Rummelsberg

2. Epileptologisches Nikolaussymposium im Krankenhaus Rummelsberg

Vergangenen Mittwoch fand im Krankenhaus Rummelsberg, unter der Leitung von Chefarzt Dr. Martin Winterholler, das zweite Epileptologische Nikolaussymposium statt. Rund 100 Teilnehmer erhielten in insgesamt 3 Vorträgen einen vielseitigen Einblick in das Thema „Epilepsie und Behinderung“.

Etwa 0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung leiden an Epilepsie, bei einer leichten bis mäßigen geistigen Behinderung steigt der Anteil auf 6 bis 20 Prozent,  bei einer schweren geistigen Behinderung auf bis zu 25 bis 30 Prozent. In Einrichtungen der Behindertenhilfe gehört der Umgang mit Menschen mit Epilepsie somit zum Alltag. Doch die Betreuung von Menschen mit Mehrfachbehinderung stellt Angehörige und Pfleger vor immer neue Herausforderungen.

Dr. Christine Becker, Assistenzärztin der Neurologischen Klinik am Krankenhaus Rummelsberg, sprach in ihrem ersten Vortrag das eher heikle Thema des plötzlichen und unerwarteten Todes bei Epilepsie, kurz auch SUDEP (Sudden unexpected death in Epilepsie) genannt, an. Dieses ist für die meisten Angehörigen oder Betroffenen jedoch kein unbekannter Gedanke, sondern ständiger Begleiter. Das Phänomen ist in etwa mit dem plötzlichen Kindstod bei Säuglingen zu vergleichen. Becker klärte vor allem über die Risikofaktoren für SUDEP auf. So haben Männer oder Patienten mit einer Erkrankungsdauer von mehr als 15 Jahren ein größeres Risiko an SUDEP zu versterben, als andere Epilepsiepatienten. „Bei regelmäßiger Einnahme der verordneten Medikamente,“ so Becker „kann man dieses Risiko jedoch erheblich senken.“

Dr. Martin Winterholler, Chefarzt der Neurologischen Klinik, sprach die besondere Hilfs- und Zuwendungsbedürftigkeit geistig behinderter Menschen im Krankenhaus an: „die Einzigartigkeit dieser Menschen, ihre Dankbarkeit und Freude, lernt uns Gesunde aber auch, den Wert des Lebens neu zu schätzen“. Vor diesem Hintergrund widmete sich Winterholler in seinem Vortrag dem Thema der genetisch bedingten Epilepsiesyndrome bei Menschen mit Mehrfachbehinderung, vor allem beim Down-Syndrom (Trisomie 21). Kritische Lebensabschnitte für die Entwicklung einer Epilepsie sind bei Menschen mit Trisomie 21 die ersten beiden Lebensjahre sowie das vierte und fünfte Lebensjahrzehnt. 1 von 100 Säuglingen mit Down-Syndrom bekommt zusätzlich das West-Syndrom. Dies ist eine Unterform der Epilepsie und gekennzeichnet durch Blitz-Nick-Salaam-Anfälle (die Abkürzung hierfür ist BNS) Bei diesen Anfällen kommt es zu einem plötzlichen Zwinkern, gefolgt von einer nickenden Bewegung und Beugung der Arme. „Außenstehende bemerken häufig gar nicht, dass der Patient einen Anfall erleidet, da in diesen wenigen Sekunden oft nur ein Augenzucken zu beobachten ist“ erläutert Dr. Winterholler, „dies kann nur durch eine geschulte Fachkraft oder die Aufzeichnung eines EEG`s festgestellt werden“.

Den Abschluss der Vortragsreihe übernahm Christoph Schleifer, Psychologe am Krankenhaus Rummelsberg. Schleifer ging auf Verhaltensstörungen bei Menschen mit Mehrfachbehinderung ein. Verhaltensstörungen treten nicht selten in Kombination mit anderen Behinderungen wie Lernbehinderungen, Körperbehinderungen und Sprachbehinderungen auf. „Viele Menschen müssen sich täglich mit schwer auffälligen Patienten auseinander setzen. Der Schlüssel, um das andere Verhalten dauerhaft annehmen zu können, ist, den Menschen als Ganzes zu sehen.

Seit Oktober 2009 besteht eine interdisziplinäre Abteilung zur Behandlung von Patienten mit Mehrfachbehinderung in Zusammenarbeit der Orthopädischen Klinik mit der Neurologischen Abteilung im Krankenhaus Rummelsberg. Spezielle Krankenzimmer mit Videoüberwachungs- und –monitoreinheiten sowie EEG-Aufzeichnungsmöglichkeiten bieten optimale Bedingungen für die neurologisch/orthopädische Betreuung von Patienten mit Anfallsleiden und orthopädischen Erkrankungen. Diese Komplettbehandlung wird durch Heilerziehungspflege, Ergo- und Physiotherapie ergänzt.

Über Rummelsberg:
Das Krankenhaus Rummelsberg ist seit dem 01. September 2010 in der Trägerschaft der Sana Kliniken AG. Das Krankenhaus Rummelsberg verfügt über 365 Betten und ist in den Fachbereichen Orthopädie/Unfallchirurgie, Neurologie, Innere Medizin und Rehabilitation weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Medizinische Fachkompetenz und christliches Engagement prägen die Arbeit im Krankenhaus Rummelsberg, das seit jeher ein sozial-diakonisches Profil innehat. Dabei behandelt das hochspezialisierte Team aus Ärzten und Ärztinnen sowie Pflegenden die Patienten ganz im Sinne des Leitmotivs: „In guten Händen gesund werden“.

Über Sana:
43 Krankenhäuser, 1.334.000 Patienten, knapp 22.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein breites medizinisches Spektrum - das ist die Sana Kliniken AG. Die Sana Kliniken AG ist einer der führenden Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland. Die Krankenhäuser sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Neben dem Kerngeschäft der Akutmedizin setzt die Gruppe Leistungsschwerpunkte mit Fachkliniken in den zukunftsträchtigen Indikationen Herz/Kreislauf, Orthopädie und Neurologie. Rehabilitationskliniken und Seniorenheime runden das Versorgungsangebot ab.
Als Tochterunternehmen der privaten Krankenversicherer ist die Sana Kliniken AG ein stabiler Eckpfeiler in der Gesundheitswirtschaft und ein vertrauenswürdiger Partner für Patienten, Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Krankenkassen und Politik.

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