Borna

Sporttherapeutin Julia Kienow im Interview

»Wer regelmäßig Sport betreibt, kann seine Lebensqualität maßgeblich steigern«

Zur Vorsorge gegen langwierige Erkrankungen gehören nicht nur medizinische Untersuchungen beim Arzt. Vorsorge heißt auch, auf ausreichend körperliche Bewegung zu achten. Über das Thema körperliche Bewegung – ihre Risiken und Vorteile – haben wir mit Julia Kienow, <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum institute institut-fuer-therapeutische-medizin medizinische-schwerpunkte sporttherapie.html external-link-new-window external link in new>Sporttherapeutin am <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum institute institut-fuer-therapeutische-medizin.html external-link-new-window external link in new>Institut für therapeutische Medizin am Sana Klinikum Borna, gesprochen.

Was ist an Winston Churchills berühmt-berüchtigter Aussage »No sports« falsch?
Kienow: Der menschliche Körper braucht ein gewisses Maß an regelmäßiger Bewegung. Ist die Beanspruchung des körperlichen Bewegungssystems nicht ausreichend, verkümmern die Muskeln. Ausdauer, Kraft und Koordination sind die Grundfähigkeiten des Bewegungsapparates. 

Mit welcher Intensität sollte man trainieren?
Um die Muskulatur zu trainieren bedarf es keiner Höchstleistungen, wie im Wettkampf. Es kommt eher darauf an, eine allgemeine Fitness, zur besseren Bewältigung des Alltags, zu erlangen. Das Training sollte dem jeweiligen Gesundheitszustand und den individuellen Bedürfnissen angepasst sein. Durch gymnastische Übungen und muskelaufbauendes Training sollte der gesamte Körper gleichmäßig belastet werden. Es ist wichtig, Freude am Sport bei einer moderaten Belastung zu haben. Ein 30minütiges Training, drei bis vier Mal die Woche, ist ideal, jedoch gilt hierbei auch: lieber langsam beginnen, als sich zu überlasten.

Welche Vorteile bringt körperliches Training?
Wer regelmäßig Sport betreibt, kann seine Lebensqualität maßgeblich steigern. Ist man »fit«, befindet sich der körperliche Organismus in einer guten Gesamtverfassung, die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Belastbarkeit erhöhen sich. Das menschliche Wohlbefinden steigert sich durch sportliche Betätigung, da diese viele Beschwerden lindert oder gar nicht erst aufkommen lässt. Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, die Sauerstoffaufnahme wird durch Bewegung erheblich gesteigert und der für die Haltung wichtige Muskelapparat wird gekräftigt. Weitere positive Effekte von sportlicher Betätigung sind die Gewichtskontrolle, die Senkung des Cholesterinspiegels, ein vermindertes Risiko an Diabetes zu erkranken und die Verhinderung von Knochenschwund.

Welches Risiko bringt Sport mit sich?
Untrainierte sollten möglichst unter Anleitung trainieren. Bei gesundheitlichen Einschränkungen oder Vorbelastungen sollte man einen Arzt zur Beratung hinzuziehen, um die körperliche Belastung auf den Organismus abzustimmen Ansonsten spricht eigentlich nichts gegen einen sofortigen Beginn mit mehr körperlicher Betätigung und der damit verbundenen höheren Lebensqualität. Natürlich sollte die Intensität am Trainingsbeginn langsam gesteigert werden und das Training in einem gewissen Rahmen und konzentriert vollzogen werden, so dass gesundheitliche Risiken auszuschließen sind.

Wo kann ich Sport machen?
Zuhause, im Fitnessstudio und in der freien Natur. Eigentlich überall. Oder Sie kommen zu uns ins Institut für therapeutische Medizin. Hier starten demnächst neue Präventionskurse. In dem Bereich Bewegung werden die Kurse Rückenschule, Präventiver Kraftkreis, Nordic Walking, Beckenbodentraining und Sturzprophylaxe angeboten. In diesen Kursen wird sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch das Muskel-Skelett-System gestärkt. Zudem werden theoretische Aspekte zum jeweiligen Kursschwerpunkt vermittelt. Themen sind dabei beispielsweise das rückengerechte Alltagsverhalten, der Gesundheitswert eines Herz-Kreislauf-Trainings, oder auch allgemeine Trainingsgrundlagen. Zudem erhalten Sie ein Heimübungsprogramm. Als Entspannungskurs bieten wir das autogene Training an. Diese zehn- bis zwölfmaligen Kurse werden fast vollständig von den Krankenkassen übernommen. Voraussetzung ist eine regelmäßige Teilnahme an dem jeweiligen Kurs, mindestens 80 Prozent. 

Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen/Franken
Tel.: 03433 21-1075
<link>janet.schuetze@sana.de