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Der endoskopische Ultraschall (EUS) als aufstrebende Methode zur Detektion kleinster Läsionen im Pankreas

In den letzten Jahren hat die Technologie in der medizinischen Diagnostik erhebliche Fortschritte gemacht, wobei der endoskopische Ultraschall (EUS) sich als eine der führenden Diagnostika im Bereich der Gastroenterologie herauskristallisiert hat. Der Pankreas, ein tief im Abdomen gelegenes Organ, war traditionell schwer zugänglich und diagnostisch herausfordernd.

Frühere bildgebende Verfahren konnten oft nicht die notwendige Auflösung und Genauigkeit bieten, um kleinste Läsionen oder Veränderungen im Pankreasgewebe sicher zu identifizieren. EUS hat diese Lücke geschlossen, indem es hochauflösende Bilder aus einer Nähe bietet, die zuvor unerreichbar war.

Die Fähigkeit, kleinste Läsionen im Pankreas mit hoher Präzision zu detektieren, hat das Management und die Prognose vieler Patienten revolutioniert. Mit dieser Methode sind wir nicht nur in der Lage, Krankheiten früher zu erkennen, sondern auch, sie besser zu verstehen und entsprechende therapeutische Interventionen gezielt einzuleiten.

EUS bietet eine hervorragende Auflösung, da der Ultraschalltransducer sehr nahe an das Organ herangebracht wird, im Gegensatz zu externen Ultraschallmethoden. Dies ermöglicht eine detaillierte Beurteilung von Mikroläsionen, die in MRT- oder CT-Aufnahmen methodenbedingt nicht sichtbar sind. EUS ermöglicht nicht nur die Bildgebung, sondern auch die Feinnadelpunktion von Läsionen für zytologische oder histologische Untersuchungen, was bei CT und MRT nicht der Fall ist. EUS vermeidet die ionisierende Strahlung, die mit CT-Scans verbunden ist. Dies kann für Patienten, die häufige Überwachung benötigen, von Vorteil sein. Während bei MRT und CT oft jodhaltige oder gadoliniumhaltige Kontrastmittel benötigt werden, verwendet EUS ein einfaches Wasser- oder Salzlösungskontrastmittel, welches das Risiko allergischer Reaktionen oder Nephrotoxizität verringert. Volkswirtschaftlich sind die Kosten für EUS niedriger als die für MRT oder CT.

Detektionsraten basierend auf der Größe der Läsionen:

1.Mikroläsionen (unter 1 cm):

1.Mikroläsionen (unter 1 cm):

  • EUS: Sehr hohe Detektionsrate, oft über 90%, da EUS hochauflösende Bilder aus nächster Nähe liefert und somit sehr kleine Läsionen identifizieren kann.
  • CT: Die Detektionsrate kann deutlich niedriger sein, häufig unter 70%, insbesondere bei zystischen Läsionen oder bei Veränderungen mit geringem Kontrast zum umgebenden Gewebe.
  • MRT: Die Detektionsrate liegt zwischen EUS und CT, häufig um 80%, wobei die MRT besonders bei zystischen Läsionen Vorteile bietet.

Kleine Läsionen (1-2 cm):

2. Kleine Läsionen (1-2 cm):

  • EUS: Hohe Detektionsrate von etwa 90% oder mehr.
  • CT: Die Detektionsrate liegt in der Regel bei 80-90%.
  • MRT: Ähnliche Detektionsrate wie bei CT, aber manchmal mit einem leichten Vorteil, insbesondere bei speziellen Sequenzen zur Pankreasbildgebung.

Große Läsionen (über 2 cm):

Große Läsionen (über 2 cm):

  • EUS, CT & MRT: Alle drei Techniken zeigen hier eine sehr hohe Detektionsrate von nahezu 100%.

Es ist wichtig zu betonen, dass die genaue Detektionsrate von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, einschließlich der Qualität des Geräts, der Erfahrung des Untersuchers und der spezifischen Charakteristik der Läsion (z.B. zystisch vs. fest, benigne vs. maligne). Die obigen Prozentsätze sind Durchschnittswerte und können je nach Studie und klinischer Situation variieren.

Als Chefarzt des Sana Viszeralzentrums Düsseldorf nutzt Dr. med. Michael Birkenfeld Geräte auf dem aktuellen Stand der Technik und kombiniert dies mit langjähriger Expertise.

Dr. med Michael Birkenfeld
Chefarzt Viszeralmedizin / Spezielle Gastroenterologie

Tel.:  0211 2800-3355

Email: michael.birkenfeld@sana.de