Medizinische Schwerpunkte

Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems

Schwerpunkte der Klinik Innere Medizin und Kardiologie sind alle Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems.

Koronare Herzerkrankung: Von der Vorsorge bis zur hochkomplexen Erkrankung

Veränderungen der Herzkranzgefäße, also der Schlagadern, die dem Herzen aufliegen und das Herzmuskelgewebe mit Blut versorgen, werden koronare Herzerkrankung genannt. Typische Beschwerden, die bei koronarer Herzerkrankung auftreten, sind Brustenge (Angina pectoris) und Luftnot. Wenn solche Beschwerden auftreten, ist es zunächst sinnvoll, mit nicht invasiven Untersuchungen zu klären, ob eine koronare Herzerkrankung wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist. Hierzu ist die Durchführung eines EKGs, einer Echokardiographie und eines Belastungs-EKGs sinnvoll. In unklaren Fällen ist ggf. eine spezielle Belastungsuntersuchung wie eine Streßechokardiographie oder eine Kernspintomographie mit medikamentöser Belastung sinnvoll. Diese Untersuchungen können vom niedergelassenen Arzt oder in unklaren Fällen in der Ambulanz des Herzzentrums durchgeführt werden.

Wenn sich in diesen Untersuchungen der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung erhärtet, ist die Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung angezeigt, die im Herzzentrum Dresden ambulant oder im Rahmen eines stationären Aufenthaltes angeboten werden kann. Hierbei werden die Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel direkt dargestellt. Engstellen, die hierbei festgestellt werden, können während der gleichen Untersuchung mit Ballons und Stents beseitigt werden. Liegen sehr viele Engstellen vor, ist eventuell auch eine Bypassoperation sinnvoll, die im Herzzentrum durch den unmittelbaren Kontakt mit der Abteilung für Herzchirurgie zeitnah realisiert werden kann.

Wichtig ist nach der Diagnostik und ggf. Behandlung von Engstellen die Sekundärprävention, also Maßnahmen, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Hierzu werden die Patienten gründlich zu Veränderungen ihres Lebensstils, wie Verzicht auf Rauchen, regelmäßige körperliche Bewegung, Umstellung der Ernährung auf überwiegend pflanzliche Nahrungsmittel („Mittelmeerkost“) und ggf. Gewichtsnormalisierung beraten. Hinzu kommen Medikamente, um die Risikofaktoren Diabetes, Cholesterin und Blutdruck gut einzustellen. Die Güte der Einstellung wird dann in regelmäßigen Kontrolluntersuchungen engmaschig überprüft. Hierzu arbeitet das Herzzentrum Dresden eng mit den einweisenden Hausärzten zusammen.

Herzinfarkte einschließlich Schocktherapie und Reanimation

Zeichen eines Herzinfarkts ist für die meisten Patienten ein neu aufgetretener Schmerz im Brustbereich, der auch in Ruhe nicht verschwindet. Wenn solche Beschwerden auftreten, zählt jede Minute: Es besteht der Verdacht, dass eines der Herzkranzgefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft ist. Unbehandelt führt der Herzinfarkt dazu, dass fast jeder Zweite verstirbt, in der Regel an schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen. Darum sollten Patienten unverzüglich den Notarzt rufen. Das Herzzentrum Dresden arbeitet intensiv mit dem Rettungsdienst zusammen und bietet den notärztlichen Kollegen Tag und Nacht die Möglichkeit, nicht nur Patienten einzuweisen, sondern auch EKG´s über Datenfunk zu übertragen und damit die Einweisung des Patienten optimal vorzubereiten.

Bei sicherer Diagnose eines Herzinfarkts kann der Patient dann unmittelbar, direkt von der Notarzttrage, der Herzkatheteruntersuchung zugeführt werden. Die Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes ist Therapie der Wahl bei Herzinfarkt. Nach der Herzkatheteruntersuchung werden die Patienten dann auf der Intensivstation weiter überwacht, um typische Probleme, wie schwerwiegende Herzrhythmusstörungen oder ein Pumpversagen des Herzens, die komplexe Therapiemaßnahmen bis hin zur Reanimationsbehandlung erfordern können, zeitnah durchzuführen.

