Rummelsberg

Klinik ist von der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie zertifiziert – 600 Eingriffe pro Jahr

Die ersten in Franken: Rummelsberger Schulterchirurgie zertifiziert

Zählen zu den Experten in Sachen Schulterchirurgie: Dr. Lars Eden (links) und Prof. Dr. Richard Stangl (rechts). Beide sind von der DVSE zertifiziert und auch das Krankenhaus Rummelsberg ist als Klinik für Schulter- und Ellenbogenchirurgie ausgezeichnet – und damit die erste Klinik in Franken. (Foto: Uwe Niklas)

Rummelsberg. Die Schulter- und Ellenbogengelenke sind sehr häufig von Verletzungen und Erkrankungen betroffen. Um eine hohe Qualität in der Behandlung sicherzustellen, hat sich das Krankenhaus Rummelsberg einer Zertifizierung unterzogen – mit Erfolg. Deutschlandweit gibt es erst fünf Kliniken die von der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie, kurz DVSE, zertifiziert wurden. In Bayern sind es aktuell nur zwei Kliniken, in Franken ist die Klinik damit die erste. Bundesweit gibt es sehr wenige Mediziner, die das DVSE-Zertifikat nachweisen können. Mit Prof. Dr. Richard Stangl und OA Dr. Lars Eden gibt es gleich zwei zertifizierte Mediziner – eine Besonderheit.

Die Schulter gilt als anatomisches Meisterwerk, doch die unvergleichliche Beweglichkeit hat auch ihren Preis. Denn die Schulter ist anfällig für Verletzungen. Gut, dass minimalinvasive Techniken in der Medizin Einzug gehalten haben und somit große Zugangswege an der Schulter, die neben großen und häufig störenden Narben und auch eine Verletzung von unbeteiligter Muskulatur mit sich brachten, abgelöst wurden. Aber die Suche nach einem Experten gestaltet sich oftmals schwierig. Im Großraum Nürnberg gibt es nun die erste Klinik, die für ihre besondere Expertise im Bereich der Schulterchirurgie von einem unabhängigen Institut ausgezeichnet wurde. „Wir freuen uns, dass die Sektion Schulter unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Stangl und leitendem Oberarzt Dr. Lars Eden als Schulter- und Ellenbogenklinik erfolgreich zertifiziert wurde. Somit haben Patienten einen weiteren Nachweis dafür, dass sie bei Problemen und Eingriffen an Schulter und Ellenbogen zwei ausgewiesene Spezialisten im Großraum Nürnberg haben“, so Geschäftsführer Frank Stauch.

600 stationäre Eingriffe pro Jahr an Schulter und Ellenbogen

Jährlich werden in der Sektion Schulter, die eingebettet ist in die Klinik für Unfall, Schulter- und Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie, etwas mehr als 600 Patienten stationär versorgt. 440 der 600 stationären Eingriffe am Schulterzentrum Rummelsberg sind Schulter- und Ellenbogenarthroskopien, wie beispielsweise die Rekonstruktion der Rotatorenmanschette. Mit Hilfe der Schlüssellochchirurgie kann unter anderem auch das sogenannte Impingmentsyndrom behandelt werden, bei dem durch Gelenkverschleiß eine Muskelsehne immer stärker eingeklemmt wird. Auch bei einer Verkalkung der Schulter kann die Operation heutzutage per Gelenkspiegelung erfolgen. Prof. Dr. Richard Stangl beschreibt die grundsätzliche Vorgehensweise vor einem Eingriff: „Eine gute Vorbereitung beinhaltet eine gute klinische Untersuchung, standardisierte Röntgen- und MRT-Bilder. Anhand dieser Informationen kann man die Enge – also das Impingement – einstufen und gezielt beheben. Knochen, der stört, kann mit rotierenden Instrumenten abgetragen werden. Knorpelverschleiß zum Beispiel im Schulter-Eckgelenk kann ebenfalls arthroskopisch abgetragen werden. Kalk befindet sich meistens in der Sehne der Rotatorenmanschette. Diesen kann man arthroskopisch gezielt herauslösen und gleichzeitig die Rotatorenmanschette arthroskopisch nähen“.

Aber auch in Sachen Endoprothesen ist die Klinik in Rummelsberg eine gefragte Anlaufstelle. Knapp 100 Eingriffe werden in der Schulterendoprothetik dort jährlich durchgeführt.

Dank Bildgebung lassen sich Läsionen der Manschette genauer feststellen

Die Schlüssellochchirurgie und speziell die Arthroskopie ist aber nicht für jeden Eingriff eine Option, wie der leitende Oberarzt Dr. Lars Eden betont: „Die Versorgung von komplexen Brüchen – zum Beispiel des Oberarmkopfes oder des Schlüsselbeins und das Einsetzen von Prothesen – verbleiben auf absehbare Zeit eine Domäne der offenen Operation.“ Eden hat auch eine Antwort darauf, warum die Rotatorenmanschette hierzulande immer häufiger operiert wird. „Die Zahlen sind deutschlandweit steigend, da zum einen die Bildgebung im MRT immer besser Läsionen der Manschette feststellen lässt und zum anderen die postoperativen Ergebnisse und somit die Behandlungsmöglichkeiten durch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte besser geworden sind.“ Ein MRT sei zwar nicht immer erforderlich, aber durchaus hilfreich. Die Weichteilsituation im Gelenk lasse sich am besten durch diese Untersuchungsmethode darstellen. „Solange keine Kontraindikationen bestehen, sollte vor jedem planbaren Eingriff an der Schulter ein MRT gemacht werden“, ergänzt Stangl.

Nicht jeder Riss muss einen Krankheitswert haben

Bei der Rotatorenmanschette gilt: Je größer der Riss, desto schwieriger ist in der Regel der Verschluss, und umso höher ist das Risiko, dass es zu einem erneuten Riss oder einem Ausbleiben der knöchernen Heilung kommt. Der Zusammenhang zwischen der Größe und dem Alter des Sehnenrisses und dem erhöhten Risiko eines erneuten Risses ist durch Studien sehr gut belegt, weshalb Sehnenersatzverfahren (zum Beispiel der Latissimus-Dorsi-Transfer) zum Therapiespektrum gehören. Sektionsleiter Eden merkt dazu an: „Grundsätzlich muss man sagen, dass Risse in der Rotatorenmanschette häufig sind und mit zunehmendem Alter sich noch weiter häufen. Nicht jeder Riss muss aber einen Krankheitswert haben. Erst wenn der klinische mit dem MRT-Befund übereinstimmt und konservative Therapiemaßnahmen nicht geholfen haben, erfolgt die Empfehlung zur Operation.“ Die gute Nachricht: Kleinere Risse vergrößern sich nicht im Tagesrhythmus – es kann auch mal ein Abwarten mit einer Verlaufskontrolle nach einigen Monaten erwogen werden.

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