Dresden

Sachsen gehen zu wenig zum Herz-Check

Prof. Dr. Axel Linke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kardiologie des Herzzentrums Dresden, empfiehlt mindestens einen Herz-Check. Foto: HZD/Jörg Simanowski

Wie oft gehen die Sachsen zum Herz-Check? Umfrage: Sana & Civey

Was tun die Sachsen für Ihre Herzgesundheit? Umfrage: Sana & Civey

Dass Herz- und Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor Todesursache Nummer 1 in Deutschland sind, wird von fast der Hälfte der Sachsen verdrängt. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Sana Kliniken, zu denen auch das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik gehört. Demnach gehen mehr als 40 Prozent der Menschen im Freistaat nur selten oder nie zu einem Herz-Kreislauf-Check. Dabei empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie einen regelmäßigen Check ab dem 50. Lebensjahr, da das Risiko für Herzerkrankungen mit dem Alter steigt. „Wenn frühe Symptome unbeachtet bleiben, kann ein Herzinfarkt oder ein plötzlicher Herzstillstand ohne weitere Vorwarnung eintreten“, sagt Prof. Dr. Axel Linke, Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie des Herzzentrums Dresden.

Er empfiehlt daher, mindestens einmal sein Herz checken zu lassen – bei familiären Vorbelastungen nicht erst ab 50, sondern sogar schon ab 40. „Die Früherkennung von Herzerkrankungen hat einen hohen Stellenwert. Wichtig ist die Ermittlung eines individuellen Herz-Kreislauf-Risikoprofils“, so Prof. Linke. Zu einem Herz-Check gehören nicht nur die Eigen- und Familienanamnese, eine umfangreiche körperliche Untersuchung und Blutanalysen, sondern auch ein Ruhe-EKG, Herz-Ultraschall sowie ein Belastungs-EKG mit Atemgasanalyse. „Basierend auf den Ergebnissen können die Experten dann das individuelle kardiovaskuläre Risiko bewerten und die Patientinnen und Patienten ausführlich aufklären sowie beraten.“

Prävention ist besonders wichtig

Abseits des Herz-Checks gilt zudem: Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen. Trotzdem kommen Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Herz-Kreislauferkrankungen nicht ausreichend bei den Menschen im Alltag an. Die Herzstiftung sowie alle herzmedizinischen Fachgesellschaften stimmen überein: Es muss mehr in die kardiovaskuläre Vorsorge investiert werden. „Wir haben in Deutschland immer noch ein großes Manko im Bereich der Prävention. Viele Menschen tun nichts oder nur wenig für ihre Herzgesundheit und kennen ihr eigenes Risikoprofil gar nicht“, erklärt Prof. Axel Linke.

Risikofaktoren im Blick behalten

Herzerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit werden häufig durch beeinflussbare Risikofaktoren begünstigt. Dazu gehören ungesunde Verhaltensweisen wie Rauchen, Bewegungsmangel sowie ungesunde Ernährung und in der Folge Bluthochdruck, zu hohe Blutfettwerte, Übergewicht und Diabetes. Das Alles ist zwar vielen Menschen bekannt, aber wie die aktuelle Umfrage zeigt, scheint die Umsetzung im Alltag für viele Sachsen dennoch weiterhin problematisch zu sein. Die am häufigsten genannten Maßnahmen zur Erhaltung der Herzgesundheit sind Nikotinabstinenz und gesunde Ernährung. Lediglich etwas mehr als jeder Vierte treibt regelmäßig Sport (29,3 Prozent) und weniger als die Hälfte (43,6 Prozent) der Befragten ist aktiv im Alltag. Ein bewusstes Stressmanagement wenden weniger als 20 Prozent (17,1 Prozent) der Befragten an. „Die Änderung von Gewohnheiten und ungesunden Verhaltensweisen ist schwer. Aber Jeder kann die eigene Herzgesundheit aktiv beeinflussen und so Herzerkrankungen vorbeugen“, so Prof. Linke weiter.

Herztraining im Alltag? Ja, das geht!

Oft sind es kleine Veränderungen, die eine große Wirkung haben. Körperliche Aktivität hält fit und damit auch das Herz gesund. Und dafür muss nicht zwingend in ein Fitness-Studio genutzt werden. Auch der normale Alltag lässt sich aktiv gestalten. Schon auf dem Weg ins Büro, am Schreibtisch und auf dem Weg nach Hause lässt sich jeden Tag das Herz aktivieren. „Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, kann zum Beispiel eine Haltestelle früher aussteigen und den Weg für einen zügigen Spaziergang nutzen. Bei schönem Wetter ist vielleicht auch das Rad eine aktive Alternative. Und wer im Bürogebäude Treppe steigt anstatt in den Aufzug zu steigen, macht ebenfalls täglich etwas für die Herzgesundheit“, sagt Prof. Axel Linke.

Robert Reuther
Referent Unternehmenskommunikation | Pressesprecher
Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik

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