Herzklappenerkrankungen

Schwere Herzklappenerkrankungen äußern sich oft durch Luftnot und eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Die Diagnostik erfolgt durch die Echokardiographie, wobei im Herzzentrum Dresden modernste bildgebende Verfahren wie die dreidimensionale Echokardiographie und die Magnetresonanztomographie herangezogen werden, um genau die Ursache der Herzklappenerkrankung zu beschreiben. Durch Belastungsuntersuchungen wie die Ergospirometrie und die Belastungs-Echokardiographie lassen sich die Auswirkungen der Klappenerkrankung auf die Leistungsfähigkeit des Patienten gut feststellen. Dann wird festgelegt, ob eine Operation sinnvoll ist oder zunächst eine Medikamententherapie angestrebt wird.

Moderne Methoden der minimalinvasiven Klappentherapie

Bis vor etwa 10 Jahren war die einzige Möglichkeit, Herzklappen zu reparieren, eine große Herzoperation. Inzwischen gibt es die Option, die beiden am häufigsten erkrankten Herzklappen, nämlich die Aorten- und die Mitralklappe, über minimalinvasive „Schlüsselloch-„ Techniken zu reparieren. Alle diese Verfahren werden im Herzzentrum Dresden angeboten. Nach erfolgten Untersuchungen entscheiden Kardiologe und Herzchirurg im Klappenteam gemeinsam, welche Operationsmethode für den Patienten am besten ist. Gerade für ältere Patienten bietet sich sehr oft der Ersatz der Aortenklappe mittels Kathetertechnik über die Leistenschlagader (transfemoraler Aortenklappenersatz) und die Reparatur der Mitralklappe durch einen Clip („MitraClip“) als Verfahren der Wahl an. Beide Verfahren werden im Herzzentrum Dresden jährlich bei sehr vielen Patienten durchgeführt.

Herzinsuffizienz und Herzmuskelschwäche

Eine Herzinsuffizenz, Herzschwäche, ist in Deutschland am häufigsten bedingt durch eine koronare Herzerkrankung oder durch langjährig bestehenden hohen Blutdruck. In selterenen Fällen handelt es sich um sogenannte Kardiomyopathien (s. u.). In allen Fällen ist eine konsequente Behandlung mit Medikamenten wichtig. Weiterhin sollten Patienten engmaschig betreut werden, um rasch auf ein Fortschreiten der Erkrankung reagieren zu können und ggf. weitere Maßnahmen, wie eine Resynchroninsationstherapie (s. u.) oder eine Cardiale Contractilitätsmodulation (s. u.) einleiten zu können.

Dieses Angebot steht Patienten in der Herzinsuffizienzsprechstunde des Herzzentrums auf Zuweisung fachärztlicher Kollegen zur Verfügung. Die Betreuung erfolgt anhand internationaler Leitlinien für die Herzinsuffizienz unter Nutzung aller verfügbaren, modernen Therapieverfahren.

Alle Formen der Kardiomyopathien

Kardiomyopathien sind Herzmuskelerkrankungen, die nicht auf eine offensichtliche Ursache wie koronare Herzerkrankung oder Bluthochdruck zurückzuführen sind. Insbesondere bei jüngeren Patienten ist es wichtig, herauszufinden, ob behandelbare Grunderkrankungen wie eine Herzmuskelentzündung zugrunde liegen. Im Herzzentrum Dresden wird daher in unklaren Fällen eine spezialisierte Diagnostik mit Magnetresonanztomographie und ggf. Gewebeprobenentnahme aus dem Herzen durchgeführt. Anhand dieser Befunde kann dann festgelegt werden, ob spezielle Therapieformen wie zum Beispiel der vorübergehende Schutz vor Herzrhythmusstörungen durch eine tragbare Defibrillatorweste angezeigt sind. Weiterhin können bei Vorliegen erblicher Kardiomyopathien Patienten einer genetischen Beratung zugeführt werden, um ein Wiederholungsrisiko bei Kindern zu erläutern.

