Borna

Schmerztherapie

Aufpassen, was auf den Teller kommt

Gut und gesund zu essen, ist für jeden wichtig, aber gerade Schmerzpatient*innen können besonders von einer solchen Ernährung profitieren. Warum das so ist, erläutert Viktoria Birnbaum, Diätassistentin am Sana Klinikum Borna. 

"Um im Körper Entzündungsprozesse zu vermindern bzw. zu vermeiden, wird im Allgemeinen eine Vollwert-Ernährung empfohlen“, sagt Birnbaum. Die Lebensmittelauswahl gleicht dabei der Ernährung in den mediterranen Ländern. Die Ernährung gestaltet sich größtenteils pflanzenbasiert und beinhaltet viele gesunde pflanzliche Öle, Nüsse sowie fetten Seefisch und Getreideprodukte. Wenn man einige Tipps beachtet. Bei der Behandlung von Patient*innen in der Schmerztherapie, spielt die Ernährung eine nicht unwichtige Rolle. Das Ziel ist mit einer gezielten Ernährung eine mögliche Schmerzreduktion zu erreichen und gleichzeitig mehr Genuss und Freude in den Alltag zu bringen.
 

Dafür hat die Diätassistentin fünf Tipps:
 

  1. Nimm-5-am-Tag
    Der erste Schritt zu einer Vollwert-Ernährung, ist eine ausreichende Auswahl an frischen Gemüsen und Obst. Die dort enthaltenden Ballaststoffe haben Einfluss auf unsere Darmgesundheit, indem sie dort als Nahrung der dort lebenden Darmbakterien fungieren. Es konnte mittels vieler Untersuchungen gezeigt werden, dass eine ausgeglichene Darmflora sich positiv auf das Immunsystem auswirkt und somit das Risiko vieler Erkrankungen gesenkt werden konnte. Neben der Ballaststoffquelle liefern uns Obst und Gemüse ein Teil der benötigten Vitamin- und Mineralstoffzufuhr. "Um den täglichen Bedarf zu erreichen, wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein Konsum von zwei Portion Obst und drei Portion Gemüse empfohlen“, weiß Birnbaum. Dabei heißt die Devise: Je bunter die Auswahl, desto besser. Neben frischem, saisonalem Obst und Gemüse, eignet sich auch tiefgefrorene Gemüse-/ Obstmischungen. Sie sind schnell anzuwenden, man spart sich die Vorbereitungszeit und kann alle Sorten unabhängig von ihrer Saison nutzen. man sollte jedoch beachten, dass die Mischungen naturbelassen sind.  Bei jeder Hauptmahlzeit sollte angestrebt werden, dass die Hälfte des Tellers mit Gemüse bedeckt wird. Neben Gemüse und Obst, besitzen Getreide, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte einen hohen Anteil an Ballaststoffen und gehören regelmäßig auf jeden Speisplan. 
     
  2. Hochverarbeitete Lebensmittel meiden
    Hochverarbeitete Lebensmittel und Zucker sollte in Maßen verzehrt werden. "Besonders Getränke, wie Softdrinks und zuckereiche Lebensmittel enthalten hohe Kalorienmengen und besitzen nur wenig nützliche Nährstoffe", erklärt die Diätassistentin. Oft werden die enthaltenden Kalorien auch als »leere Kalorien« bezeichnet, weil der Körper in den meisten Fällen keine Verwendung dafür hat. Bei einem Überschuss an Kalorien werden sie in Form von Fett im Gewebe eingelagert und können so eine Gewichtszunahme begünstigen. Im gleichen Zuge steigt bei längerfristiger Einnahme das Risiko einer Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie erhöhter Blutfettwerte oder Diabetes mellitus Typ 2. Zuckerhaltige Getränke sollten durch Mineralwasser, ungesüßten Tee oder verdünnten Fruchtsäften ersetzt werden. 
     
  3. Fleischkonsum reduzieren 
    Bei der Behandlung von Patient*innen mit rheumatischen Erkrankungen hat sich gezeigt, dass durch eine Reduktion von Fleisch und deren Erzeugnissen auf max. 300g in der Woche die Schmerzintensität verringert hat. Es wurde besonders auf den Einsatz der entzündungshemmende Fettsäure Omega-3 geachtet. Dieses ist in großen Mengen in fettreichen Seefisch, wie Makrele, Hering oder Wildlachs enthalten. Zusätzlich findet man in pflanzlichen Quellen wie Leinsamen/ -öl, Rapsöl, Walnüssen/ -öl, Hanf, Algen oder Chiasamen hochwertige Omega-3 Quellen. 
     
  4. Ausreichend trinken
    Unser Körper besteht zu mindestens 50 Prozent aus Wasser und ist an unzähligen Stoffwechselprozessen beteiligt. Aus diesem Grund ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei Liter über den Tag wichtig. Ein Mangel an Flüssigkeit kann die Schmerzempfindlichkeit erhöhen. Die benötigte Flüssigkeitsmenge sollen im besten Fall über Mineralwasser, ungesüßten Tee bzw. über maximal zwei bis drei Tassen Kaffee gedeckt werden. "Und wem Mineralwasser alleine zu »fad« ist, kann den Geschmack durch verschiedene Lebensmittel, wie Zitrone, Minze, Basilikum, Ingwer, Gurke und Beerenobst geschmacklich aufwerten“, rät Birnbaum.
     
  5. Normalgewicht anstreben
    Ein erhöhtes Körpergewicht (Body-Mass-Index: über 25 kg/m2) kann sich ebenfalls negativ auf die Schmerzintensität auswirken. Das zusätzliche Gewicht hat eine zusätzliche Belastung auf die Knochen und die Gelenke. Zudem kann vermehrtes Fettgewebe Substanzen freisetzten, die Entzündungsredaktion erhöhen. Durch eine langfristige Gewichtsreduktion können diese Prozesse vermindert werden. Neben einer Ernährungsumstellung spielt zusätzlich eine regelmäßige körperliche Betätigung, von mindestens 30 min pro Tag eine wichtige Rolle. 

 

Pressekontakt

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