Radiologie und Neuroradiologie

Gefäßmalformationen der Genitalorgane

Eine venöse Malformation ist eine seltene Fehlbildung von Venen und kann prinzipiell am gesamten Körper auftreten. Durch eine angeborene Wandschwäche der venösen Gefäße kommt es im Laufe der Zeit zu einer krankhaften Erweiterung dieser Gefäßabschnitte. Auf Grund der zunehmenden Größe der Gefäße kann es dann zu einer lokalen Symptomatik kommen.

Eine seltene Lokalisation ist hierbei das Genital. Bei Frauen kann die venöse Malformation zu einer sichtbaren Schwellung im Bereich der Klitoris, der Schamlippen oder auch perianal führen; bei Männern am Penis, am Hodensack oder ebenfalls perianal. Auf Grund der Lokalisation und der Seltenheit der Erkrankung wird diese oft erst spät erkannt, trotz massiver Beschwerden der Betroffenen. Die Patientinnen und Patienten beklagen zumeist Schmerzen im Genitalbereich, welche im Sitzen/Stehen und insbesondere beim Geschlechtsverkehr zunehmen und sich häufig im Liegen bessern.

Nach Diagnosesicherung durch eine MRT-Untersuchung kann die venöse Malformation durch eine Verödung der erweiterten Venen behandelt werden. Hierbei werden die venösen Gefäße in Vollnarkose mit einer dünnen Nadel unter Röntgenkontrolle zielgenau punktiert und anschließend wird ein geeignetes Verödungsmittel injiziert. Auf Grund des Verschlusses der krankhaft erweiterten Gefäße kann das Blut wieder ausschließlich über die gesunden Venen aus der betroffenen Region zurück zum Herzen transportiert werden. Die zuvor bestandene Schwellung bildet sich zurück. Je nach Ausprägung der venösen Malformation können mehrere Behandlungen notwendig sein.​​​​​