Septumablationstherapie bei hypertropher Kardiomyopathis (HOCM)

Die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie ist eine Sonderform der Kardiomyopathien, bei der es aus genetischen Gründen, also nicht durch zugrundeliegende Ursachen wie Bluthochdruck, zu einer erheblichen Verdickung des Herzmuskels kommt. Diese Verdickung führt dazu, dass die linke Herzkammer das Blut nicht mehr richtig in den Körperkreislauf auswerfen kann. Neben der operativen Entfernung dieser Herzmuskelverdickung hat sich die Septumablationstherapie (TASH) in den letzten Jahren als Therapieverfahren für diese Erkrankung etabliert. Hierbei wird durch einen künstlich herbeigeführten Herzinfarkt das überschüssige Herzmuskelgewebe verödet. Mittels Herzkathetertechnik wird dabei der Seitast des Vorderwandgefäßes am Herzen, der genau das zu verödende Herzmuskelgewebe versorgt, aufgesucht und durch Einbringen von Alkohol verschlossen. Die Therapie- und Lokalisationskontrolle erfolgt mittels Kontrast-Echokardiograhie während der Prozedur.

Diagnostik und medikamentöse Therapie komplexer Herzrhythmusstörungen

In der Rhythmusambulanz werden alle Arten von Rhythmusstörungen diagnostiziert und behandelt. Zur Diagnostik ist es sehr wichtig, dass zuerst eine genaue EKG-Diagnose der Rhythmusstörung erfolgen kann. Wenn bisher noch keine EKG-Aufzeichnung gelang, wird versucht, diese durch wiederholte Langzeit-EKG´s oder durch tragbare oder implantierbare Ereignisrekorder zu erzielen. Parallel wird geklärt, ob die Rhythmusstörung Ausdruck einer zugrundeliegenden strukturellen Herzerkrankung sein könnte, und ggf. weitere Diagnostik durchgeführt.

Viele Rhythmusstörungen bei Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung sind eher harmloser Natur. Hier wird zusammen mit dem Patienten festgelegt, ob eine Behandlung überhaupt stattfinden muss, und ob diese mit Medikamenten oder mit einer Verödungs (Ablations-)behandlung stattfinden soll. Bei zugrundeliegender Herzerkrankung steht zunächst die Behandlung der Grunderkrankung und ggf. die Implantation eines Defibrillators im Vordergrund. Erst bei weiter bestehenden Rhythmusstörungen muss dann über medikamentöse oder Ablationstherapie entschieden werden. Hierzu besteht in der Rhythmusambulanz das Angebot regelmäßiger Nach-kontrollen gerade für Patienten mit komplexen Herzerkrankungen.

Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie

Herzschrittmacher sind Therapie der Wahl bei langsamen Herzrhythmusstörungen oder bei dem sogenannten Brady-Tachy-Syndrom, bei dem langsame und schnelle Herzrhythmusstörungen in unkontrolliertem Wechsel auftreten. Internationale Leitlinien regeln detailliert, wann eine Schrittmachertherapie angezeigt ist. Im Herzzentrum Dresden werden Patienten, die einen Herzschrittmacher benötigen, ggf. in der Rhythmusambulanz I weiter untersucht und dann zeitnah zur Operation einbestellt. Es werden Aggregate aller namhaften Firmen implantiert. Die Weiterbetreuung erfolgt dann in der Rhythmusambulanz oder beim betreuenden Kardiologen.

Defibrillatoren sind angezeigt bei Patienten mit schwerer Herzerkrankung, die entweder schwerwiegende ventrikulären, d. h. aus der Herzkammer kommende Rhythmusstörungen bereits erlebt haben oder ein hohes Risiko dafür haben. Bei diesen Patienten kann der Defibrillator, wenn sinnvoll, mit einer Resynchronisationstherapie verknüpft werden.

Herzschrittmacher und Defibrillatoren können in örtlicher Betäubung implantiert werden. Die Operationen dauern in der Regel weniger als eine Stunde. Die Nachbetreuung nach Operation umfasst nur wenige Tage, oft sogar nur einen Tag.

