Borna

Kardiologen operieren vorbeugend gegen Schlaganfall

»Schirmchen« statt Pillen

Vorhofflimmern ist weltweit die häufigste Herzrhythmusstörung. Durch Gerinnselbildung im linken Vorhofohr kann es Schlaganfälle auslösen. Im Kampf dagegen setzen die Bornaer <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-innere-medizin-standort-borna medizinische-schwerpunkte herzerkrankungen.html external-link-new-window external link in new>Kardiologen jetzt auch auf einen operativen Eingriff.

Von Vorhofflimmern ist jeder zehnte Mensch über 75 betroffen. Bei Betroffenen ist die normale Kontraktion der Vorkammer gestört. Dadurch können sich im Herzen, vor allem im sog. Vorhofohr – einem Anhängsel am linken Herzvorhof –  gefährliche Blutgerinnsel bilden. Werden diese durch die Blutbahn weitergeleitet, spricht man von einer Embolie. Werden solche Gerinnsel in die Blutgefäße des Gehirns gespült, kommt es zum Schlaganfall. Mediziner gehen davon aus, dass der Löwenanteil solcher embolisch bedingten Schlaganfälle ihren Ursprung im Vorhofohr haben.  

Die Standardbehandlung in einem solchen Fall ist eine effektive Blutverdünnungsbehandlung mit sog. Antikoagulanzien in Tablettenform. Doch nicht alle Patienten können mit einem solchen Medikament behandelt werden, zudem bestehen teilweise erhebliche Nebenwirkungen und auch Risiken dieser Therapie. So wie bei Hans-Jürgen Kleinschmidt. Aus verschiedenen medizinischen Gründen kam bei dem 67jährigen eine Behandlung mit Blutverdünnern nicht in Frage. Also entschieden sich die Kardiologen Chefarzt Dr. Uwe Müller und Oberarzt Dr. Uwe Halfwassen in Absprache mit ihrem Patienten dafür, operativ zu behandeln.

Sie implantierten – erstmals in Borna – einen sogenannten Vorhofohrokkluder. Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um eine Art Kunststoffschirmchen, das das Vorhofohr dauerhaft verschließt. Es wird nach örtlicher Betäubung über die Leistenvene in die Blutbahn verbracht. Die Katheterspitze wird unter Röntgenkontrolle in das Herz weitergeschoben. Dort kann der Okkluder dann aufgespannt und platziert werden. So entsteht eine Barriere zwischen dem Herzohr und dem Rest des Vorhofs, die dafür sorgt, dass mögliche Gerinnsel von dort nicht mehr in den Körperkreislauf gelangen können.  Im Laufe der Zeit wächst das Schirmchen im Herzgewebe ein.

So wie auch bei Hans-Jürgen Kleinschmidt, der den Eingriff sehr gut überstanden hat. Erste Kontrolluntersuchungen nach dem Eingriff zeigen sehr gute Ergebnisse. Und auch Studien sprechen für den Vorhofohrverschluss: Experten bestätigen, dass das Schlaganfallrisiko nach erfolgtem Eingriff geringer ist, als bei Patienten, die mit einem Gerinnungshemmer behandelt werden.

Die Sana Kliniken Leipziger Land

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Janet Schütze
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