86 Kilo abgenommen: Start in ein neues Leben

Melanie Buschmann hat abgenommen. Sehr viel abgenommen. Nachdem Diäten keinen Erfolg brachten, ließ sich die 40-Jährige mit 155 Kilogramm im Mai 2020 einen Magenbypass legen. Und seit Frühjahr 2021 von Priv.-Doz. Dr. Andreas Wolter am Sana Krankenhaus Gerresheim nach und nach Bauch, Brust, Oberarme und Oberschenkel straffen. Ihr Fazit mit 68,5 Kilogramm auf der Waage: „Ich fühle mich Bombe!“

Fünf Sätze sind schnell geschrieben. Dahinter verbergen sich drei Jahre, die das Leben der Neusserin auf den Kopf gestellt haben. Aber der Reihe nach: Melanie Buschmann war nie dünn, „eher immer kräftig. Die Kilos kamen nach ihren zwei Schwangerschaften. „Während der Schwangerschaften 2005 und 2010 habe ich nur sechs bis sieben Kilogramm zugenommen. Danach dann jeweils über 20 Kilo angefuttert.“

Mit Weight Watchers und weiteren Diäten nahm sie immer wieder ab, aber auch immer wieder zu. Und irgendwann waren es dann über 150 Kilogramm bei 1,72 Meter Körpergröße. Gesundheitliche Probleme hatte sie keine. Freunde und Familie akzeptieren sie so, wie sie war. Es gab also keinen Druck, abzunehmen. Und so begleitete sie im Herbst 2019 eine Freundin zu einem Informationstermin in ein Düsseldorfer Adipositaszentrum: „Ich war ganz entspannt, um mich ging´s ja nicht.“ Dass die Mutter zweier Söhne nach dem Gespräch auch einen OP-Termin hatte, bewertet Melanie Buschmann heute als Schicksal: „Das sollte alles so kommen.“ Sie startet mit dem multimodalen Konzept aus Ernährung, Bewegung und Psychotherapie, das jeder Adipositas-OP vorgeschaltet ist. Schon nach drei Monaten wurden die Voraussetzungen für eine OP bestätigt. Im Mai 2020 erfolgte die Magenverkleinerungs-Operation, mitten in der Corona Pandemie

„Zwei Tage Krankenhaus, zwei Wochen flüssige Nahrung, zwei Wochen breiige Nahrung, danach wieder festes Essen, das ging alles Schritt für Schritt“, erinnert sich die Erzieherin. Und schnell fielen die Pfunde. Woche um Woche.

Melanie Buchmann: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man in den Spiegel schaut. Man ist stolz, dass man das geschafft hat, aber schämt sich auch für den Körper mit der Menge überschüssiger Haut.“ Denn der große Abnehmerfolg führt dazu, dass sich die übrig gebliebene Haut verändert. In den Fettschürzen an Bauch und Brust sammelt sich Feuchtigkeit, es bilden sich Entzündungen und Pilzinfektionen.

Über eine Freundin erfährt sie vom Zentrum für Postbariatrische Chirurgie (Straffungsoperationen nach Adipositas) am Sana Krankenhaus Gerresheim und lernt den Leiter, Priv.-Doz. Dr. Andreas Wolter, kennen. Sie ist sofort überzeugt von seiner Kompetenz. Mit der Unterstützung ihrer Hausärztin, eines kompetenten Hautarztes und ihrer eigenen Bilder und Berichte genehmigt ihre Krankenkasse alle notwendigen Straffungsoperationen.

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wolter Leitender Arzt TRANS*GenderZentrum Düsseldorf (DUS-TGZ) & Zentrum für Postbariatrische Chirurgie (nach Adipositas) & Liposuktion

„Zu sehen, wie Patient:innen durch die Straffungsoperationen Lebensqualität zurückgewinnen und in neuem Selbstbewusstsein aufblühen, gibt mir sehr viel positive Energie für meine tägliche Arbeit“

Priv.-Doz. Dr. Wolter und sein Team operieren Melanie Buschmann mehrmals: Februar 2022 Bauchdeckenstraffung, September 2022 Bruststraffung, Dezember 2022 Oberarmstraffung und im Februar 2023 Oberschenkelstraffung. Im Dezember 2023 soll die letzte OP an Rücken und Gesäß erfolgen. „Zu sehen, wie Patient:innen durch die Straffungsoperationen Lebensqualität zurückgewinnen und in neuem Selbstbewusstsein aufblühen, gibt mir sehr viel positive Energie für meine tägliche Arbeit“, sagt Priv.-Doz. Dr. Wolter.

Melanie Buschmann ist nach vier Straffungsoperationen schon „mega zufrieden. Priv.-Doz. Dr. Wolter ist ein Künstler und kümmert sich rund um die Uhr um seine Patienten. Wir hatten sofort eine Wellenlänge!“ Aus ihren Worten spricht großes Vertrauen: „Man bekommt eine Narkose, wacht sechs Stunden später auf, schaut an sich hinunter und sieht einen flachen Bauch und schöne Brüste. Damit muss der Kopf erst einmal klarkommen. All das möchte ich gern weitergeben und allen Mut machen. Lasst Euch helfen. Es lohnt sich.“

Im Fernsehen sind Abnehm-Sendungen beliebt: The Biggest Looser und Leben leicht gemacht sind auch Beispiele, wohin sich die Gesellschaft – nicht erst seit Corona – bewegt: Fast 20 Prozent der Männer und Frauen und über 33 Prozent der sechs- bis 18-Jährigen in Deutschland sind stark übergewichtig (adipös) - so eine Umfrage des Robert Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2021.