Behandlungskonzepte

Visuoperzeptive Störungen

Neben visuoperzeptiven Störungen wie z. B. Gesichtsfeldeinschränkungen (Hemianopsie) hat insbesondere das Neglect-Syndrom erhebliche Auswirkungen auf die Rehabilitationsfähigkeit. Die Häufigkeit des Neglects betrug im Akutstadium 43 % bei rechtshirnigen und 20 % bei linkshirnigen Schlaganfällen, nach 3 Monaten zeigten immerhin noch 17 bzw. 5 % der Patienten Zeichen eines Hemineglect.

Ziele

  • Erfassung und Quantifizierung des Störungsbilds
  • Entwicklung eines adäquaten Störungsbewusstseins (Neglect)
  • Förderung der Wahrnehmung der betroffenen Seite
  • Vermittlung von Kompensationsstrategien
  • Wiederherstellung der Alltagskompetenz

Maßnahmen

  • Neuropsychologische Diagnostik
    • Goldmann-Perimetrie
    • Subtest "Gesichtsfeld" der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung
    • Untertest "Neglect" der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung
    • Neglect-Test
    • Darbietung von Hinweisreizen zur Abgrenzung von Störungen der primären Verarbeitung ("cueing")
  • Störungsspezifische Therapie

Art der Durchführung

  • Festlegung des Therapiebedarfs während ärztlicher Aufnahmevisite und psychologischem Ersttermin (Arzt, Neuropsychologie)
  • Neuropsychologische Diagnostik
  • Therapie der Hemianopsie
    • Sakkadentraining
    • Training der visuellen Exploration
    • Training der ganzheitlichen Worterfassung und Lesetraining
  • Therapie des Neglects
    • Steuerung des visuellen Inputs (optokinetische Reize, Einsatz von Prismengläsern)
    • Propriozeptive Stimulation der Nackenmuskulatur (Vibraneck)
    • Aktive Hinwendung zur kontralateralen Seite