Borna

Wirbelsäulenzentrum am Klinikum Borna erweitert Spektrum

Bandscheibenvorfall erstmals minimalinvasiv operiert

Ein besonders schonendes Operationsverfahren bietet neuerdings das interdisziplinäre Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie Leipziger Land seinen Patienten: Eine vollständig endoskopische Bandscheiben-OP, die erstmalig am Klinikum Borna zum Einsatz kam.

Bei dem neuen Operationsverfahren erfolgt der Zugang zur betroffenen Bandscheibe nur über einen kleinen Hautstich und einen bleistiftdünnen Arbeitskanal. Dadurch kann eine Verletzung des umliegenden Gewebes auf ein Minimum reduziert werden. Ähnlich wie bei einer Kniearthroskopie  wird verlagertes oder ausgetretenes Bandscheibengewebe behutsam unter exakter Sichtkontrolle einer Optik entfernt, der eingeklemmte Nerv wird wieder frei und entlastet. Dies führt in den meisten Fällen zu einer sofortigen Schmerzfreiheit, nach der OP besteht wegen der der fehlenden Schädigung des umliegenden Gewebes auch kaum Wundschmerz. Der Eingriff kann ohne Vollnarkose durchgeführt werden.

Durchgeführt wurde die Premieren-OP in Borna an einem 40jährigen Mann. „Er litt an einem großen Bandscheibenvorfall mit Einklemmung der Nerven im Wirbelkanal. Das hatte zu Ischiasschmerzen im Bein geführt, so dass normales Laufen nicht möglich war. Eine der OP vorangegangene fünfmonatige konservative Behandlung zeigte keine Erfolge, so dass wir uns nach ausführlichen Gesprächen schließlich zu dem Eingriff entschieden“, erklärt Dr. med. Jochen Helm. Der Oberarzt ist leitender Arzt Neurochirurgie am interdisziplinären Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie Leipziger Land und hat sich vor dem Eingriff quasi selbst noch einmal in die Lehre begeben. Mehrmals hospitierte Helm am Wirbelsäulenzentrum in Herne, wo das endoskopische OP-Verfahren bereits länger etabliert ist. Die langjährige Erfahrung und stets verfeinerte Methodik der dortigen Ärztekollegen brachte der Neurochirurg mit nach Borna.

Die Vorteile der neuen OP-Methode liegen auf der Hand: Für die Patienten bedeutet sie weniger postoperative Schmerzen, eine schnellere Heilung und eine kürzere Aufenthaltsdauer im Krankenhaus. Der Chirurg  profitiert von einer sehr guten Visualisierung des Zielgebietes durch hochauflösende Optiken. Da die Operation außerdem unter stetiger Spülung erfolgt, ist die Sicht für den Operateur sehr gut, es blutet wenig und das Infektionsrisiko ist gering. Die endoskopische Technik stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den etablierten, am Bornaer Zentrum angewandten Verfahren dar, jedoch eignet es sich nicht für alle Bandscheibenvorfälle. „Die Entscheidung, ob und wie ein Bandscheibenvorfall operiert werden sollte, muss deshalb immer unter Berücksichtigung der klinischen Beschwerden und der bildgebenden Befunde – Computertomographie und/oder Kernspintomographie – sowie der Erfahrung des jeweiligen Operateurs in einem persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden“, so Helm. Danach werde das für den Patienten geeignetste Verfahren ausgewählt.

Hintergrund: Interdisziplinäres Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie Leipziger Land

Am Interdisziplinären Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie Leipziger Land arbeiten Orthopäden/Unfallchirurgen, Neurochirurgen und Radiologen im Interesse einer bestmöglichen Patientenversorgung fächerübergreifend zusammen. Durch die enge Zusammenarbeit können Patienten nach neuesten Verfahren bestmöglich behandelt werden, oftmals besser als es dem einzelnen Spezialisten möglich ist. Geleitet wird das Zentrum von Dr. med. Sebastian Katscher (leitender Arzt Orthopädie/Unfallchirurgie) und Dr. med. Jochen Helm (leitender Arzt Neurochirurgie).

Die Kliniken Leipziger Land

Die Kliniken Leipziger Land sind angesiedelt in Borna und Zwenkau. Mit den zentral zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen Standorten stellen sie eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit ambulanten und stationären Leistungen sicher – weit über den Landkreis Leipzig hinaus. Die angebotene Fächervielfalt kommt der eines Schwerpunktversorgers gleich. Die Kliniken Leipziger Land verfügen derzeit über 490 Betten in zehn bettenführenden Fachabteilungen mit elf chefarztgeführten Kliniken und Instituten. Jede Klinik bietet auf hohem diagnostischem und therapeutischem Niveau eine über das Maß der Grund- und Regelversorgung reichende qualifizierte Akutmedizin.

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