Resynchronisationstherapie (CRT & CRTD)

Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz kommt es häufig zu Verzögerungen der Erregungs-leitung im Herzmuskel, einem sogenannten Schenkelblock. Dieser führt zu einer ungeordneten, asynchronen Kontraktion des Herzens, die die bestehende Herzschwäche weiter verstärkt. Mittels einer Resynchronisationstherapie kann bei Schenkelblock die Kontraktion des Herzens wieder synchronisiert werden. Hierzu werden Schrittmacherelektroden nicht nur in die rechte Herzkammer, sondern über die großen Herzvenen in den Bereich der linken Herzkammer eingebracht. Die Herzkammern werden durch gleichzeitige Stimulation über beide Elektroden stimuliert. Diese oft sehr aufwändigen Operationen können ebenfalls in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Viele Patienten erleben nach Resynchronisationstherapie eine deutliche Linderung ihres Beschwerdebilds.

Schrittmachertherapie zur Verbesserung der Herzkraft

Die kardiale Kontraktilitätsmodulation ist eine neuartige Methode, um bei Patienten mit schwerer Herzschwäche, bei denen alle medikamentösen Therapiemöglichkeiten bereits ausgereizt sind, eine Linderung der Beschwerden zu erzielen. Die Therapie steht erst seit relativ kurzer Zeit zur Verfügung und wird im Herzzentrum Dresden für Patienten angeboten. Ein spezielles Schrittmachersystem stimuliert den Herzmuskel direkt nach der eigentlichen Aktion der Herzkammer und bewirkt so eine Veränderung von Ionenströmen im Herzen. Hierbei wird sehr viel Strom abgegeben, so dass die Geräte periodisch durch die Haut wieder aufgeladen werden müssen. Das kann der Patient mit einem Ladegerät selbstständig zu Hause tun. Auch diese Operationen sind in örtlicher Betäubung möglich.

Komplikationen von Herzschrittmachern und internen Defibrillatoren

Mit der zunehmenden Nutzung von Herzschrittmachern und Defibrillatoren gibt es naturgemäß mehr Patienten, bei denen es zu einer Infektion im Bereich der Schrittmachertasche oder der Elektroden kommt. In diesem Fall muss das Schrittmachersystem komplett entfernt werden. Gerade bei Schrittmachersystemen, die länger als einige Monate implantiert sind, ist die Entfernung der Elektroden schwierig und muss unbedingt in Zusammenarbeit mit einer herzchirurgischen Abteilung erfolgen, um mögliche Komplikationen wie Einrisse des Herzens oder der großen Gefäße sofort behandeln zu können.

Um länger liegende Elektroden zu entfernen, ist ggf. auch eine Laserextraktion erforderlich (s.u.). Hierzu werden dem Herzzentrum Dresden vielfältig Patienten aus ganz Sachsen zugewiesen. Die Operationen erfolgen in der Regel im interdisziplinären Operationssaal, in dem eine Herzkatheteranlage und Echokardiographie zur Bildgebung und zum anderen alle Möglichkeiten eines Operationssaals zur Verfügung stehen, und werden von Kardiologen und Herzchirurgen in enger Absprache durchgeführt.

Lasertechnische Sondenentfernung in Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie

Bei Infektionen oder Funktionsverlust kann es erforderlich sein, Schrittmachersonden, die schon länger im Herzen liegen, zu entfernen. Das ist wegen starker Verwachsungen oft nicht durch einfachen Zug an den Elektroden möglich. Daher werden im Herzzentrum Dresden solche Elektroden mittels Lasertechnik entfernt. Durch die Energie des Lasers werden die Verwachsungen um die Elektroden gelöst. Die Elektrode kann dann risikoarm entfernt werden. Falls keine Infektion vorliegt, kann durch den so geschaffenen Kanal in gleicher Sitzung eine neue Elektrode vorgebracht werden. Diese Eingriffe werden von Kardiologen und Herzchirurg gemeinsam im interdisziplinären Operationssaal durchgeführt.

Entzündliche Herzklappenerkrankungen

Entzündliche Herzklappenerkrankungen („Endocarditis“) sind wegen der drohenden Zerstörung der Herzklappen und der Schlaganfälle, die durch Abschwemmen von entzündlichem Material in den Kreislauf auftreten können, eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Erkrankung wird durch Blutuntersuchungen und Herzultraschall diagnostiziert. In jedem Fall muss eine Antibiotikabehandlung über mindestens sechs Wochen erfolgen. Trotzdem lassen sich bei Klappenzerstörungen Operationen an den Herzklappen oft nicht vermeiden. Im Herzzentrum Dresden werden diese Patienten in enger Kooperation von Herzchirurgie und Kardiologie behandelt. So werden möglichst abgewogene Entscheidungen getroffen, um für jeden Patienten die optimale Behandlung festzulegen.

