Borna

Gesundheitstipp: Wann muss ein Kreuzbandriss operiert werden, wann nicht?

»Eine OP ist nicht zwingend notwendig«

Eine schnelle Drehung, um noch an den Ball zu kommen, und schon ist es passiert: Das Kreuzband ist gerissen. Viele Fußballer kennen das Problem. Aber auch Skifahrer sind häufig betroffen. Wie behandelt der Arzt eine solche Verletzung, in welchen Fällen muss operiert werden? Fragen, mit denen sich Dr. med. Jens Gerhardt, der stellvertretende Chefarzt der <link https: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-orthopaedie-und-unfallchirurgie.html external-link-new-window external link in new>Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie auseinandersetzt.

Wodurch können Schäden am Kreuzband entstehen?
Gerhardt: Kreuzbandrisse entstehen oft durch Skiunfälle oder durch andere Sportarten wie etwa Fußball oder Handball, bei denen die Kniegelenke stark belastet werden.

Wann muss operiert werden, wer nicht?
Jungen, sportlich aktiven, Patienten wird eine operative Stabilisierung mit einer Kreuzbandersatzplastik empfohlen. In den anderen Fällen kann die fehlende Stabilität des Kniegelenkes durch Muskelaufbautraining teilweise ausgleichen werden. Verbleibt eine Instabilität des Kniegelenkes, so muss erneut über eine operative Stabilisierung nachgedacht werden.

Wie sieht eine konservative Behandlung aus?
Die Konservative Therapie besteht aus einem intensiven Aufbautraining für die Muskulatur, die das Kniegelenk stabilisiert. Das kann durch Krankengymnastik geschehen, aber vor allem auch durch viel Eigentraining. Anfangs muss eine Kniegelenkorthese getragen werden.

In welchen Fällen ist eine Operation unumgänglich?
Wie gesagt, eine Operation ist für alle Patienten empfehlenswert, bei denen eine Instabilität des Kniegelenkes verbleibt. Die also trotz Muskelkonditionierung keine ausreichende Stabilität des Kniegelenkes erreichen. Das betrifft etwa zehn Prozent der Patienten. Darüber hinaus empfiehlt man die Operation allen Patienten, die wieder konkurrenzfähig Sport treiben wollen, und insbesondere jungen Patienten zur Vermeidung eines vorzeitigen Gelenkverschleißes. Dies sollte allerdings immer im Rahmen einer individuellen Beratung des Patienten über die Operationsmethode und den Zeitpunkt der Operation erfolgen. Bei der Operation wird eine Kreuzbandersatzplastik durchgeführt. Das heißt, es wird eine Sehne an anderer Stelle entnommen und statt des Kreuzbandes eingesetzt.

Und nach einer OP?
Im Anschluss an die Kreuzbandersatzplastik ist eine konsequente, intensive Krankengymnastik erforderlich. Am Anfang wird das Kniegelenk zusätzlich mit einer Kniegelenkorthese stabilisiert.

Wie lassen sich Kreuzbandrisse vermeiden?
Einige Kreuzbandrisse ließen sich vermeiden, wenn  ein ausreichendes Training vor ungewohnten sportlichen Aktivität erfolgen würde. Weil wir mit 50 Jahren nur noch die Koordination eines Zehnjährigen haben, gilt es fleißig zu trainieren - das Stehen auf Wackelbrettern, weichen Matten, Matratzen oder Kissen stärkt Muskeln und Bänder.

Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen/Franken
Tel.: 03433 21-1075
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