Radiologie und Neuroradiologie

Erkrankungen der Bauchgefäße

Alle interventionellen Behandlungen der Bauchgefäße erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Gastroenterologie sowie mit der Klinik für Allgemeinchirurgie.

Akute Blutungen

Bei akuten, relevanten abdominellen Blutungen, meist im Magen-Darm-Trakt, welche endoskopisch (Magen-/Darmspiegelung) oder laparoskopisch (Bauchspiegelung) nicht lokalisiert bzw. gestillt werden können, kommt die Angiografie zum Einsatz. Über die Leisten- oder Armarterie kann ein Kunststoffschlauch (Katheter) bis in die großen Bauchgefäße vorgeführt werden. Hierüber können dann die Arterien, welche das entsprechende Organ versorgen, sichtbar gemacht werden, um so die Blutung, bzw. die Arterie, welche für die Blutung verantwortlich ist, ausfindig zu machen.

Ein kleiner Mikrokatheter kann dann punktgenau bis an die Blutungsstelle herangeführt werden, um das Gefäß anschließend über kleine Platinspiralen oder einen Gefäßkleber zu verschließen; die Blutung wird somit gestoppt.

Gefäßverengungen/Gefäßverschlüsse

In fortgeschrittenem Alter kommt es häufig zu Kalkauflagerungen an den Gefäßen. Hierbei können auch die Bauchgefäße betroffen sein.

Kommt es durch Kalkbildung zu einer Gefäßeinengung oder zu einem Gefäßverschluss zum Beispiel einer Magen- oder Darmarterie, entsteht das klassische Bild einer Angina abdominalis. Die Patienten berichten über stärkste Bauchschmerzen, welche ca. 10-30 Minuten nach dem Essen eintreten und sind Ausdruck für eine Minderdurchblutung des betroffenen Darmabschnittes. Bei höhergradigen Gefäßeinengungen oder Verschlüssen kann es zudem zu einem Dauerschmerz auch zwischen den Mahlzeiten kommen.

Handelt es sich um behandlungsbedürftige Gefäßeinengungen oder auch um akute Gefäßverschlüsse kann über die Leisten- oder Armarterie ein Kunststoffschlauch (Katheter) eingebracht werden. Bei einer Gefäßeinengung kann diese dann mittels eines Ballonkatheters aufgedehnt werden. Die Kalkauflagerungen werden hierbei an die Wand gedrückt, damit der angrenzende Darmabschnitt wieder mit ausreichend Blut versorgt werden kann. Der Kalk kann abschließend auch durch die Einlage eines Stents fixiert werden. Bei einem akuten Gefäßverschluss kann zudem an lokaler Stelle auch ein Lyse-Medikament appliziert werden, welches das Blutgerinnsel auflösen kann.