Minimalinvasive Therapie von Vorhofscheidewanddefekten

Vorhofscheidewanddefekte wurden bis vor etwa 10 Jahren in jedem Fall durch den Herzchirurgen operiert. Seit dieser Zeit besteht jedoch bei den allermeisten Patienten die Möglichkeit, diese Defekte auch mittels Kathetertechniken in örtlicher Betäubung, ohne Allgemeinnarkose, zu verschließen. Hierbei werden nach genauer Vermessung des Defekts Schirmchensysteme in den Defekt eingebracht, deren beide Hälften sich jeweils auf beiden Seiten des Defekts aufspannen und so den Defekt verschließen. Diese Eingriffe werden unter Röntgen- und Ultraschallkontrolle durchgeführt und dauern selten mehr als 20 Minuten.

Vorhofohrverschlüsse

Bei Patienten mit Vorhofflimmern besteht die Gefahr, dass sich im linken Herzvorhof Blutgerinnsel bilden, die, wenn sie in den Körperkreislauf ausgeschwemmt werden, zu Schlaganfällen führen können. Die meisten dieser Gerinnsel bilden sich im Vorhofohr, der Zone im Vorhof, die den geringsten Blutfluss aufweist. Üblicherweise werden Patienten mit Vorhofflimmern daher mit Blutgerinnungshemmung (Falithrom®, Pradaxa®, Xarelto®, Eliquis® o. ä.) behandelt. Bei Patienten, die diese Medikamente nicht einnehmen können, kann versucht werden, das Vorhofsohr über Kathetertechniken mit speziellen Verschlusstopfen zu verschließen. Diese Eingriffe werden im Herzzentrum Dresden angeboten. Wenn das Vorhofsohr verschlossen ist, benötigt der Patient in der Regel nur noch ASS zur Blutgerinnungshemmung.

Vorsorgeuntersuchungen für Herz-Kreislauferkrankungen

Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen ist bestimmt durch die Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, Zuckererkrankung, Fettstoffwechselstörung und familiäre Belastung. Überge-wicht und fehlende körperliche Bewegung tragen ebenfalls zum Entstehen von Herz-Kreislauferkrankungen bei. Im Rahmen der Sprechstunde von Frau Prof. Strasser können im Herzzentrum Dresden nach entsprechender Terminvereinbarung Vorsorgeuntersuchungen und ausführliche Beratung zur Reduktion des individuellen Risikos für Kreislauferkrankungen erfolgen und Maßnahmen von Lebensstilveränderungen bis hin zur vorsorglichen Medikamententhe-rapie eingeleitet und überprüft werden.

Diagnostik und Therapie der arteriellen Hypertonie mit renaler Ablatiostherapie

Hoher Blutdruck ist eine schwerwiegende Erkrankung, die unbehandelt zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Erblindung und Nierenversagen bis hin zur Dialysebehandlung führen kann. Daher ist eine gute Blutdruckeinstellung für alle Patienten mit Bluthochdruck extrem wichtig. Diese wird in der Regel durch die Kombination mehrerer Blutdruckmedikamente durchgeführt. Einige der Hochdruckpatienten sprechen jedoch auf die Medikamente nicht an wie gewünscht, d. h. haben trotz der Kombination von fünf und mehr Tablettenarten immer noch erhöhten Blutdruck.

Andere Patienten haben Medikamentenunverträglichkeiten und können viele Medikamente nicht einnehmen. Für diese Patienten gibt es die Möglichkeit der renalen Ablationstherapie. Hierbei wird nicht die Nierenarterie verödet, sondern die um die Nierenarterien herum laufenden Fasern des autonomen Nervensystems, des Sympathicus. Hierzu kommt es zu einer Blutducksenkung, die langsam über mehrere Monate nach der Ablationsbehandlung einsetzt. Die Eingriffe selbst dauern etwa eine Stunde und können in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.