Borna

Sana Kliniken Leipziger Land eröffnen Schmerztagesklinik

Schmerzpatienten: Am Tage in die Klinik, abends nach Hause

Im Landkreis Leipzig gibt es ein neues Behandlungsangebot für Schmerzpatientinnen und -patienten: Am Sana Klinikum Borna wurde in der vergangenen Woche die neue Tagesklinik für Schmerztherapie eröffnet. Dort arbeiten Ärzte, verschiedene Therapeuten sowie Ernährungsberater eng zusammen. Oberstes Ziel ist es, dass die Betroffenen durch die Therapie lernen mit dem Schmerz umzugehen und wieder an Lebensqualität gewinnen. Das Angebot richtet sich speziell an Patienten, die eigentlich berufstätig sind mit dem Ziel, eine zeitnahe Rückkehr in das Berufs- oder Arbeitsleben zu ermöglichen. 

"Mit der Tagesklinik bauen wir unser Angebot für Schmerzpatientinnen und -patienten weiter aus. Zur vorhanden Schmerzsprechstunde und der 18 Betten umfassenden Schmerzstation kommt nun die Schmerztagesklinik mit vorerst acht Plätzen als dritte Säule hinzu. Damit schließen wir eine weitere Versorgungslücke im Landkreis", erklärt der Geschäftsführer der Sana Kliniken Leipziger Land, Cord Meyer. Warum das nötig ist, erläutert Dr. Karsten Pracht. "Die Behandlung chronischer Schmerzpatienten ist in Deutschland oft unzureichend", sagt der Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Vor allem Patienten mit chronischen Kopf- oder Rückenschmerzen hätten oft einen jahrelangen Leidensweg hinter sich, bevor sie einen Schmerztherapeuten aufsuchen. 

Fachübergreifende und multimodale Behandlung 
In der neuen Tagesklinik werden Betroffene fachübergreifend und multimodal – also auf vielfältige Art und Weise –  behandelt. Das Therapeutenteam der Tagesklinik besteht aus schmerztherapeutisch ausgebildeten Ärzten, Psychotherapeuten, Physio-, Sport-, Ergo- und Musiktherapeuten sowie aus Ernährungsberatern. Konsiliarisch können andere Fachrichtungen hinzugezogen werden. Mit den einzelnen Fachrichtungen finden regelmäßige Teambesprechungen statt. "So erstellen wir für jeden unserer Patientinnen und Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Ziel ist es, dass die betroffenen  Patienten wieder an Lebensqualität gewinnen und Experte ihrer eigenen Krankheit werden", so Dr. Brit Hellriegel, Fachärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin und Verantwortliche der Tagesklinik. Die Behandlung findet über vier Wochen wochentags von 8:00 bis 15:30 Uhr statt. Am Abend und am Wochenende sind die Patientinnen und Patienten zu Hause. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, Erlerntes im häuslichen Umfeld umzusetzen und den Bezug zum persönlichen Alltag zu erhalten. 

Gewisse Voraussetzungen erforderlich
Um in der neuen Tagesklinik behandelt werden zu können, muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein. Neben dem Vorliegen von chronischen Schmerzen seit mehr als sechs Monaten sind dies eine ausreichende körperliche und seelische Belastbarkeit, Gehfähigkeit (500 Meter Gehstrecke sind wünschenswert) sowie hohe  Motivation, Veränderungswillen und die Bereitschaft zur Arbeit in einer Gruppe.

Chronische Schmerzen – was ist das?
Hält ein Schmerz mehr als sechs Monate an, spricht man von einem chronischen Schmerz. Die Betroffenen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt, viele ziehen sich zurück, fühlen sich dem Alltag nicht mehr gewachsen und das Denken kreist um den Schmerz. Die Ursachen für den chronischen Schmerz sind komplexer als für den akuten Schmerz. Neben der Schädigung – wie zum Beispiel Nervenschädigungen nach einer Chemotherapie oder Verschleißerscheinungen an den Gelenken – spielen seelische Belastungen, Funktionsstörungen der Muskulatur und eine fehlerhafte Steuerung des vegetativen Nervensystems eine Rolle. Der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. zufolge leiden etwa zwölf Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen. Im Durchschnitt vergehen sieben Jahre, bevor die Betroffenen eine wirksame Behandlung erfahren. Bei mehr als 20 Prozent der Menschen sind es sogar 20 Jahre. 

Hintergrund: Multimodale Schmerzbehandlung
Der Begriff multimodal setzt sich aus den lateinischen Begriffen »multi« (viel) und »modus« (Art, Weise) zusammen. Eine multimodale Behandlung folgt einem ganzheitlichen Ansatz. Die ärztliche Behandlung wird ergänzt durch die psychologische Betreuung, die Beratung durch den Sozialdienst und die Physio-, Ergo- und Ernährungstherapie. Die Verschreibung von Schmerzmitteln ist hier nicht die Therapie der ersten Wahl. Mediziner versuchen ganz im Gegenteil insbesondere die Anwendung von opioiden Schmerzmitteln, also Betäubungsmitteln, im Rahmen zu halten. Wichtiger ist, zunächst das Potenzial weniger belastender Therapien auszuschöpfen.

Die Sana Kliniken Leipziger Land
In Borna und Zwenkau angesiedelt finden Menschen aus der Region eine hochwertige medizinische Akutversorgung und geriatrisch fachärztliche Behandlung. Derzeit verfügen die Kliniken über 500 Betten. In zwölf Fachkliniken und mehreren Instituten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wegen, einer langjährigen Erfahrung, modernster Medizintechnik und einer Fächervielfalt, die der eines Schwerpunktversorgers gleichkommt. In den Kompetenzzentren arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten fächerübergreifend zusammen, um die gesundheitliche Gesamtsituation jedes Patienten zu erfassen und den bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsplan aufzustellen. Darüber hinaus bietet das Geriatriezentrum Zwenkau älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen eine auf ihre Lebenssituation zugeschnittene komplexe medizinische Versorgung.
 

Pressekontakt
Sana Kliniken Leipziger Land
Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen
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Mail:     janet.schuetze@sana.de