsätzlich verändern. «Der Zug rollt schon», fügt er hinzu und verweist auf die be- sondere Bedeutung desAntibiotic Stewardships, das streng anzuwenden sei. Zusammen mit dem hervorragenden Monitoring vor Ort hofft May, der Hygienezukunft imChamer Krankenhaus gerecht zu werden. « In den letzten Jahren ist man als Hygieniker immer mehr im Fokus gestanden—sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klinik. »

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